We can solve it – Neue Kampagne von Al Gore für 100% erneuerbare Energien in den USA bis 2018

Der ehemalige US-Vizepräsidenten Al Gore gab in der vergangenen Woche eine wegweisende Rede mit Vorschlägen zu einer revolutionären Umstellung der Energieproduktion in den USA bis zum Jahr 2018. Hintergrund eines derartig radikalen Richtungswechsels unter dem Motto „We can solve it“ sind die unzähligen Krisenherde, die sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten im Laufe der letzten Monate und Jahre angesammelt haben: von der an mehreren Fronten siechenden Wirtschaft über die ökologische Krise bis hin zu Problemen in der nationalen Sicherheit.

Hinter all diesen zunächst unabhängig voneinander erscheindenen Gebieten identifiziert Gore einen gemeinsamen Treiber: die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Als Lösung schlägt Gore vor, innerhalb der nächsten 10 Jahre die Energieversorgung der USA komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Ein kühner Plan, doch ähnlich visionär waren einst Kennedy’s Pläne bzgl. eines bemannten Flugs zum Mond innerhalb eines Jahrzehnts (wie auch von Gore angesprochen).

Sicherlich sind diese Pläne außerordentlich ambitioniert, aber nichts anderes ist nötig, um glaubhaft den Kampf gegen Klimawandel aufzunehmen. Beide US-Präsidentschaftskandidaten äußerten ihre grundsätzliche Sympathie für die Inhalte der Rede. Wieviel von den Plänen nach dem Einfluss der unzähligen Lobbyisten übrig bleiben wird, ist offen. Ein sehr positives Zeichen ist das fortwährende Engagement von Al Gore aber in jedem Fall.

Klima 2008 / Climate 2008 – Die umweltfreundliche Klimakonferenz, 3. – 7. November 2008

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) organisiert Anfang November die wissenschaftliche Konferenz „Klima 2008 / Climate 2008“. Die bilinguale (deutsch/englisch) Veranstaltung kann dabei mit einem besonderen „Feature“ aufwarten: sie findet Internet-basiert auf Servern statt, die zu 100% mit Strom aus regenerativen Energien versorgt werden. Die energieintensive Anreisen der Teilnehmer wie beispielsweise bei der letzten UN-Klimaschutzkonferenz auf Bali entfallen somit bei dieser wissenschaftlichen Veranstaltung.

Die Teilnehmer erwartet eine auf hohem Niveau geführte wissenschaftliche Diskussion über neueste Erkenntnisse zum Klimawandel sowie den daraus abzuleitenden Folgen in ökologischer, sozialer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht.

Ziele der Konferenz Klima 2008 / Climate 2008:

  • Vorstellung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf den Klimawandel, einschließlich von Elementen in Zusammenhang mit den diesbezüglichen ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Aspekten
  • Vorstellung von Projekten und sonstigen Initiativen, die sowohl in Industriestaaten als auch in Entwicklungsländern von Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen, staatlichen Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und anderen Interessenvertretern durchgeführt werden
  • Diskussion über die Probleme, Hindernisse, Herausforderungen, Chancen und Potenziale in Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsprojekten in Europa im Allgemeinen

Weitere Informationen zur Konferenz und zum Ablauf können auf der Website von Klima 2008 / Climate 2008 abgerufen werden. Dort ist auch die kostenlose Registrierung zur Veranstaltung möglich.

Basteln für den Klimaschutz – Anleitungen zum Thema Energie sparen (& mehr)

Der deutschsprachige Raum ist ein Gebiet der Bastler & Tüftler. Der Menschen, die im eigenen Haushalt gerne selber Hand anlegen, wenn es ums Renovieren oder Verschönern geht. Und der kreativen Köpfe, die auch einmal mit neuen Ideen glänzen. Das Heimwerken ist (wieder) in, das belegen zahlreiche TV-Shows mit dem Thema Do-It-Yourself (DIY).

