Schneegarantie: Wintersportorte rüsten sich mit Scheekanonen gegen den Klimawandel

Wintersportfreunde haben momentan gut Lachen. Der Wintereinbruch im November sorgt früher als erwartet für regen Betrieb in den Wintersportorten. Die Bedingungen sind optimal, nach starkem Schneefall sind die Pisten perfekt vorbereitet. Noch vor nicht ganz einem Jahr sah die Situation aber ganz anders aus. Kaum Schneefall und zu milde Temperaturen sorgten für eine katastrophale Saison in den Skigebieten.

Das Klima in den Bergen unterliegt immer mehr unberechenbaren Schwankungen, welche laut Experten dem fortschreitenden Klimawandel zuzuschreiben sind. Warme und kalte Winter werden sich in Zukunft häufiger abwechseln. Um diesen Klimaschwankungen vorzubeugen, fahren die Skigebiete jetzt schwere Geschütze auf.

An den Skihängen wird sich in Zukunft nicht auf den Schneesegen verlassen, Nachhelfen heisst die Devise. So flossen dieses Jahr enorme Geldmengen in die Anschaffung von Schneekanonen und Beschneiungssystemen.
Allein in Österreich wurden 127 Millionen Euro investiert:

  • Am Stubaier Gletscher werden die Beschneiungsanlagen mehrerer Pisten ausgebaut
  • Der Skiverbund Amadé bei Salzburg hat etwa 40 Millionen in neue Beschneiungsanlagen investiert
  • Die Skiwelt Wilder Kaiser hat die Beschneiungsanlage auf 110 Pistenkilometer ausgebaut.
  • In Ischgl wurden weitere Schneekanonen installiert
  • …die Liste ließe sich beliebig fortsetzen

Auch in Deutschland rüsten sich die Skigebiete, so plant beispielsweise Garmisch in Bayern die Verdreifachung der Kunstschneekapazitäten auf den angeschlossenen Pisten.

Es wird in Zukunft nichts mehr dem Zufall überlassen, denn der nächste schneearme Winter kommt bestimmt.

Klimaschutz jetzt! Klima-Allianz ruft auf zu Aktionen gegen den Klimawandel

Vom 3. bis 14. Dezember findet auf Bali die UN-Klimaschutzkonferenz statt, bei der eine Neuauflage des Kyoto-Protokolls beschlossen werden soll. Im Fahrwasser der Konferenz veranstaltet die Klima-Allianz am 8. Dezember 2007 einen Aktionstag, um jeden zu einem aktiven Klimaschutz aufzufordern.

Als Orte für die Demonstrationen wurden Berlin mit Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor sowie das Braunkohle- kraftwerk Neurath bei Düsseldorf gewählt. Unterstützung finden die Aktionen bei zahlreichen Gruppen wie Greenpeace, den Grünen, dem Bund Naturschutz und eigentlich dem gesamten Who is Who der Umwelt- und Klimaschutz-Szene.

Hier der Aufruf der Klima-Allianz zu den Aktionen:

Die Zeit ist reifKlimawandel geht uns alle an! Überschwemmungen, Dürreperioden und Krankheiten gefährden Millionen von Menschen, vor allem in den Entwicklungsländern. Wir müssen Druck machen, damit die Politik jetzt konsequent handelt.

Wenn auch Sie es satt haben, …

  • dass der Klimawandel die Armen noch ärmer macht,
  • dass die Politiker von Klimaschutz reden, aber nur halbherzig handeln,
  • dass in Deutschland über 25 neue Kohlekraftwerke geplant werden,
  • dass die Regierung vor den Automobil- und Energiekonzernen einknickt,

dann demonstrieren Sie mit uns für einen Aufbruch in der Klimapolitik! Hunderttausende Menschen gehen am 8. Dezember weltweit auf die Straße. In Deutschland setzen wir das Startsignal für eine neue Klimaschutzbewegung.

Machen Sie bei den Demonstrationen mit!

