Klimaschutz in Europa – EU reduziert die Ausgabe von Emissionsberechtigungen ab 2008

Mit dem Ziel vor Augen, die Treibhausgase bis 2012 europaweit um acht Prozent zu reduzieren, kündigt die EU Kommision eine weitere Beschränkung der CO2-Emissionen für Industrieunternehmen an. Die Anzahl der an die Mitgliedsländer vergebenen Emissionsrechte wird ab 2008 deutlich verringert. Dadurch wird der industrielle Kohlendioxid-Ausstoß dann um 12,5 Prozent abnehmen.

Mit der Maßnahme will die EU die selbstgesteckten Ziele doch noch erreichen. Bisher war das Projekt nicht effektiv, denn die Industrie bekam mehr Zertifikate als benötigt, was herbe Kritik aus dem Ausland zur Folge hatte.

Klimaschutz in Europa – EU reduziert die Ausgabe von Emissionsberechtigungen ab 2008

Mit dem Ziel vor Augen, die Treibhausgase bis 2012 europaweit um acht Prozent zu reduzieren, kündigt die EU Kommision eine weitere Beschränkung der CO2-Emissionen für Industrieunternehmen an. Die Anzahl der an die Mitgliedsländer vergebenen Emissionsrechte wird ab 2008 deutlich verringert. Dadurch wird der industrielle Kohlendioxid-Ausstoß dann um 12,5 Prozent abnehmen.

Mit der Maßnahme will die EU die selbstgesteckten Ziele doch noch erreichen. Bisher war das Projekt nicht effektiv, denn die Industrie bekam mehr Zertifikate als benötigt, was herbe Kritik aus dem Ausland zur Folge hatte.

Nachhaltige Gegenstände zu gewinnen bei nachhaltigBeobachtet.ch

Das Blog nachhaligBeobachtet beschäft sich – wie vom Namen her zu erwarten – im Wesentlichen mit dem Thema Nachhaltigkeit. Am kommenden Samstag, dem 3. November, veranstaltet nachhaltigBeobachtet eine kleine Aktion, bei der die Teilnehmer der Veranstaltung verschiedenste nachhaltige Gegenstände abräumen können – vom Bio-T-Shirt über einen BaumSparVertrag bis hin zu Öko-Badesets.

Noch wird große Geheimniskrämerei betrieben, um was es denn genau gehen soll und wie das Ganze ablaufen wird, aber man darf gespannt sein. Wir wünschen unseren Kollegen im Geiste auf jeden Fall ein volles Haus bei dieser nachhaltigen Aktion. 🙂

Investieren in den Rohstoff Holz – Boom auf den Holzmärkten

Die Rohstoffmärkte sind seit Jahren am Brummen und haben zahlreiche Investoren angelockt. Im Fahrwasser der Preissteigerungen bei klassischen Investments wie Öl, Gold oder Nahrungsmittel ist dabei auch der Preis für Holz geradezu explodiert. Vergleicht man die Werte von 2003 mit den heutigen an Märkten gezahlten Preisen, kann man eine Verfünffachnung festellen. Als wesentlicher Treiber wird wie so oft der wirtschaftliche Aufschwung in Indien und China genannt, aber auch die vermehrte Nachfrage bei der Papierproduktion oder der Energiegewinnung.

Für eine Privatperson wäre es aus zahlreichen Gründen etwas beschwerlich, einen eigenen Wald zu pflanzen. Doch der Kapitalanlagemarkt bietet dem Anleger zahlreiche Möglichkeiten, wie man auch ohne körperliche Arbeit vom Boom auf dem Markt für den nachwachsenden Rohstoff Holz profitieren kann. Je nach Anlagevolumen stehen verschiedene Alternativen zur Verfügung.