„Ich hab da mal was vorbereitet.“

So erklang es gut drei Jahrzehnte lang, wenn der fast schon legendäre Moderator Jean Pütz in seiner DIY Sendung „Hobbythek“ mal wieder handwerkliche Meisterleistungen vorstellte. Die Idee des Selber-machens im Fernsehen ist also nicht als neu zu bezeichnen, dennoch hat sie im TV gerade in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen.

Gäbe es die Hobbythek noch heute, würde wohl auch das Thema Energie sparen im Haushalt früher oder später behandelt werden. Private Haushalte haben in Mitteleuropa schließlich einen Anteil von rund 40% am gesamten Stromverbrauch. Die Energie-Einsparpotenziale durch Renovierung und Modernisierung im Haushalt sind immens hoch. In den meisten Bereichen des täglichen Lebens sind die Einsparmöglichkeiten auch vom Laien durchführbar, wodurch es jedem möglich ist, mit einfachen Mitteln einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Simple Maßnahmen wie das Austauschen von Glühlampen durch Energiesparlampen bzw. LED-Lampen oder der Einsatz von Energiespargeräten ist kinderleicht. Was aber, wenn es etwas komplizierter wird? Welche Materialien müssen beim Basteln genommen werden? Wie sind bestimmte Probleme Schritt für Schritt zu lösen? Und woher überhaupt die Ideen und Methoden nehmen?

EXPLI Startseite
Screenshot von der Benutzeroberfläche von www.expli.de

 

Eine Antwort auf diese Frage liefern Internet Communities, die sich explizit mit dem Thema Do-It-Yourself (DIY) befassen. Mittels bebilderter Anleitungen wird interessierten Bastlern aufgezeigt, wie man selber Hand anlegen kann. Auf dem Portal Expli.de werden neben zahlreichen Tipps aus dem Alltag bereits auch einige Ratschläge zum Energiesparen gegeben.

Ein Beispiel ist die folgende Anleitung zum Reduzieren der Heizkosten, welches in wenigen Monaten angesichts hoher Ölpreise sicher wieder zu einem Top Thema wird:

Wer mehr von diesen Anleitungen (den so genannte Explis) sehen will, sollte einen Blick auf die Webseite www.expli.de werfen. Das Besondere an dieser Community ist, dass die Inhalte komplett von den Benutzern der Seite erstellt werden. Jeder kann also mitmachen und selber Anleitungen erstellen. Natürlich sind auch solche Themen erlaubt und erwünscht, die sich nicht explizit mit dem Thema Klimaschutz & Energiesparen befassen.

P.S.: Es würde uns sehr freuen, wenn sich einige Leser/innen von Klimawandel Global mit ihrer eigenen Webseite oder Blog an der Verbreitung dieser Nachricht beteiligen würden.

Standby Verbrauch von Elektrogeräten reduzieren – Tipps zum Energie sparen / Stromkosten senken

Ein Großteil elektronischer Geräte verbraucht auch im ausgeschalteten Zustand Energie. Bei manchen Elektrogeräten ist das durch ein leuchtendes Licht wie etwa beim Fernseher leicht ersichtlich, bei anderen Geräten wie Netzteilen oder Ladestationen eher weniger. Die Liste an Verbrauchern ist dabei endlos lang: Fernseher, DVD Player, Hifi-Geräte, Netzteile, Ladegeräte, PCs, Monitore, Drucker und andere Peripheriegeräte, Kaffeemaschinen, elektrische Zahnbürsten und Rasierer, usw.

Nach Schätzungen des Bundesumweltamtes verbrauchen Elektrogeräte in Deutschland pro Jahr rund 22 Milliarden Kilowattstunden … im Stand-by Betrieb! Um sich die Größenordnung mal bildlich vorzustellen: Dies entspricht in etwas der Jahresleistung von drei Kernkraftwerken.

