Australien war bislang ein Mitglied der Achse des Bösen, zumindest wenn man es um die Einstellung zum Klimaschutz ging. Neben den USA ist Australien das einzige Industrieland, das die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls zur Reduzierung vehement verweigerte. Unter bem bisherigen Regierungschef Howard wurde der internationale Vertrag vor allem deshalb abgelehnt, weil Entwicklungsländern keine Auflagen gemacht werden.
Doch mit einem Mal soll in Australien eine radikale Kehrtwende beim Klimaschutz vollzogen werden und dies ist auf den Wahlsieg der Labor-Party bei der Parlamentswahl zurückzuführen. Der künftige Premierminister Kevin Rudd kündigte in seiner Siegesrede an, „die alten Grabenkämpfe zwischen der Wirtschaft und der Umwelt zu beenden“. Den Klimaschutz erklärte Rudd sogleich zum zentralen Thema seiner Poltik. Eine Ratifizierung des Kyoto-Protokolls steht genauso auf dem Programm wie eine Teilnahme an der Klimaschutzkonferenz auf Bali im Dezember, bei der über ein Nachfolgeprorgamm der Beschlüsse in Kyoto verhandelt wird.