Flutkatastrophe in Australien
Durch die globale Erderwärmung steigt auch die Wahrscheinlichkeit für extreme Niederschläge. So könnte die Flutkatastrophe in Australien mit dem Klimawandel in Verbindung stehen.
Die globale Erderwärmung trifft Australien gleich Doppelt. Hat der Kontinent seit Langem schon mit dem Ozonloch zu kämpfen, haben nun enorme Niederschläge eine Fläche, die so groß ist wie Deutschland und Frankreich zusammen, unter Wasser gesetzt.
Schwerste Regenkatastrophe seit 50 Jahren
Die Situation im östlichen Bundesstatt Queensland ist dramatisch. Bei der schwersten Regenkatastrophe seit mehr als 50 Jahren sehen mehr als 200 000 Menschen ihre Existenz bedroht. Druch das tropsiche Wetter ist Queendland längst an hohe Flusspegel und Überschwemmungen gewöhnt, doch übertriftt diese Katastrophe alle Vorstellungen. Noch nie war es der Fall, dass alle Flüsse zur selben Zeit Hochwasser führten. Könnte diese extreme Naturkatastrophe bereits die Folge des Klimawandels sein?
Mehr Verdunstung, mehr Regen
Ein einzelnes Ereignis, wie die momentanen Überschwemmungen in Nordostaustralien kann man nicht eindeutig dem Klimawandel zuordnen. Jedoch lässt die globale Erwärmung die Temperaturen der Meeresoberfläche steigen, so dass dort auch mehr Wasser verdunstet. Und mehr Verdunstung bedeutet mehr Regen. Zu vermehrten Niederschlägen in Ostaustralien führt auch das Klimaphänomen La Niña. Dieser Effekt ist Teil einer Zirkulationsströmung im Pazifik, die durch starke Luftdruckunterschiede zwischen Südostasien und Südamerika gekennzeichnet ist. Starke Passatwinde in Richtung Südostasien sind die Folge. Diese Winde treiben auch warmes Oberflächenwasser von Südamerika nach Südostasien. Das kann zu mehr Niederschlag und Stürmen in der Region fürhen.
Es besteht also durchaus eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Klimawandel diese Ereignisse verstärken könnte.
Klimawandel versenkt Inselreich
Im Südpazifik hat der kleine Inselstaat Kiribati mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Doch diese erscheinen trotz der aktuellen Überschwemmungen in Australien viel akuter. Denn hier droht ein ganzer Staat sprichtwörtlich baden zu gehen.
Auf den ersten Blick sieht Kiribati zwar wie ein tropisches Inselreich aus. Jedoch ragen die Inseln der Republik meist nur noch ein oder zwei Meter aus dem Wasser. Die Menschen fühlen sich vom Rest der Welt im Stich gelassen und fürchten nun um ihre Zukunft. In schätzungsweise 25 Jahren wird das Meer die Inseln wohl endgültig überspült haben und die Industriestaaten sind daran nicht ganz unschuldig. Nehmen diese doch immer wieder die Verschmutzung der Umwelt in Kauf, um ihre wirtschaftliche Entwicklung nicht zu gefährden.
Treibhauseffekt und Tropenstürme
Währenddessen sorgt der Treibhauseffekt dafür, dass der Meeresspiegel Jahr um Jahr weiter steigt. Das merken vor allem die Einwohner Kiribatis, die am Strand wohnen. Erst versalzen die Brunnen, dann holt sich das Meer langsam aber sicher ihre Häuser und Besitztümer.
Das ist bei Weitem allerdings noch nicht das einzige Problem der Bewohner. Den ausgesprochen heftigen Tropenstürmen, die über Kiribati hinwegefegen, folgen oft
ungewohnt lange Dürreperioden. Das hat zur Folge, dass die Riffe, die bisher einen natürlichen Schutz gegen das Meer dargestellt haben, absterben. Die Inselbewohner verlieren langsam die Hoffnung. Viele Menschen, die hier keine Zukunft mehr sehen, haben die Inseln bereits in Richtung Togo oder Neuseeland verlassen. Irgendwann wird auch der Rest folgen müssen.
Kiribati wird wohl eines der ersten Länder der Welt sein, das im Meer verschwindet.