Die Ursache dafür, dass Elektrogeräte überhaupt einen Stand-by-Modus besitzen, ist bei den meisten Geräten bei den Kosten zu suchen. Möglichst billig zu produzieren heißt auf einen 230-Volt-Netzschalter im Gerät zu verzichten und stattdessen Standby-Knöpfe plus zumeist unhandliche (standardisierte) Netzteile zu verwenden. Da die meisten Kunden beim Kauf nur auf den Preis schauen und der Stromverbrauch im Stand-by-Modus keinerlei Gewichtung bei der Kaufentscheidung hat, wird bei der Produktion eben versucht, auch kleinste Cent-Beträge einzusparen. Folgekosten durch höheren Stromverbrauch bleiben außen vor.

Was kann man als Konsument also gegen den dauerhaften Stromverbrauch machen, der in einem Vier-Personen-Haushalt schnell einen dreistelligen Euro-Betrag pro Jahr an Stromkosten ausmachen kann?

1) Verwenden Sie eine Steckerleiste mit Schalter

Ganz sicher geht man mit einer Steckerleiste, die einen An/Aus-Schalter besitzt. Ist die Steckerleiste ausgeschaltet, sind auch alle daran angeschlossenen Elektrogeräte vollständig vom Strom getrennt. Gerade im Wohnzimmer oder Büro eignen sich die Steckerleisten im Praxiseinsatz, da hier traditionell mehrere Verbraucher zu finden sind.

2) Benutzen Sie den Hauptschalter oder ziehen Sie das Stromkabel

Nicht immer lohnt es sich, eine große Steckerleiste für einzelne Geräte einzusetzen. In einem solchen Fall stellt sich die Frage, ob ein Elektrogerät im ausgeschalteten Zustand Strom zieht oder nicht. Wenn ja, dann trennen Sie das Gerät vom Strom, indem Sie den Stecker aus der Steckdose ziehen. Auch wenn es praktisch ist, zum Beispiel Ladegeräte oder Netzteile dauerhaft an der Steckdose zu lassen, sollte dies vermieden werden, denn dies verbraucht zumeist Strom!

Mit diesen zwei einfachen Tipps lassen sich ohne großen Aufwand große Mengen an Energie sparen. Auch der Stromverbrauch im Standby Betrieb eines einzelnen Geräts gering erscheint, so macht die Summe der Maßnahmen einiges aus. Die einmaligen Anschaffungskosten für Steckerleisten oder Funkschalter amortisieren sich schnell. Ein gutes Gewissen gibts sowieso, denn Strom sparen heißt auch Klima schützen.

Prüfen Sie die Wirkung der Energiespar-Maßnahmen mit einem Wattmeter, d.h. einem Gerät zur Messung der Leistung, vor und nach Durcführung der Maßnahmen zum Energiesparen.

Klimawandel & Ernährung: Schlechte Klimabilanz von Fleisch

Überzeugte Carnivoren werden es sicherlich nicht gerne hören, aber ein hoher Fleischkonsum verschlechtert die persönliche Klimabilanz. Das Arbeitspapier „Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln“ des Instituts für angewandte Ökologie in Freiburg deckt nämlich auf, wieviel Treibhausgas Emissionen die Produktion ausgewählter Lebensmittel verursacht. Dabei wurde auch quantiative Unterschiede bei den Emissionen zwischen konventionellen und ökologischen Anbaumethoden bzw. Haltungsmethoden identifizert und aufgezeigt.

Abstract des Arbeitspapiers:

Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln Die gesamte Breite der Ernährungsdiskussion zu reflektieren – vom Lebens- und Futtermittelanbau mit seinen Umwelt- und Sozialfolgen über die Ernährungsgewohnheiten bis hin zu Fragen der Logistik und der Nahrungsmittelzubereitung – würde den Umfang dieses Arbeitspapiers sprengen.Der Schwerpunkt liegt daher auf der quantitativen Analyse der Treibhausgasemissionen ausgewählter Lebensmittel und dem Vergleich der Bereitstellung dieser Produkte aus konventionellem und ökologischem Anbau. Zudem werden Fragen der Bedeutung des Gütertransports von Lebensmitteln behandelt.

