Eine neue Modellrechnung von Hamburger Klimaforschern macht derzeit die Runde. Die Ergebnisse zeigen auf, dass eine Trendwende bei der Klimaerwärmung noch möglich ist.
Die Chancen sehen demnach also nicht zu düster aus, um die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Doch dafür sind auch allergrößte Anstrengungen nötig.
Die neuesten Modellberechnungen vom Max-Planck-Institut (MPI) für Meteorologie in Hamburg gehören zum deutschen Beitrag im Rahmen der weltweiten Klimasimulationen für den nächsten Bericht des Weltklimarates IPCC.
Um diese Berechnungen Realität werden zu lassen müssen allerdings drastische Maßnahmen zum Schutz des Klimas ergriffen werden. Der CO2-Ausstoß muss demnach bis zum Jahr 2020 sein Maximum erreicht haben. Danach ist es unabdinglich, dass die Werte sinken. Obwohl diese Szenarien von Klimaforschern als Zukunftsmöglichkeiten betrachtet werden, wird eine tatsächliche Trendwende was den Ausstoß von CO2 betrifft als eher unwahrscheinlich angesehen. Schafft die Menschheit nicht die Wende im Kampf gegen den Klimawandel sind drastische Hitzewellen und andere Umweltkatastrophen zu erwarten.
Für die Klimasimulationen haben die Forscher auch den komplizierten natürlichen Kohlenstoffkreislauf und die Dynamik der Vegetation mit einberechnet. Auch wichtige Strömungen im Nordatlantik konnten in die Berechnungen integriert werden.
Mit den neuen Ergebnissen kann nun die eigentliche wissenschaftliche Arbeit beginnen, denn nun steht die Analyse der einzelnen Szenerien an. Aber nicht nur die Wissenschaftler sollen sich mit dem Forschungsprojekt beschäftigen. Auch die Weltbevölkerung soll die neue Studie zum Anlass nehmen und eine Diskussion über mögliche Klimafolgen starten. Das Zwei-Grad-Szenario gilt auch als Bezugspunkt für die internationalen Klimaverhandlungen. Mit dieser Begrenzung können die Folgen der wohl unvermeidlichen globalen Erwärmung noch kontrolliert werden.
Doch eine Einigung der internationalen Staatengemeinschaft im gemeinsamen Handeln gegen den Klimawandel zu erzielen ist nicht all zu einfach, wie schon das unzufrieden stellende Ende der Klimakonferenz in Durban gezeigt hat.