Eine von Greenpeace beauftragte Studie des Aachener Ingenieurbüros EU-Tech hat bei der Bundesregierung für Aufregung gesorgt. Laut dem Bericht schafft es Deutschland nicht, das selbstgesteckte Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, einzuhalten.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass maximal 30 Prozent Reduktion gegenüber den CO2-Emissionswerten von 1990 erreicht werden können. Im Bericht wurde die Effektivität der bisherigen Klimapolitik der Regierung in Frage gestellt und der immer noch stattfindene Ausbau sowie Aufbau von Kohlekraftwerken kritisiert.
Zwei Wochen vor der UN-Klimaschutzkonferenz auf Bali war somit reichlich Öl ins Feuer gegossen worden. Bundesumweltminister Gabriel wirft Greenpeace vor, die Glaubwürdigkeit Deutschlands bei der Vorreiterrolle im Klimaschutz unnötig zu gefährden. Er sieht bei der Einhaltung der Klimaschutzziele keinerlei Bedenken.
Greenpeace kontert mit der Betonung auf die Wissenschaftlichkeit der Studie. Andree Böhling von Greenpeace: „[…] So lange in Deutschland der Bau von 25 Kohlekraftwerken weiterverfolgt wird, kann Gabriels Klimaschutzkonzept nicht funktionieren.“ Nach den offiziellen Informationen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft vom Frühjahr 2007, sollen bis 2012 in Deutschland 25 neue Kohlekraftwerke entstehen.
Wie es weitergeht, und ob die Pläne für 25 neue Kohlekraftwerke nach den zahlreichen Klima-Berichten dieses Jahr wirklich in die Tat umgesetzt werden, wird die Zukunft zeigen. Freuen wir uns erstmal auf einen ab 2008 hoffentlich funktionierenden Emissionsrechtehandel.