Quelle: Öko-Institut e.V. (PDF)

Sehr interessant ist die Gegenüberstellung der CO2-Äquivalente von verschiedenen Nahrungsmitteln auf Seite 5. Während Schweinefleisch und Geflügel mit rund 3,5 Kilo CO2 / Kilo Fleisch noch vergleichsweise moderat wegkommt, ist die Klimabilanz von Rindfleisch mit 13,3 Kilo CO2 / Kilo Fleisch geradezu verheerend. Eine ökologische Anbauweise verringert zwar diese Werte, kann jedoch die große Lücke nicht schließen.

Wie kommt es zu dieser großen Differenz zwischen Rindfleisch und Schweinefleisch? Die Antwort liegt unter anderem in den großen Mengen an Methan und Lachgas, die von Rindern produziert werden. Diese Gase weisen ein Vielfaches der Wirkung von CO2 auf den Treibhauseffekt von CO2 auf.

Wesentlich besser schneidet dagegen frisches Gemüse aus ökologischem Anbau ab, dessen Klimabilanz gerade einmal ein Hundertstel an CO2-Äquivalenten gegenüber Rindfleisch aufweist.

Für den klimabewussten Verbraucher kann die Devise also nur lauten, den Konsum von Fleisch auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren. Wer einen vollständigen Verzicht auf Fleisch aus rein klimatechnischen Gründen in Betracht zieht, sollte die Ökobilanz alternativer Lebensmittel im Auge behalten. Zudem sollte darauf geachtet werden, Lebensmittel aus ökologischem Anbau zu verzehren und auf Tiefkühlkost zu verzichten, da dies ein positiven Effekt auf die persönliche Klimabilanz hat.

Auf blinden Aktionismus solle darüber hinaus verzichtet werden: Wer mit dem Auto quer durch die Stadt oder über das Land fährt, nur um im Bio-Laden oder auf dem Wochenmarkt Öko-Lebensmittel zu erwerben, erreicht nur das Gegenteil.

Weltwasserwoche – Wasserknappheit als globales Problem, virtuelles Wasser

In Stockholm findet momentan die Weltwasserwoche statt und verfolgt das Ziel, den nachhaltigen Umgang mit dieser wertvollen Ressource in die Köpfe der Menschheit einzubrennen. Ein schwieriges Unterfangen, bleiben Industrienationen, mal abgesehen von gelegentlicher Trockenheit, von merkbarer Wasserknappheit weitgehend verschont. Zumindest so weit, um weiterhin mit dem kostbaren Nass bedenkenlos um sich zu spritzen.

Momentan gibt es in Deutschland auch keinerlei Grund zur Sorge. Die Wasservorräte sind mehr als ausreichend, nur der im Ländervergleich relativ hohe Preis für Wasser sorgt für einen bewussteren Umgang (wir berichteten).

Dramatischer sieht es hingegen in den Schwellenländern aus. Über eine Milliarde Menschen fehlt der Zugang zu ausreichend Wasser, Tendenz stark steigend.

Hauptgrund ist die Erderwärmung, ausgelöst durch den Klimawandel. Regenfälle bleiben aus, Wichtige Brunnen versiegen, Hitzewellen werden länger und häufiger. Erste Wasserengpässe sind sogar bereits in den südlichen Ländern Europas aufgetreten.

An die 2500 Experten aus 140 Ländern diskutieren deshalb derzeit in Schweden Lösungsmöglichkeiten zur Sicherstellung einer ausreichenden Wasserversorgung weltweit.

Heute wird im Laufe des Tages ein Brite für ein Konzept ausgezeichnet, welches den bei der Herstellung angefallenen Wasserverbrauch von Verbrauchsgütern errechnet. Man spricht in diesem Zusammenhang von virtuellem Wasser. Eine dazu veröffentlichte Tabelle zeigt beispielsweise auf, dass zum Genuss einer Tasse Kaffee, 140 Liter Wasser für die Herstellung verbraucht wurden. Diese Menge beinhaltet sowohl das für die Aufzucht der Kaffeepflanze notwendige Wasser, als auch den Wasserverbrauch bei Herstellung und Transport.

