Auf dem Nachrichtensender N-TV kommt man derzeit selten durch einen Werbeblock, ohne einen Werbespot von der Bank ABN Amro zu sehen. Angepriesen wird einem dabei die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von Aktien der Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien mit zu verdienen. Anleger sollen also am Wachstumspotenzial von Unternehmen partizipieren. Leistet man damit auch einen Beitrag zum Klimawandel?
Betrachten wir zunächst einmal zwei der verfügbaren Zertifikate:
Im „Solar Energy Open End Zertifikat“ wird beispielsweise das Who is Who der Solarstromanbieter zusammengefasst. Steigt oder sinkt eine Aktie eines der Unternehmen, so bildet das Zertifikat diese Entwicklung gemäß der Gewichtung der jeweiligen Unternehmens ab. Man setzt also darauf, dass es der Branche an sich gut geht und somit die Gesamt-Wertentwicklung positiv verläuft.
Das Risiko des Wertverlustes auf Grund eines Versagens eines einzelnen Unternehmens wird somit weitgehend eliminiert. Geht es einem Unternehmen entgegen dem Branchentrand schlecht (durch Mismanagement, Veruntreuung, etc.), so wird dies durch die anderen Unternehmen aufgefangen. Einen Risikoausgleich für einen generellen Abwärtstrend für die gesamte Branche kann solch ein Zertifikat also nicht leisten. Der Crash vor einigen Jahren auf dem Sektor der Biotech-Branche hat gezeigt, dass dies möglich ist.
Ein anderes Beispiel ist der „ABN AMRO Total Return Climate Change & Environment Index“. Hier sind nicht nur Unternehmen aus einer Branche in einen Topf geworfen. Stattdessen werden solche Unternehmen selektiert, die sich für die Reduktion der CO2-Produktion einsetzen, effiziente Wasser- und Abfallwirtschaft betreiben oder an der Entwicklung von Katalysatoren zur Verminderung von Treibhausgasen arbeiten.
Somit entsteht ein branchenübergreifender Mix aus Unternehmen, wobei auch darauf geachtet wird, dass die Marktkapitalisierung hoch genug ist. Der Index setzt sich aus derzeit 30 Unternehmen aus den Sektoren Abfallwirtschaft, Alternative Treibstoffe, Geothermik, Rohstoffe, Wasser, Solarenergie, Wasserkraft und Windenenergie zusammen. Das Risiko wird also weitaus breiter gestreut als bei einem Branchenindex.
Abschließend kommt man unweigerlich zurück auf die Frage, welchen Beitrag für den Klimaschutz man als Privatanleger damit leistet, eind solche Geldanlage zu kaufen. Tja, eine gute und schwierige Frage, die wohl nur absolute Börsenprofis hinreichend beantworten können. Vielleicht können ja unsere Leser eine gute Anwort geben?
P.s.: Als eine Art Disclaimer, wie man ihn auf zahlreichen Finanzseiten sieht *g*:
Hier wurden keine Empfehlungen für die Geldanlage ausgesprochen! Wer mit dem Gedanken eines Investments spielt, sollte sich weiter genauer infomieren bzw. professionell beraten lassen.