Der ehemalige US-Vizepräsidenten Al Gore gab in der vergangenen Woche eine wegweisende Rede mit Vorschlägen zu einer revolutionären Umstellung der Energieproduktion in den USA bis zum Jahr 2018. Hintergrund eines derartig radikalen Richtungswechsels unter dem Motto „We can solve it“ sind die unzähligen Krisenherde, die sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten im Laufe der letzten Monate und Jahre angesammelt haben: von der an mehreren Fronten siechenden Wirtschaft über die ökologische Krise bis hin zu Problemen in der nationalen Sicherheit.
Hinter all diesen zunächst unabhängig voneinander erscheindenen Gebieten identifiziert Gore einen gemeinsamen Treiber: die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Als Lösung schlägt Gore vor, innerhalb der nächsten 10 Jahre die Energieversorgung der USA komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Ein kühner Plan, doch ähnlich visionär waren einst Kennedy’s Pläne bzgl. eines bemannten Flugs zum Mond innerhalb eines Jahrzehnts (wie auch von Gore angesprochen).
Sicherlich sind diese Pläne außerordentlich ambitioniert, aber nichts anderes ist nötig, um glaubhaft den Kampf gegen Klimawandel aufzunehmen. Beide US-Präsidentschaftskandidaten äußerten ihre grundsätzliche Sympathie für die Inhalte der Rede. Wieviel von den Plänen nach dem Einfluss der unzähligen Lobbyisten übrig bleiben wird, ist offen. Ein sehr positives Zeichen ist das fortwährende Engagement von Al Gore aber in jedem Fall.