Verbraucher sind bereit, Klimasünder abzustrafen – Energieversorger wechseln

In einer aktuellen Umfrage der IT-Beratung Accenture wurde die Einstellung von Bürgern zum Klimawandel untersucht. Insgesamt 7.500 Verbraucher aus 17 Ländern, davon 3.500 in Europa bzw. 500 in Deutschland wurden befragt. Die Studie belegt unter anderem, dass der überwiegende Teil der Stromkunden bereit wäre, den Energieversorger zu wechseln, wenn sich dieser überzeigend für die Reduktion von Treibhausgasen einsetzt.

Die Ergebnisse der Studie:

  • Rund 90% der Stromkunden würden in Erwägung ziehen, den Energieversorger zu wechseln, wenn der neue Anbieter für eine Verringerung von Treibhausgasen steht
  • Mehrheit ist überzeugt, dass durch die Erdwärmung direkte Konsequenzen für die Lebensumstände entstehen
  • Kein großes Vertrauen in Lösungen von Politik und Wirtschaft. Stattdessen wird persönliches Engagement jeder einzelnen Person gefragt sein, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen
  • 80% der Befragten halten einschneidende Maßnahmen wie eine drastische CO2-Reduktion für notwendig und sind auch bereit, z.B. für klimafreundliche Technologien mehr Geld auszugeben
  • 80% der Befragten sind mit der Kommunikation der Energieversorger unzufrieden. Sie fordern mehr Informationen sowie mehr Klarheit und Transparenz von den Energieunternehmen
  • Klares Bekenntnis zum Kampf gegen den Klimawandel von den Konzernen wird gefordert

 

Die gravierendste ökonomische Konsequenz ist sicherlich, dass Energieversorger noch mehr als bisher auf ein umwelt- und klimafreundliches Image Wert legen müssen. Wer als Klimasünder abgestempelt wird, muss mit massiven Verlusten am Kundenbestand rechnen. Dagegen werden Energiekonzerne mit einem nachhaltigen Image vom Klimabewusstsein der Verbraucher profitieren können.

Dass dabei die Glaubhaftigkeit eine große Rolle spielt, zeigt die derzeitige Unzufriedenheit der Befragten über die Kommunikations-Methoden der Energiekonzerne. Die Intransparenz bei der Preisfindung auf dem Strommarkt sowie offensichtliche Greenwashing-Aktivitäten mancher Versorger können hier als mögliche Gründe genannt werden.