Wer etwas mehr Geld zur Verfügung hat, kann beispielsweise bei Firmen wie Lignum in brasilianische oder bulgarische Wälder investieren. Man kauft quasi die Setzlinge und verdient dann Jahre später am Erlös des fertigen Holzes. Wer auf das schnelle Geld setzt, wird dabei allerdings nicht glücklich werden, denn die Laufzeit eines solchen Investments liegt bei einer Grüßenordnung von 20 Jahren. Frühere Erträge ließen sich gegebenenfalls durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten erreichen. Gelockt wird man jedoch mit durchschnittlichen Renditen pro Jahr von 10% oder mehr.

Für den kleineren Geldbeutel bietet sich der Baumsparvertrag von Forest Finance an. Hier kann man bereits mit 30 Euro pro Monat einsteigen. Von der Konstruktion erinnert es also an einen Fondssparplan, bei dem monatlich einen beliebigen Betrag für einen gewissen Zeitraum einzahlt.

Wie immer bei spekulativen Investments gilt es natürlich, insbesondere bei den erwähnten traumhaften möglichen Renditen Vorsicht walten zu lassen. Dubiose Bauherrenmodelle haben schon vielen Menschen um ihr hart verdientes Geld gebracht und genauso muss man auch hier aufpassen, wem man sein Erspartes anvertraut. Doch auch bei seriösen Anbietern lauern noch erheblich Investitionsrisiken. Wo steht der Holzpreis in 20 Jahren? Kommt es vielleicht zu einem politischen Putsch, bei dem das Investment als Totalverlust abgeschrieben werden muss? Wird das Investment durch den Klimawandel negativ beeinflusst?

Interessierte Investoren sollten sich außerdem darüber informieren, in welcher Weise durch die Projekte tatsächlich ein nachhaltiger Effekt stattfindet. Nur weil das Investieren in Bäume einen gewissen Reiz besitzt und gut für das ökologische Gewissen ist, heißt dies noch lange nicht, dass man damit automatisch der Natur einen Gefallen tut.

Auswertung Oktober-Umfrage: Patt-Situation bei der Einstellung zum Atomausstieg

Vor einigen Wochen haben wir, das Klimawandel Global Team, zum ersten Mal eine Umfrage unter unseren Lesern gestartet. Die gestellte Frage lautete:

„Was halten Sie vom Atomausstieg? Sollte zur CO2-Reduktion weiter an der Kernenergie festgehalten werden?“

Hier ist das Ergebnis:

a) Am Atomausstieg sollte festgehalten werden. 42% (19 Stimmen)
b) Atomkraft, ja bitte! 31% (14 Stimmen)
c) Erst Klima retten, dann Atomausstieg! 27% (12 Stimmen)

(Stand: 30. Oktober 2007. Wir lassen die Umfrage offen, sodass weiter abgestimmt werden kann)

Das Ergebnis kommt sicherlich nicht ganz überaschend. Genauso wie in der Öffentlichkeit die Befürworter des Ausstiegs aus der Atomkraft zahlreich vorhanden sind, sind auch die Anhänger der weiteren Nutzung der Kernenergie vertreten. Wäre dies eine Bundestagswahl, würde sich nun jede Partei damit brüsten, einen entscheidenden Sieg errungen zu haben. Die kurzfristige Perspektive ergibt eine Mehrheit für das Beibehalten der Atomkraftwerke (Alternativen b&c), während auf lange Sicht die Kernkraft aus dem Energiemix verschwinden soll (Alternativen a&c).

Mit einer Gesamtzahl von aktuell 45 Stimmen können wir auf unserer noch jungen Webseite ganz zufrieden sein. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die an der Umfrage teilgenommen haben. Auch im Monat November möchten wir von unseren Lesern ihre Einstellung zu einem echten Dauerbrenner wissen. Es geht um die mögliche Einführung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen. Ein echter Brennpunkt, bei dem man allein beim Erwähnen eine erhöhte Lautstärke nicht nur an Stammtischen hitzige Diskussionen auslöst. 🙂

Die Umfrage für den Monat November befasst sich also mit diesem Dauerthema. Wir stellen die Frage: Hilft ein Tempolimit von 130 im Kampf gegen den Klimawandel?. Wir hoffen auf eine weiterhin rege Beteiligung und freuen uns über jede abgegebene Stimme und Meinung. Jede Art von Feedback ist willkommen.