Nachfolgend auszugsweise weitere Verbrauchswerte für virtuelles Wasser:

  • 1 Scheibe Brot: 40 Liter
  • 1 Ei: 135 Liter
  • 1 Flasche Bier: 150 Liter
  • 1 Hamburger: 2400 Liter
  • 1 kg Reis: 3000 Liter
  • 1 T-Shirt: 4100 Liter
  • 1 kg Rindfleisch: 15500 Liter

Ziel dieses Konzepts ist es, Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, Waren bewusster zu wählen, um Wasserressourcen in den Herstellungsländern langfristig zu schonen.

Dennoch sind diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen. In Ländern mit ausreichend Regenfällen beispielsweise fällt der Wasserverbrauch zur Aufzucht von Nutzpflanzen kaum ins Gewicht.

Standby Verbrauch von Elektrogeräten reduzieren – Tipps zum Energie sparen / Stromkosten senken

Ein Großteil elektronischer Geräte verbraucht auch im ausgeschalteten Zustand Energie. Bei manchen Elektrogeräten ist das durch ein leuchtendes Licht wie etwa beim Fernseher leicht ersichtlich, bei anderen Geräten wie Netzteilen oder Ladestationen eher weniger. Die Liste an Verbrauchern ist dabei endlos lang: Fernseher, DVD Player, Hifi-Geräte, Netzteile, Ladegeräte, PCs, Monitore, Drucker und andere Peripheriegeräte, Kaffeemaschinen, elektrische Zahnbürsten und Rasierer, usw.

Nach Schätzungen des Bundesumweltamtes verbrauchen Elektrogeräte in Deutschland pro Jahr rund 22 Milliarden Kilowattstunden … im Stand-by Betrieb! Um sich die Größenordnung mal bildlich vorzustellen: Dies entspricht in etwas der Jahresleistung von drei Kernkraftwerken.

Die Ursache dafür, dass Elektrogeräte überhaupt einen Stand-by-Modus besitzen, ist bei den meisten Geräten bei den Kosten zu suchen. Möglichst billig zu produzieren heißt auf einen 230-Volt-Netzschalter im Gerät zu verzichten und stattdessen Standby-Knöpfe plus zumeist unhandliche (standardisierte) Netzteile zu verwenden. Da die meisten Kunden beim Kauf nur auf den Preis schauen und der Stromverbrauch im Stand-by-Modus keinerlei Gewichtung bei der Kaufentscheidung hat, wird bei der Produktion eben versucht, auch kleinste Cent-Beträge einzusparen. Folgekosten durch höheren Stromverbrauch bleiben außen vor.

Was kann man als Konsument also gegen den dauerhaften Stromverbrauch machen, der in einem Vier-Personen-Haushalt schnell einen dreistelligen Euro-Betrag pro Jahr an Stromkosten ausmachen kann?

1) Verwenden Sie eine Steckerleiste mit Schalter

Ganz sicher geht man mit einer Steckerleiste, die einen An/Aus-Schalter besitzt. Ist die Steckerleiste ausgeschaltet, sind auch alle daran angeschlossenen Elektrogeräte vollständig vom Strom getrennt. Gerade im Wohnzimmer oder Büro eignen sich die Steckerleisten im Praxiseinsatz, da hier traditionell mehrere Verbraucher zu finden sind.

2) Benutzen Sie den Hauptschalter oder ziehen Sie das Stromkabel

Nicht immer lohnt es sich, eine große Steckerleiste für einzelne Geräte einzusetzen. In einem solchen Fall stellt sich die Frage, ob ein Elektrogerät im ausgeschalteten Zustand Strom zieht oder nicht. Wenn ja, dann trennen Sie das Gerät vom Strom, indem Sie den Stecker aus der Steckdose ziehen. Auch wenn es praktisch ist, zum Beispiel Ladegeräte oder Netzteile dauerhaft an der Steckdose zu lassen, sollte dies vermieden werden, denn dies verbraucht zumeist Strom!

