Der anhaltende Boom von Informations- und Kommunikationstechnik verschlingt weltweit immer größere Mengen an Energie. Mittlerweile entstehen zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen allein bei Herstellung, Betrieb und Verschrottung von IT-Geräten. Dieser Wert ist in etwa vergleichbar mit der CO2-Bilanz des weltweiten Flugverkehrs.
Da bietet es sich in Zeiten des Klimawandels an, mehr Wert auf die Entwicklung von energieeffizienteren Produkten zu legen. Bei bloßer Energieeinsparung soll es aber nicht bleiben, die Technik muss insgesamt „grüner“ werden.
Unter dem Stichwort Green IT (Grüne IT) versteht man das Bestreben, den kompletten Lebenszyklus der IT Hardware von der Produktion über die Nutzung bis hin zu Entsorgung/Recycling möglichst ressourcenschonend zu gestalten. Dabei stehen zwei Themen im Vordergrund:
- Möglichst geringer Energieverbrauch bei der Produktion und während der gesamten Nutzungsdauer (Stichwort: CO2-Ersparnis).
- Verbannung schädlicher Substanzen (beispielsweise Blei oder Brom) aus dem Produktionsprozess und den verwendeten Materialien.
Laut Schätzungen werden Computer im Durchschnitt nur etwa 30 Prozent der Laufzeit genutzt. 50 Prozent der eingesetzten Energie geht als Wärme verloren, 20 Prozent verpuffen wirkungslos im Leerlauf. Weiterer Stromverbrauch ergibt sich durch das notwendige Kühlen der Geräte.
Firmen wie Intel, HP, Apple oder Dell setzen deshalb auf stromsparende Prozessoren, Chipsätze und Netzteile, und wollen so den CO2-Ausstoss errechnet durch den Stromverbrauch signifikant verringern. Laut einer Prognose von IBM könnten auch in großen Rechenzentren bis zu 40 Prozent Energie eingespart werden.
Der Markt für Green IT wird nach Expertenmeinung in den nächsten Jahren enorm wachsen. Mit welchen Lösungen und Produkten die IT-Industrie das Green IT – Zeitalter einläuten wird, stellt sich in knapp zwei Wochen auf der diesjährigen Cebit 2008 in Hannover heraus.
Ob für die Unternehmen tatsächlich der Wille zum Umwelt- und Klimaschutz die treibende Kraft für das Handeln ist, darf bezweifelt werden. Imagepflege und exponentiell steigende Betriebskosten (Kühlung und Energieversorgung) für die stetig wachsenden Rechenzentren sind wohl eher der Grund für den jetzt anlaufenden Aktionismus.