Wenn Sie sich noch an der Umfrage zum Atomausstieg teilnehmen möchten, haben sie hier die Möglichkeit:

Blick über den Tellerrand – Umweltschutz in Russland ist ein Fremdwort

Russland zählt insbesondere wegen des enormen Reichtums an natürlichen Ressourcen als eine der wichtigsten Industrienationen der Welt. Einhergehend mit dem Spielen im Konzert der Großen trägt somit das Land, die Industrie und auch die Bevölkerung eine Verantwortung im Lösen von globalen Problemen wie dem Klimawandel.

Der wissensstand hierzulande über die Einstellung der Menschen in Russland zu Themen wie Klimaschutz und Umweltschutz ist jedoch äußerst begrenzt. Da hilft es sicherlich, einmal über den Tellerrand zu blicken. Das Blog Krusenstern hat mit dem Direktor für Naturschutzpolitik des WWF Russland ein Interview über die Rolle des Umweltschutz in Russland geführt. Als Titel wurde eine wesentliche Schlussfolgerung des Gesprächs gewählt: „Umweltschutz ist für russische Politiker ein Fremdwort“.

20 Tipps für den Klimaschutz – Was kann ich für den Klimaschutz machen?

Der Klimaschutz ist mit der intensiv gewordenen Diskussion um den Klimawandel inzwischen in jedem Munde. Klimaschutz hat viel mit dem grundlegenden Denken, wie wir mit Rohstoffen und unserer Natur umgehen, zu tun. Doch auch jeder einzelne von uns kann einen kleinen aber dennoch wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Dem interessierten Leser von Klimawandel Global ist sicher schon der „Klimaschutz Tipp des Tages“ in der rechten Navigation aufgefallen. Hier wollen wir Ihnen in aktuelle Tipps in kondensierter Form für den Klimaschutz anbieten. Die ersten 20 Tipps für den Klimaschutz haben wir Ihnen nun in einer ganzheitlichen Liste zusammen getragen:

  1. Zimmertemperatur drosseln
    Mit einer Reduktion der Zimmertemperatur um 1 Grad sparen Sie und Ihre Familie bis zu 75 Liter Heizöl und 50 EUR pro Heizperiode!
  2. Wohnung richtig lüften
    Kurz und heftig lüften statt die Fenster ständig gekippt lassen! Pro Zimmer sparen Sie damit in Ihrem Haushalt bis zu 20 EUR pro Heizperiode!
  3. Sparende Fahrweise mit Auto
    Mit einer ökologischen Fahrweise (z.B. früh hochschalten) können Sie das Klima entlasten, bis zu 120 Liter Benzin und 115 EUR pro Jahr einsparen.
  4. Mehr Fahrradfahren
    Für viele Besorgungen ist das Fahrrad ideal – und vor allem braucht es kein Benzin. Verbinden Sie Fitnesstraining und Klimaschutz!
  5. Wäsche nicht heiss waschen
    Beim Wäsche waschen sind 40 Grad meist ausreichend! Sparen Sie als Familie pro Jahr 15 EUR Energiekosten, ohne Vorwaschen noch mehr!
  6. Flugreisen meiden
    Ein Flug in die USA belastet das Klima wie ein Jahr lang Auto fahren! Machen Sie Ferien in der Nähe mit dem Zug und sparen Sie 2,3 Tonnen CO2 ein!
  7. Weniger Fleisch essen
    Fleischkonsum = hoher Energieverbrauch wegen aufwändiger Produktion. Essen Sie einmal pro Woche Saisongemüse statt Fleisch und sparen Sie 20 kg CO2!
  8. Wäsche trocknen
    Wäschetrockner sind Energiefresser! Benutzen Sie stattdessen die Wäscheleine, dann sparen Sie bis zu 70 EUR Stromkosten pro Jahr.
  9. Essen kochen
    Beim Kochen immer den Deckel auf die Pfanne. Ihre Familie spart damit viel Strom und Geld (über 30 EUR im Jahr!).
  10. Mehr Duschen
    Verwenden Sie für Ihre Dusche eine Wassersparbrause, und Ihre Familie spart Wasser und Strom für sagenhafte 300 EUR pro Jahr.
  11. Energiesparlampen nutzen
    Rüsten Sie Ihren Haushalt mit Energiesparlampen aus! Pro Lampe können Sie damit bis zu 10 EUR pro Jahr sparen.
  12. Zug fahren
    Pendeln Sie mit dem Zug zur Arbeit. Sie belasten das Klima 4-mal weniger als mit dem Auto! Sie gewinnen zudem Zeit zum Lesen oder Arbeiten.
  13. Geräte abschalten
    Der Standby-Modus elektronischer Geräte verbaucht oft unnötig Strom. Deshalb besser Stecker ziehen!
  14. Reifendruck prüfen
    Ein optimaler Reifendruck beim Autofahren reduziert den Kraftstoffverbrauch um bis zu 5%.
  15. Fahrgemeinschaften bilden
    Fahrgemeinschaften schonen den Geldbeutel und die Umwelt, wenn Kollegen in der Nähe wohnen, bietet sich diese Möglichkeit an.
  16. Zurückhaltende Fahrweise mit Auto
    Eine zurückhaltende Fahrweise beim Autofahren spart CO2, frühzeitig den Gang hochschalten reduziert weiter.
  17. Heizung abstellen
    Die Heizung muss nicht immer an sein, manchmal reicht auch schon ein warmer Pullover.
  18. Öffentlichen Nahverkehr nutzen
    Öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad benutzen , anstatt selbst kleine Strecken mit dem Auto zu fahren.
  19. Wärmedämmung prüfen
    Eine optimale Wärmedämmung spart bis zu 50% an Heizkosten und CO2!
  20. Ihr Tipp?
    Hier könnte auch bald Ihr Tipp stehen. Hinterlassen Sie uns Ihren Tipp per Kommentar (siehe unten).

Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn Sie uns einen Kommentar hinterlassen um uns mitzuteilen, wie Sie Ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Gerne werden wir auch Ihren Tipp auf dieser Seite veröffentlichen.

Für Ihre Unterstützung dankt Ihnen das Team von Klimawandel-Global.de recht herzlich!

Werbung EON – Strom aus dem Meer: Gezeitenkraftwerk – Energiequelle der Zukunft?

Beim heutigen Zappen durch die Fernsehlandschaft ist mir ein neuer Werbespot von E.ON aufgefallen. Auch EON versucht sich nun ein besseres Image in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu bekommen. Ähnliche Kampagnen kannte man ja schon vom Shell Konzern. In der EON Werbung geht es um die Möglichkeit Strom aus dem Meer zu gewinnen: ein Gezeitenkraftwerk macht es möglich.

Funktionsweise eines Gezeitenkraftwerks
Bildquelle: eon.com

E.ON geht mit diesem Gezeitenkraftwerk Projekt ganz neue Wege und versucht sich so von seinen Wettbewerben und dem Image des Umweltverschmutzers zu differenzieren. Die zukunftsweisende Technologie kann sicher nicht alle Energieprobleme der Erde beseitigen, ist jedoch schon ein erster guter Schritt in diese Richtung.

Gewaltiges Energiepotenzial der Gezeiten
Die ungeheure Kraft der Ozeane und ihrer Strömungen zu nutzen, um daraus umweltfreundliche Energie zu gewinnen – das ist die Idee von Gezeitenkraftwerken. Denn die Kräfte, die Ebbe und Flut erzeugen, sind eine natürliche Energiequelle, die nie versiegt und gewaltiges Potenzial birgt. Aus diesem Grund planen wir den Bau eines weltweit einzigartigen Gezeitenkraftwerks. Ein neuer Meilenstein in der Nutzung erneuerbarer Energien und ein weiterer, entscheidender Schritt in Richtung Umweltschutz und Versorgungssicherheit.Das Projekt von E.ON bietet interessante Einblicke in eine zukunftsweisende Technologie – und alles Wissenswerte von der Funktionsweise von Gezeitenkraftwerken über geographische Voraussetzungen bis zu technischen Details. Werfen Sie einen Blick auf die Zukunft der Energie.