Quelle: Klima-Allianz

 

Hier auch noch der Spot von Greenpeace zu den Aktionen am 8. Dezember. Man sollte sich dabei nicht vom Vattenfall-Logo auf dem Preview-Bild täuschen lassen. Sollte mal jemand Greenpeace informieren, wie Youtube funktioniert. 🙂

Also: Wer am 8. Dezember noch nichts vor hat und es organisatorisch hinbekommt, sollte sich nach Berlin bzw. Neurath in Bewegung setzen. Und wer bereits diesen Tag verplant hat, sollte Termine mal Termine sein lassen und stattdessen mal was sinnvolles für den Klimaschutz tun. 🙂

The Path to Survival – Das neue Buch von Al Gore

Für alle, die sich beim Lesen des Buches „An Inconvenient Truth“/“Eine unbequeme Wahrheit“gefragt haben, was denn zum Kampf gegen den Klimawandel getan werden kann, liefert der Autor und Friedensnobelpreisträger Al Gore selbst bald die Antwort. Passenderweise erneut in Buchform.

Dieses neue Buch mit dem Titel „The Path to Survival“ (deutscher Titel noch nicht bekannt) wird am 13. Mai 2008 erscheinen. Der Nachfolger von „Eine unbequeme Wahrheit“ soll dort anknüpfen, wo das erste Buch aufgehört hat. Versprochen wird ein visionärer Plan, welche Veränderungen die Menschheit als Gesamtes durchführen sollte, um sich den Herausforderungen des Klimawandels entgegenzustellen.

Mit dem Mix aus Inhalten aus Wissenschaft, Gedankenanstoßen und Vision spricht Gore als Zielgruppe des Buches also durch „Eine unbequeme Wahrheit“ motivierte Leser an, welche sich für die Durchsetzung von Lösungen einsetzen wollen, die vor kurzer Zeit noch politisch und ökonomisch nicht durchsetzbar waren.

Nur für den lesefaulen Kinogänger gibt es jedoch einen Wermutstropfen: Bislang ist keine Kino-Umsetzung des Buches geplant. Doch sowas sollte Leute, die es ernsthaft mit dem Klimaschutz meinen, eh nicht abhalten. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was uns Al Gore im nächsten Mai zu erzählen hat.

Mehr Literatur zum Thema Klimawandel finden Sie in unserer Sektion Bücher & DVD.

Existenzielle Bedrohung durch Klimawandel – Folgen für Menschen und Natur am Polarkreis

Arved Fuchs ist ein bekannter Abenteurer und Buchautor, der vor allem durch Fernsehdokumentationen und Fotoreportagen bekannt wurde. In der Offenburger Ortenaualle referierte nun Fuchs über seine Polar-Abenteuer sowie über die Folgen des bereits heute realen Klimawandels an den Polarkreisen. Aus erster Hand konnten die 2.500 Zuhörer somit einen Einblick in die Veränderungen gewinnen, die durch die globale Erwärmung vonstatten gehen.

Hier einige inhaltiche Auszüge:

[…]Spektakulär war seine Durchquerung der legendären Nordwestpassage im Jahr 2004 – die Route per Schiff durch Eis entlang der Nordküste Kanadas. Dieser Reise war sein Vortrag gewidmet – das Thema von Fuchs war jedoch ein anderes: „Während wir in den Industrieländern noch diskutieren, ob wir überhaupt am Klimawandel schuld sind, ist er in der Arktis längst Realität“, sagt Fuchs. Er weiß es aufgrund eigenen Erlebens.

[…]

„Bislang hat der Permafrost das Land zusammengehalten. Die Häuser standen auf einem ständig gefroren Boden“, erläutert Fuchs. Doch der taut nun auf – und wird vom Meer Schritt um Schritt abgetragen. Fuchs: „Denn auch das Meer hat sich verändert. Die Küste friert weniger zu, dadurch ist stärker und häufiger Brandung.“

[…]

Quelle: Badische Zeitung Online

 

Wenn es also um die Gefährdung von Küstenregionen durch den Klimawandel geht, blickt man normalerweise vor allem auf untergehende Inseln in der Südsee oder durch Überschwemmungen und Sturmfluten exponierte Gebiete. Die Aussagen von Arved Fuchs tragen dazu bei, den Betrachtungshorizont zu erweitern.