Mit diesen zwei einfachen Tipps lassen sich ohne großen Aufwand große Mengen an Energie sparen. Auch der Stromverbrauch im Standby Betrieb eines einzelnen Geräts gering erscheint, so macht die Summe der Maßnahmen einiges aus. Die einmaligen Anschaffungskosten für Steckerleisten oder Funkschalter amortisieren sich schnell. Ein gutes Gewissen gibts sowieso, denn Strom sparen heißt auch Klima schützen.

Prüfen Sie die Wirkung der Energiespar-Maßnahmen mit einem Wattmeter, d.h. einem Gerät zur Messung der Leistung, vor und nach Durcführung der Maßnahmen zum Energiesparen.

WWF Schweiz sucht die faulsten Ausrede zum Klimaschutz – Klima-Ausreden-Wettbwerb

Der World Wide Fund For Nature (WWF) zählt zu den größten international aktiv Naturschutzorganisationen. Das WWF-Logo mit dem Pandabär kennt wohl jeder. Die Schweizer Fraktion des WWF hat nun zu einer interessanten Aktion aufgerufen: Noch bis zum 18. September 2008 werden die faulsten Klima-Ausreden gesucht.

Die Ausreden folgen dabei einer sehr leicht einprägsamen Struktur mit zwei Sätzen. Der erste Satz muss beginnen mit „Ich würde ja sofort …“, der zweite Satz dann mit „Aber …“.

Einige Beispiele aus den mittlerweile über 1.000 Einsendungen, die es momentan in die Top 10 der am besten bewerteten Ausreden geschafft haben:

  • Ich würde ja sofort aufs Auto verzichten. Aber ohne Navi finde ich das Büro nicht.
  • Ich würde ja sofort mehr fürs Klima tun. Aber ich beziehe den Strom bereits ausschließlich aus der Steckdose.
  • Ich würde ja sofort mehr fürs Klima tun. Aber solange die Luftqualität in der Schweiz so gut ist, sehe ich keinen Handlungsbedarf.
  • Ich würde ja sofort etwas gegen die Klimaerwärmung tun. Aber ich mag Schnee nicht so.
  • Ich würde ja sofort ein sparsameres Auto kaufen. Aber ohne meinen Geländewagen komme ich nicht über die Temposchwellen.
  • Ich würde ja sofort Sonnenenergie nutzen. Aber ich bin ein Nachtmensch.

Wer einen eigenen Spruch beitragen möchte, kann dies auf der Seite des Ausreden-Wettbewerbs vom WWF Schweiz tun. Als Anreiz zur Teilnahme winken Sachpreise im Wert von rund 15.000 Franken (ca. 9.200 Euro). Teilnahmeberechtigt ist jeder, ein Ausschluss von Nicht-Schweizern ist nicht vorgesehen (zumindest habe ich nichts dergleichen in den AGBs gefunden).

Die sechs originellsten Ausreden werden im im Oktober auf Plakaten an verschiedenen Schweizer Bahnhöfen zu sehen sein und so einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

UN-Klimaverhandlungen in Accra (Ghana) – Pazifikforum schlägt Alarm

204 Nationen und damit so viele wie noch nie kämpfen noch einige Tage in Peking um olympische Medaillen. Weitere Rekorde bei der Zahl der teilnehmenden Nationen werden bei einem Fortschreiten des Klimawandels in absehbarer Zeit unmöglich sein, da zahlreiche Staaten in ihrer Existenz bedroht sind. Während in den Industrieländern die Folgen des Klimawandels vergleichsweise marginal sind, sieht die Realität für zahlreiche Kleinststaaten im Pazifik ganz anders aus.

Der steigende Meeresspiegel zwingt immer mehr Bewohner dazu, ihre Inseln zu verlassen. Manche Insel ist bereits vollständig vom Wasser verschluckt worden, auf vielen weiteren Inseln ziehen die Menschen landeinwärts. Auf diese Fakten möchte das 16 Staaten umfassende Pazifikforum anlässlich der UN-Klimaverhandlungen in der ghanaischen Hauptstadt Accra eindringlich hinweisen.