 

Vor der Westküste Englands plant E.ON eines der weltweit größten Gezeitenkraftwerke mit einer Leistung von acht Megawatt – das entspricht einer Energieleistung, die 5.000 Haushalte dauerhaft mit Strom versorgt. Damit wird zum ersten Mal eine signifikante Menge Strom aus einem Gezeitenkraftwerk in das Stromnetz eingespeist. Soll man EON’s eigenen Aussagen Vertrauen schenken, so soll bereits 2008 eine erste Test-Turbine in Betrieb genommen werden. Nicht einmal zwei Jahre später soll die Anlage komplett ans Netz gehen.

Den Werbespot von E.ON zum Gezeitenkraftwerk könnt ihr euch auch hier ansehen. Besonders interessant ist auch diese ARTE Dokumentation zu Forschungsprojekten rund um die Energiegewinnung aus dem Meer.

Video Seaflow: Energie aus dem Meer – Offshore Gezeitenkraftwerk durch Stromquelle Meer

Passend zur aktuellen Werbekampagne von E.On zur Energiegewinnung durch Gezeitenkraftwerke, hat das Team von Klimawandel-Global.de eine hochinteressante Dokumentation auf Arte gefunden: Gezeitenkraftwerke – Energie aus dem Meer. U.a. wird auch das Forschungsprojekt Seaflow vorgestellt.

Die Dokumentation stellt ein Gezeitenkraftwerk vor, das bereits dauerhaft die Leistung eines kleinen Atomkraftwerkblocks liefert. Sie zeigt eine Wissenschaftler-Crew um die Expertin Angela Robotham in England, die an Strömungsgeneratoren arbeitet, die bis zu zehn Prozent des britischen Stroms liefern könnten.

Die Anlage erinnert fast ein wenig an „Windräder unter Wasser“. An einem Stahlpfeiler ist ein Rotor befestigt mit zwei fünf Meter langen Flügeln. Sie bewegen sich alle sechs Stunden durch die riesigen Wassermengen von Ebbe und Flut. Die Gezeitenströmung treibt die Rotorblätter an, eine Turbine erzeugt Elektrizität.

Schön, dass sich Deutschland zusammen mit England an dem Forschungsprojekt beteiligt.

Greenwashing – Wie Unternehmen und Politik Imagepflege mit ökologischen Projekten betreiben

Als Greenwashing bezeichnet man Bemühungen von Unternehmen, Verbänden oder auch Regierungen, sich ein zumeist nicht begründetes „grünes“ Image anzueignen. Versucht wird dies durch eine gezielte medienwirksame Vermarktung der Finanzierung von umweltfreundlichen Projekten, Initiativen und Think Tanks. Oftmals gilt es hier, nach einem Skandal oder anderer negativer Berichterstattung wieder ein positiveres Standing in der Öffentlichkeit zu erlangen. Greenwashing ergänzt bzw. übernimmt somit teilweise die Rolle des sozialen Engagements, welches seit jeher von vielen Organisation zur PR-Aufbesserung verwendet wird.