Existenzielle Bedrohung durch Klimawandel – Folgen für Menschen und Natur am Polarkreis

Arved Fuchs ist ein bekannter Abenteurer und Buchautor, der vor allem durch Fernsehdokumentationen und Fotoreportagen bekannt wurde. In der Offenburger Ortenaualle referierte nun Fuchs über seine Polar-Abenteuer sowie über die Folgen des bereits heute realen Klimawandels an den Polarkreisen. Aus erster Hand konnten die 2.500 Zuhörer somit einen Einblick in die Veränderungen gewinnen, die durch die globale Erwärmung vonstatten gehen.

Hier einige inhaltiche Auszüge:

[…]Spektakulär war seine Durchquerung der legendären Nordwestpassage im Jahr 2004 – die Route per Schiff durch Eis entlang der Nordküste Kanadas. Dieser Reise war sein Vortrag gewidmet – das Thema von Fuchs war jedoch ein anderes: „Während wir in den Industrieländern noch diskutieren, ob wir überhaupt am Klimawandel schuld sind, ist er in der Arktis längst Realität“, sagt Fuchs. Er weiß es aufgrund eigenen Erlebens.

[…]

„Bislang hat der Permafrost das Land zusammengehalten. Die Häuser standen auf einem ständig gefroren Boden“, erläutert Fuchs. Doch der taut nun auf – und wird vom Meer Schritt um Schritt abgetragen. Fuchs: „Denn auch das Meer hat sich verändert. Die Küste friert weniger zu, dadurch ist stärker und häufiger Brandung.“

[…]

Quelle: Badische Zeitung Online

 

Wenn es also um die Gefährdung von Küstenregionen durch den Klimawandel geht, blickt man normalerweise vor allem auf untergehende Inseln in der Südsee oder durch Überschwemmungen und Sturmfluten exponierte Gebiete. Die Aussagen von Arved Fuchs tragen dazu bei, den Betrachtungshorizont zu erweitern.

Greenpeace Aktion: Keine neuen Kohlekraftwerke – Klimaschutz geht anders

Derzeit befinden sich in Deutschland 25 neue Kohlekraftwerke in Planung oder bereits im Bau. Diese neuen Kraftwerke werden nach ihrer Fertigstellung jährlich rund 140 Mio. Tonnen Kohlendioxid und weitere Abgase in die Luft befördern. Schon sehr grotesk, wenn dies in dem Land passiert, das sich vertreten von Politik und Wirtschaft gerne als Vorreiter in Sachen Klimaschutz darstellt. Bei Laufzeiten von bis zu 50 Jahren für ein handelsübliches Kraftwerk ist dies nicht unbedingt ein Zeichen für eine Energiepolitik im Sinne des Klimaschutzes.

Um auf diesen offensichtlichen Missstand Aufmerksamkeit zu lenken, protestierte am Samstag Greenpeace in Hamburg unter dem Motto „Keine neuen Kohlekraftwerke – Klimaschutz geht anders“. Dieses Mal ohne massenhaftes Ausziehen oder Anketten an Bahngleise, sondern mittels großer schwarzer Säcke mit der Aufschrift CO2. Es wurde illustriert, mit welchen Ausstoßmengen des Treibhausgases CO2 pro Sekunde zu rechnen ist, sobald das Kraftwerk Hamburg-Moorburg in Betrieb genommen wird. Im Fadenkreuz der Proteste stand insbesondere der Energieversorger Vattenfall, vor dessen Kundenzentrum diese Aktion abgehalten wurde.

