Der frisch gekürte Friedensnobelpreisträger Al Gore tourt derzeit durch Europa und wirbt in gewohnter Weise als Erster Ritter für den Kampf gegen den Klimawandel. Dabei bläst ihm jedoch zunehmend ein kalter Wind entgegen. Bei manchen führt die Omnipräsenz von Gore in den Medien bereits zu Ermüdungserscheinungen. Der Öffentlichkeit bringen die Auftritte Gores eh nicht viel, denn außer seinen 10-Minuten-Reden mit immer denselben bereits bekannten Aussagen zum Klimawandel können sich – wenn überhaupt – nur die geladenen Gäste von EnBW oder Mobilkom über eine längere Anwesenheit von Gore freuen. Interviews mit der „normalen“ Presse? Fehlanzeige. Der Klimawandel findet anscheinend besser unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Weiterhin wächst zunehmend das Ausmaß der Kritik an Al Gore’s Dokumentarfilm „Eine unbequeme Wahrheit“. Ein Gericht in London identifizierte im Oktober 2007 insgesamt neun kritische Fehler, wodurch in Zukunft alle Sekundarstufen Englands nur noch mit einer kommentierten Fassung beliefert werden dürfen. Einige schlecht recherchierte Fakten, übertriebene Darstellungen oder auch ein anderer wissenschaftlicher Kenntnisstand zum Produktionszeitpunkt hatten die Grundlagen für die Klage geliefert.
Neben den neun vom Gericht genannten Unwahrheiten haben sich jedoch weitere Fehler in den Film eingeschlichen. Christopher Monckton vom Science & Public Policy Institute in Brenchley (England) hat sich ausführlich mit Gore’s Film beschäftigt und insgesamt 35 unbequeme Wahrheiten identifiziert.
Hier ein Auszug über die tatsächlichen wissenschaftlichen Fakten zur Gletscherschmelze am Kilimandscharo, die in „Eine unbequeme Wahrheit“ ursächlich dem Klimawandel zugeschrieben wird:
ERROR 5: Snows of Kilimanjaro „melting“
Gore says „global warming“ has been melting the snows of Mount Kilimanjaro in Africa. It is not.
The melting of the Furtwangler Glacier at the summit of the mountain began 125 years ago. More of the glacier had melted before Hemingway wrote The Snows of Kilimanjaro in 1936 than afterward.
Temperature at the summit never rises above freezing and is at an average of -7 Celsius. The cause of the melting is long-term climate shifts exacerbated by imprudent regional deforestation, and has nothing to do with „global warming.“
Ms. Kreider says, „Every tropical glacier for which we have documented evidence shows that glaciers are retreating.“ However, a recent survey of the glaciers in the tropical Andes shows that they were largely ice-free in the past 10,000 years, except on the very highest peaks. The mere fact of warming or melting, therefore, tells us nothing of the cause.
Ms. Kreider says, „Global warming exacerbates the stresses that ecosystems (and humans) are already experiencing.“ However, since the temperature at the summit of Kilimanjaro remains below freezing and has not risen in 30 years, „global warming“ is not „exacerbating the stresses“ at the summit of Kilimanjaro.
Al Gore wird die Kritik an seiner Person bzw. seinem Film sicher leicht wegstecken. Als ehemaliger nächster US-Präsident dürfte er es gewohnt sein, von vielen Seiten berechtigte und auch unberechtigte Prügel zu kassieren. Sein Heer an Pressesprechern wird ohnehin die nötigen Reaktionen formulieren können, um die schlechte PR in einen positiven Effekt umzusetzen. Somit wird uns Gore wohl noch eine gute Weile erhalten bleiben, was trotz mancher Schattenseite sicherlich nichts Schlechtes ist.