Die Motivation für die Greenwashing betreibenden Organisationen leitet sich aus den zahlreichen potenziellen Vorteilen ab, die sich nach dem Überziehen eines grünen Mantels realisieren lassen. Einige davon seien hier exemplarisch genannt:

  • Verstärkte Machtposition gegenüber Wettbewerbern durch ein positives Image und daraus resultierende Steigerung der Marktanteile
  • Überzeugen von Kritikern von den guten Absichten der Organisation
  • Manipulieren der öffentlichen Meinung durch geschickten Einsatz von rhetorischen Stilmitteln im Umweltkontext
  • Gezielte Ablenken der Aufmerksamkeit von Regulatoren
  • Erhöhung der Attraktivität der Organisation gegenüber potenziellen Geldgebern, die an eine nicht-grüne Firma nicht investieren würden

Ein typisches aktuelles Beispiel für Greenwashing aus dem deutschen Raum ist die derzeit groß angelegte Informations-Kampagne des Energiekonzerns E.ON, bei der ein neues Offshore Gezeitenkraftwerk vor der Küste Englands beworben wird. Das Projekt mit seinem Ansatz, die Kräfte der Natur zur CO2-freien Energiegewinnung zu nutzen, ist an sich durchaus lobenswert. Der Einfluss dieses Projekts auf die Geschäftsentwicklung eines solchen Riesen dürfte jedoch verschwindend gering sein und hätte sicherlich nicht die enorme Aufmerksamkeit verdient.

Da liegt es nahe, andere Motivationen als Gewinnmaximierung und Umweltbewusstsein als die entscheidenden Treiber für die Durchführung des Baus eines Gezeitenkraftwerks zu vermuten. Könnte es nicht sein, dass E.ON hier gezielt von der öffentlich geführten Diskussion über die hohen Energiepreise auf dem oligopolistischen deutschen Markt ablenken will? Oder der kürzlich mal wieder heiß aufflammende Debatte über die Sicherheit von Atomkraftwerken im Zuge der Störfalle beim Mitbewerber Vattenfall (von dem aber die gesamte Branche betroffen war)?

Ähnliche Intentionen kann man sicherlich auch der Fast-Food-Kette McDonald’s unterstellen, wenn sie in ihrer Kampagne „Bee good to the Planet“ passend zum Start des neuen Öko-Animationsfilm „Bee Movie“ (ab Dezember in den deutschen Kinos) eine Happymeal-Aktion durchführen wird. Sicherlich ist eine Sensibilisierung der Kinder für ein umfreundliches und nachhaltiges Leben im Einklang mit der Natur eine sinnvolle Initiative. Auch hier wird es jedoch vielmehr darum gehen, von der negativen Publicity eines Unternehmens abzulenken, das als größter Treiber für die Verfettung der Gesellschaft gilt und somit zurecht von allen Seiten auf den Deckel bekommt. Vom derzeit alles andere als positiven Image vom Standard-Produkt Fleisch in den meisten McDonald’s-Gerichten an sich ganz zu schweigen.

Die Beispiele gerade aus der Unternehmenswelt ließen sich beliebig fortführen. Etwas pauschalisierend, aber dennoch gut begründet, lassen sich auch die Bemühungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel ebenfalls in dieselbe Ecke einordnen, wenn sie Klimawandel und Klimaschutz beständig zur Chefsache macht. Mit einem Engagement für grüne Themen kann man nicht nur prima einen Stimmenzuwachs bei den Grünen verhindern, sondern auch einen allgemeinen Imagezuwachs bei der Bevölkerung verbuchen. Solange die Medien mitmachen, versteht sich von selbst, und die tun dies derzeit sehr gerne bereitwillig. Bester Aspekt: Akute politische Brennpunkte wie Arbeitslosigkeit und sozialen Problemen erhalten zeitweise weringer Aufmerksamkeit.

So, jetzt aber genug mit dem Rundumschlag, denn nicht jede grüne Kampagne ist dem Greenwashing zuzuordnen. Eine kritische Hinterfragung von Projekten mit Umweltbezug sollte dennoch nicht unterlassen werden. Handelt es sich dabei um echtes Engagement oder geht es nur um Imagepflege? Stecken Werte hinter dem Projekt oder wird eine hübsche Fassade aufgebaut, hinter der weiter fleißig die negative Seite der Umweltbilanz gepflegt wird? Konsumenten sollten sich also nicht darauf beschränken, ihr ökologisches Gewissen ruhig zu stellen, sondern auch sich selbst und den potenziellen Greenwashern weitergehende Fragen stellen.