Als Alternativen für eine klimafreundliche und zukunftsfähige Energieversorgung wurden verstärkte Aktivitäten auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien, eine Erhöhung der Effizienz bei der Stromerzeugung sowie ein Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung gefordert. Nur so seien die von der Bundesregierung gesteckten Klimaschutzziele zur Reduktion des Ausstoßes von klimaschädlichen Treibhausgasen zu realisieren, wie eine Studie von (Überraschung) Greenpeace belegt.

Da Vattenfall sicherlich nicht auf die Belange von Greenpeace eingehen wird, wäre an dieser Stelle wohl die Politik gefordert. Doch daraus wird wohl nichts, denn der Klima-Berater von Angela Merkel heißt Lars Göran Josefsson. Dieser ist seines Zeichens CEO eines schwedischen Energiekonzerns. Der Name des Konzerns lautet … Vattenfall.

Wende beim Klimaschutz in Australien – Bald Ratifizierung von Kyoto-Protokoll

Australien war bislang ein Mitglied der Achse des Bösen, zumindest wenn man es um die Einstellung zum Klimaschutz ging. Neben den USA ist Australien das einzige Industrieland, das die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls zur Reduzierung vehement verweigerte. Unter bem bisherigen Regierungschef Howard wurde der internationale Vertrag vor allem deshalb abgelehnt, weil Entwicklungsländern keine Auflagen gemacht werden.

Doch mit einem Mal soll in Australien eine radikale Kehrtwende beim Klimaschutz vollzogen werden und dies ist auf den Wahlsieg der Labor-Party bei der Parlamentswahl zurückzuführen. Der künftige Premierminister Kevin Rudd kündigte in seiner Siegesrede an, „die alten Grabenkämpfe zwischen der Wirtschaft und der Umwelt zu beenden“. Den Klimaschutz erklärte Rudd sogleich zum zentralen Thema seiner Poltik. Eine Ratifizierung des Kyoto-Protokolls steht genauso auf dem Programm wie eine Teilnahme an der Klimaschutzkonferenz auf Bali im Dezember, bei der über ein Nachfolgeprorgamm der Beschlüsse in Kyoto verhandelt wird.

Verbraucher sind bereit, Klimasünder abzustrafen – Energieversorger wechseln

In einer aktuellen Umfrage der IT-Beratung Accenture wurde die Einstellung von Bürgern zum Klimawandel untersucht. Insgesamt 7.500 Verbraucher aus 17 Ländern, davon 3.500 in Europa bzw. 500 in Deutschland wurden befragt. Die Studie belegt unter anderem, dass der überwiegende Teil der Stromkunden bereit wäre, den Energieversorger zu wechseln, wenn sich dieser überzeigend für die Reduktion von Treibhausgasen einsetzt.

Die Ergebnisse der Studie:

  • Rund 90% der Stromkunden würden in Erwägung ziehen, den Energieversorger zu wechseln, wenn der neue Anbieter für eine Verringerung von Treibhausgasen steht
  • Mehrheit ist überzeugt, dass durch die Erdwärmung direkte Konsequenzen für die Lebensumstände entstehen
  • Kein großes Vertrauen in Lösungen von Politik und Wirtschaft. Stattdessen wird persönliches Engagement jeder einzelnen Person gefragt sein, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen
  • 80% der Befragten halten einschneidende Maßnahmen wie eine drastische CO2-Reduktion für notwendig und sind auch bereit, z.B. für klimafreundliche Technologien mehr Geld auszugeben
  • 80% der Befragten sind mit der Kommunikation der Energieversorger unzufrieden. Sie fordern mehr Informationen sowie mehr Klarheit und Transparenz von den Energieunternehmen
  • Klares Bekenntnis zum Kampf gegen den Klimawandel von den Konzernen wird gefordert

 

Die gravierendste ökonomische Konsequenz ist sicherlich, dass Energieversorger noch mehr als bisher auf ein umwelt- und klimafreundliches Image Wert legen müssen. Wer als Klimasünder abgestempelt wird, muss mit massiven Verlusten am Kundenbestand rechnen. Dagegen werden Energiekonzerne mit einem nachhaltigen Image vom Klimabewusstsein der Verbraucher profitieren können.

