Wie auch schon vor zwölf Monaten beim letzten G8-Gipfel in Heiligendamm war beim diesjährigen Treffen der führenden acht Industrieländer der Klimawandel eines der wesentlichen Theman der Beratungen. Auch wenn uns Bundeskanzlerin Merkel die erzielten Ergebnisse medienwirksam als Erfolg verkaufen möchte, so sind die Resultate des G8-Gipfels aus der Perspektive des Klimaschutzes insgesamt als enttäuschend zu bewerten. Die grundsätzliche Vereinbarung der Halbierung der Emissionen von Treibhausgasen bis zum Jahr 2050 ist zwar an sich lobenswert, allerdings mangelt es bei dieser Übereinkunft an zwei wesentlichen Punkten.
Zum einen mangelt es an klaren Zwischenzielen, um auch heutige Regierungen zu effektiven Klimaschutz-Maßnahmen zu zwingen. Mit der Zielsetzung einer Reduktion der Treibhausgase, welche erst in über drei Jahrzehnten erreicht werden soll, macht man es den derzeitigen Machthabern leicht, beim Wähler unpopuläre Maßnahmen auf kommende Regierungen abzudrücken.
Zum anderen fehlt es an der konkreten Festlegung von Zielen, welche Staaten ihre Emissionen um wieviel Prozent reduzieren müssen. Industrieländer, Schwellenländer und Entwicklungsländer werden sich gegenseitig den schwarzen Peter beim Klimaschutz zuschieben. Am Trend der Zunahme der globalen Treibhausgasemissionen wird sich somit auf absehbare Zeit nichts verändern. Ob es mit einer solchen Entwicklung überhaupt möglich sein wird, den Klimawandel zu stoppen, darf stark bezweifelt werden.
Sehr schade, wieder wurde eine große Chance vertan, wirklich etwas für globale Initiativen für den Klimaschutz zu tun.
Dass man bei einer multinationalen Konferenz auch durchaus brauchbare Beschlüsse erarbeiten kann, zeigte sich übrigens in der parallel laufenden Konferenz der G5-Staaten (Brasilien, China, Indien Mexiko und Südafrika). Mehr dazu bei Klima der Gerechtigkeit.