Die internationale Konferenz in Accra stellt einen weiteren Schritt in Richtung der nächsten großen UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 dar, auf der ein Nachfolger des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden soll. Hauptthema in Accra ist die Einbindung von Schwellen- und Entwicklungsländern in die globalen Vereinbarungen zur Reduktion von Treibhausgasen.

Ökologischer und nachhaltiger Möbelkauf – Möbel aus Holz gegen den Klimawandel

Obwohl Themen wie Klimawandel und Klimaschutz in den Medien immer wieder angesprochen werden, mangelt es doch an vielen Stellen an der konkreten Umsetzung der Denkansätze in konkretes ökologisches und nachhaltiges Konsumieren. Ein gutes Beispiel aus dem Konsumgüterbereich hierfür liefert das Verhalten beim Möbelkauf.

Darum möchten wir zunächst Sie konkret fragen: Wann haben Sie beim letzten Besuch eines Einrichtungshauses an die ökologische Bilanz der ausgestellten Möbel gedacht? Macht es einen Unterschied, ob ein Möbelstück aus Holz oder Kunststoff ist? Ob die verarbeiteten Werkstoffe aus fossilen Rohstoffen oder aus nachwachsenden Rohstoffen stammen? Ob es aus Deutschland, Europa oder Übersee stammt? Oder ist das wesentliche Merkmal eines Produkts das Preisschild?

Bei aller „Geiz ist geil“ Mentalität sollte beim Möbelkauf auch immer auf die Ökobilanz eines Möbels geachtet werden. Möbel aus Kunststoffen werden in den allermeisten Fällen in energetisch aufwändigen Prozessen erzeugt. Zudem werden bei der Produktion der synthetisch erzeugten Stoffe in der Regel Rohöl / Erdöl verwendet. Spätestens bei der Entsorgung des Möbels am Ende der Lebensdauer auf der Mülldeponie werden bei der Verbrennung Treibhausgase wie CO2 erzeugt.

Eine sinnvolle und ökologisch besser Alternative stellen dagegen Möbel aus nachwachsenden Rohstoffen dar. Die Hauptrolle spielt hierbei ganz klar das Holz. Auch hier entstehen zwar bei der Verbrennung Emissionen, allerdings nur in der Größenordnung, wie die ursprüngliche Pflanze vormals der Luft diese Treibshausgase entzogen hat.

Es ist jedoch bei Holzmöbeln auch darauf zu achten, woher das Holz stammt und auf welchem Weg es in das Möbelhaus gelangt ist. Wenn es sich beispielsweise um ein Tropenholz aus Südamerika oder Asien handelt, für das Regenwald abgebaut wurde, bringt der Verzicht auf synthetisch erzeugte Werkstoffe keinen Vorteil. Dasselbe gilt für jede andere Form von Möbeln, deren Herkunft gegenenfalls weit entfernt von Deutschland ist. Niedrige Produktionskosten in Niedriglohnländern mögen sich in einem niedrigen Preis niederschlagen, ökologisch betrachtet ist dies jedoch verheerend.

Ein Hinterfragen der Ökobilanz eines Möbelstücks ist also angebracht, egal wie sehr einen der Preishammer anlockt. In vielen Fällen wird dies unmöglich sein, insbesondere bei den großen Möbelhaus Ketten wie IKEA, Segmüller, XXXLutz & Co, bei denen der Bezug des Verkaufspersonals zum individuellen Möbelstück sehr gering ist. Für Abhilfe sorgen kann hier der Besuch eines kleineren, mittelständischen Betriebes, welcher die Herkunft des Holzes aus der näheren Umgebung nachweisen kann.

Für den Geldbeutel mag dies anfangs eine größere Belastung sein, dafür erhält man jedoch in den meisten Fällen Qualität made in Germany … vom Anfang bis zum Ende des Wertschöpfungsprozesses. Einen Beitrag gegen den Klimawandel erreicht man durch die Vermeidung unnötiger Treibhausgasemissionen allemal.