Dass dabei die Glaubhaftigkeit eine große Rolle spielt, zeigt die derzeitige Unzufriedenheit der Befragten über die Kommunikations-Methoden der Energiekonzerne. Die Intransparenz bei der Preisfindung auf dem Strommarkt sowie offensichtliche Greenwashing-Aktivitäten mancher Versorger können hier als mögliche Gründe genannt werden.

Klimawandel in Entwicklungsländern – Ein Thema der Klimaschutzkonferenz auf Bali?

Die Klimaschutzkonferenz auf Bali steht vor der Tür und so wächst von Tag zu Tag das Interesse der Medien und der Öffentlichkeit. Die UN-Entwicklungsorganisation UNDP nutzt die gestiegene Aufmerksamkeit und veröffentlicht nun eine Studie über die Folgen des Klimawandels für die Entwicklungsländer, um dies auch auf die Agenda der Teilnehmer der Klimakonferenz zu bringen. In der 250-seitigen Studie werden die dramatischen Folgen für die ärmeren Länder aufgezeigt und welche Anstrengungen notwendig wären, um diese aufzufangen.

Zu den Folgen des Klimawandel, die insbesondere in Entwicklungsländern durchschlagen, zählen:

  • Erschwerte Bedingungen für die Landwirtschaft durch Dürren und Überschwemmungen
  • Trinkwasser-Knappheit durch ausbleibende Niederschläge und Absinken des Grundwasserspiegels
  • Ausbreitung von epidemischen Krankheiten wie Malaria und Dengue, für es noch keine Impfstoffe gibt

 

Dass die Verursacher des Klimawandels in den reichen Industrienationen, die Hauptleidtragenden dagegen in den Entwicklungsländern sitzen, darüber bestehen kaum Zweifel. Die Menschen in Afrika und Asien sterben an Hunger und Durst, während man in Deutschland noch darüber debattiert, welche Konsequenzen ein Benzinpreis von über 1,50 Euro für die Lebensqualität bedeutet. Während man also hierzulande nur mit Einbußen bei den persönlichen Lebensumständen zu kämpfen hat, geht es in den ärmeren Regionen der Erde für Millionen Menschen ums nackte Überleben.

Diese Fakten sind den Industrienationen zwar bekannt, doch ob diese Fakten im Rahmen der Klimaschutzkonferenz ausreichend thematisiert werden, bleibt fraglich. Viele Entwicklungsländer sind gar nicht vertreten oder können nicht mehr als einzelne Vertreter senden. Dies sind angesichts von Delegationen anderer Länder mit über 100 Teilnehmern schlechte Voraussetzungen für Einzelkämpfer, sich nachhaltig zu profilieren und den eigentlichen Verursachern des Klimawandels zu verdeutlichen, dass es beim Klimawandel in den Enwticklungsländern um Leben und Tod geht.

Klimaschutz powered by Google – Günstiger Strom aus Erneuerbaren Energien

Die Zeiten, in denen Google bloß eine Suchmaschine war, sind längst vorbei. Google hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einem der am höchsten bewerteten Unternehmen im IT-Bereich entwickelt. Zu Beginn dieser Woche verkündete Google zur großen allgemeinen Überraschung, dass das Unternehmen Geschäftstätigkeiten auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien aufnehmen will.

Unter dem Kürzel „Re < C“ fasst Google zusammen, sollen in den nächsten Jahren Millionenbeträge in die Forschung & Entwicklung von Technologien auf dem Sektor der erneuerbaren Energien investiert werden. „Re < C“ steht dabei grundsätzlich für die Vision, Strom aus erneuerbaren Energieträgern günstiger zu gewinnen als über den herkömmlichen Weg über fossile Brennstoffe wie Kohle – ein absolutes Novum im Energiesektor, wo bislang Stromproduktion aus Kohle als unumstößlich günstigste Möglichkeit angesehen wurde.

