Kein Wetterphänomen ist bekannter und gefürchteter als das so genannte El Niño-Phänomen. In regelmäßigen Abständen von drei bis sechs Jahren sorgt diese Wetterphänomen dafür, das Meeresströmungen und Winde ihre gewohnten Wege verlassen. Dadurch kommt es zu dramatischen und oftmals verheerenden Wetterumschwüngen, die Regen und Überschwemmungen an der Südamerikanischen Pazifikküste bedeuten und Dürreperioden in Australien.
Derzeit wechselt sich dieses Warmwasser-Phänomen noch regelmäßig mit der Kaltphase La Niña ab. Doch Klimaforscher befürchten, dass El Niño durch die globale Erderwärmung zu einem dauerhaften Zustand werden könnte.
Was ist El Niño?
Bei El Niño (span. für „der Junge, das Kind“) handelt es sich um ein Wetterphänomen, dass vor allem im äquatorialen Pazifik auftritt. Die Meeresströmungen und Winde verlassen in dieser Zeit dabei ihre gewohnten Wege. Dramatische Wetterumschwünge sind die Folge. Den einen bringt es Überschwemmungen und den anderen Dürre.
Wie beeinflusst El Niño-Phänomen das Leben im pazifischen Raum?
Vor der Küste Perus ist das Wasser des südpazifischen Ozeans dann so nährstoffarm und warm, dass die Fische tiefer gelegene Wasserschichten aufsuchen oder sich noch weiter südlich zurückziehen. Das wiederum hat auch Auswirkungen auf andere Tiere wie Seevögel und Seelöwen, die nichts mehr zu fressen finden und sterben. Und auch der Mensch ist betroffen. Die lokalen Fischer können ihre Fangquoten nicht mehr einhalten und verlieren ihre Arbeit.
Klimawechsel sind nichts ungewöhnliches
Die Befürchtung einiger Wissenschaftler, dass das Klimaphänomen El Niño durch die globale Erderwärmung zu einem dauerhaften Zustand werden könnte, konnte durch nun weitgehend entkräftet werden. Ein internationales Forscherteam hat nachgewiesen, dass es bereits vor Millionen von Jahren ähnliche Klimawechsel gab. Dabei gaben die Forscher die Wachstumsringe von langlebigen Muscheln aus der Antarktis untersucht. Die 50 Millionen Jahre alten Fossilien bestehen aus Kalk und man kann so genannte Wachstumsringe – wie bei Bäumen – an ihnen zählen. Da die Muscheln aufgrund ihres Kalkgehalts nicht verwesen dienen sie als eine Art Klima-Archiv. Durch das Messen der Ringe konnten die Forscher nun feststellen, dass ihr Wachstumsrhythmus auf einen Drei- bis Sechs-Jahres-Rhythmus des El Niño hindeutet. Dies wird als Indiz gedeutet, dass das Klima bereits vor 50 Millionen Jahren aus Warm- und Kaltphasen bestand.