Entgegen anderen Unternehmen aus dem Silicon Valley, die ebenfalls erneuerbare Energien als Investitionsprojekte entdeckt haben, geht es dabei nicht nur um das massenhafte Aufstellen von Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Firmengebäuden. Ein Beispiel wäre hier Hewlett-Packard, die ebenfalls in dieser Woche verkündeten, ein 1-Megawatt-Solarkraftwerk zur jährlichen Einsparung von 450.000 Tonnen CO2 (und ein paar Millionen Dollar Stromkosten) errichten zu wollen. Andere Unternehmen wie Walmart investieren nur indirekt in den Klimaschutzdurch den Kauf von CO2-Äquivalenten, die Investments in saubere Energieprojekte repräsentieren.

Google’s Visionen liefern dagegen neue Ansätze und auch Größenordnungen. Durch die Investition in Unternehmen mit Geschäften in den Bereichen Solarthermie, Windenergie und Geothermie sowie der eigenständigen Entwicklung von Technologien in einer noch aufzubauenden Abteilung für saubere Energien strebt Google eine Kapazität von 1 Gigawatt aus erneuerbaren Energien an. Zum Vergleich: Das derzeit größte im Bau befindliche Photovoltaik-Kraftwerk in Waldpolenz bei Leipzig bringt es gerade mal auf 40 Megawatt. Der Clou an der Sache ist aber nicht nur die reine Kapazität, die in etwa der Leistung eines modernen Atomkraftwerks entspricht. Das wirklich herausragende Feature soll sein, dass diese Energie zu einem geringeren Preis produziert werden soll als die derzeit kosteneffizienteste Produktion von Strom aus Energieträgern wie Kohle (ca. 2 Cent pro Kilowattstunde). Der Zeitraum für das Vorhaben dafür beträgt dabei nicht Jahrzehnte, sondern nur wenige Jahre.

Nun könnte man natürlich die Frage stellen, welchen Einfluss ein einzelnes Unternehmen selbst mit einem solch ambitionierten Projekt haben kann. Doch Google steht nicht alleine da. Weitere Unternehmen investieren schließlich auch in die Firmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien, wenn solch ein Gigant wie Google Geld reinschießt. Genauso wie bekannte Kapitalinvestoren für Vertrauen schaffen, sorgt auch Google für den nötigen katalytischen Effekt bei der Investitionsentscheidung. Darüber hinaus könnte die Entscheidung von Google ein Indikator sein, auf welche Weise sich Firmen den Herausforderungen der Energieversorgung und des herannahenden Klimawandels stellen.

Was bringt aber solch ein Unterfangen für ein IT-Unternehmen wie Google? Klar, Google hat (zu)viel Geld auf der hohen Kante und muss irgendwo investieren, verbessert darüber hinaus das Image durch die Verringerung der Treibhausemissionen und kann außerdem sicherlich ein paar Dollar an Stromkosten sparen. Gerade für letzten Punkt braucht man keine großen Phantasien, um das Einsparpotenzial zu erkennen, denn neben Personalkosten dürften Stromkosten der größte Kostentreiber bei einem Unternehmen wie Google sein. Doch letzten Endes gehören grüne Technologien nicht zum Kerngeschäft eines IT-Unternehmens und die Investition von Millionenbeträgen in IT-fremde Projekte werden viele Stakeholder und Marktbeobachter eher skeptisch betrachten.

Google-Mitgründer Larry Page brachte die Beweggründe in aller Sachlichkeit in einem Satz unter: Für Google als einem der weltweit größten Stromverbraucher war schlichtweg der Bedarf nach sauberer Energie vorhanden. Die Rechenzentren fressen Unmengen an Strom, der nicht alleine durch die bestehenden Projekte gedeckt werden kann. Um nicht als Heuchler in Sachen Klimaschutz dazustehen, mussten Alternativen her. Im klassichen amerikanischen Sinne des „thinking big“ kommt dann sowas dabei raus. Soweit wir das beurteilen können: Daumen hoch!