Kurzfilm zum Thema Globale Erwärmung – Reaktionen im Tierreich

Die portugiesische Naturschutz-Organisation Quercus hat einen technisch hervorragenden Kurzfilm zum Thema Globale Erwärmung produzieren lassen. Unter dem Motto „Se nos desistirmos, eles desistem“ (Wenn wir aufgeben, dann geben sie auch auf) werden drei Tiere mit ihrer Reaktion auf den Klimawandel porträtiert. Wer nah am Wasser gebaut ist, möge sich entsprechend vorbereiten.

Wenn ein Affe, ein Känguruh und ein Eisbär das tun, was man sonst nur Lemmingen zuschreibt, dann ist dies vielleicht als kontrovers zu bezeichnen, rüttelt allerdings auch mit Sicherheit am Gemüt der Zuschauer. Schließlich berührt ein mit menschlichen Gesten ausgestattetes Tier die Menschen oft mehr als wenn man für diesselbe Szene einen Menschen zeigt.

Schöner Kurzfilm und ein Grund zum nachdenken…

World Overshoot Day – Der Raubbau an der Natur 2008 hat begonnen

Am gestrigen Dienstag, 23. September 2008, war es soweit: Der so genannte World Overshoot Day hat stattgefunden. Hinter dieser sprachlichen Konstruktion versteckt sich der Tag im Jahr, in dem die Menge der durch den Menschen verbrauchten Ressourcen dem entspricht, was der Planet Erde pro Jahr durch die Erneuerung von ökologischen Kapazitäten zur Verfügung stellt. Berechnet wird dies durch das Global Footprint Network über den so genannten „ökologischen Fußabdruck“, d.h. dem Bedarf an Ressourcen der Menschheit.

1986 gab es den World Overshoot Day noch gar nicht, ein Jahrzehnt später war es Mitte November soweit, im Jahr 2008 sind wir erstmals im September angekommen. Klar ist: Die Menschheit lebt weit über die Verhältnisse des Planeten und sorgt dadurch für die Zerstörung von Ökoystemen. Durch das wirtschaftliche Wachstum in Industriestaaten wie auch Entwicklungsländern und den damit verbundenen immer weiter erhöhten Ressourcenverbrauch braucht man darüber hinaus kein Prophet sein, um für die nächsten Jahre einen immer früheren Zeitpunkt für den Stichtag des World Overshoot Day vorherzusagen.

Wenn man nun in diese Betrachtung noch einbezieht, dass der Ressourcenverbrauch der meisten Menschen in Entwicklungsländern weit unterhalb des über die gesamte Menschheit berechneten Mittelwert liegt, kann man das Ungleichgewicht im Umgang mit Ressourcen erahnen, der in den Industrieländern vorherrscht. Ohne einen Kurswechsel hin zu einem nachhaltigen und den Kapazitäten der Ökoysteme angepassten Konsum werden die ökologischen und ökonomischen Grundlagen des Überlebens sukzessive zerstört. Zunächst wird die Natur leiden, dann der Mensch.

Neue Klimawandel Studie – CO2 Ausstoß auf Rekordniveau gestiegen

Eine Hiobsbotschaft für alle Klimaschützer durchzieht die weltweiten Medien: Der Klimawandel soll trotz aller Bemühungen für den Klimaschutz unaufhaltbar voranschreiten. Der weltweite CO2-Ausstoß ist im vergangenen Jahr weiter angestiegen.

Wissenschaftler des weltweit forschenden „Global Carbon Projects“ (GCP) berichten, dass der CO2-Ausstoß seit Jahrtausendwende vier Mal schneller gestiegen ist als im Jahrzehnt davor. Damit liegt die Zuwachsrate weit über den negativsten Szenarien des Weltklimarats IPCC.

Die kürzlich veröffentlichte Studie wurde von einem achtköpfigen Forscherteam angefertigt und basiert auf Daten der Uno und des Erdölkonzerns BP. Kern der Erkentnisse ist, dass die aktuelle CO2 Konzentration die höchste in den vergangenen 650.000 Jahren ist.

Edit: Auf Nachfrage eines Lesers haben wir ein Diagramm beigefügt, das den Temperaturanstieg seit 1860 dem Anstieg derr CO2-Konzentration gegenüberstellt.

co2-vs-temperatur.jpgTemperaturanstieg der Erde in Abhängikeit der CO2-Konzentration.

 

Wortbruch: Grüne verlieren an Glaubwürdigkeit wegen Kohlekraftwerk in Hamburg Moorburg

Dieser Tage wird der Fall des geplanten Kohlekraftwerks in Hamburg Moorburg in vielen Medien thematisiert. Es steht fast fest, dass das neue Kohlekraftwerk trotz massiver Proteste und Widerstände dennoch gebaut wird. Während die CDU damit relativ wenig Probleme haben wird, bedeutet der Bau für die regierenden Gründen jedoch, dass sie potenziell an Glaubwürdigkeit verlieren könnten. Die Wähler könnten dies als Wortbruch interpretieren.

Dabei haben die Grünen an dieser Misere selber Schuld. Während ihres Wahlkampfes gingen sie relativ aggressiv vor und kämpften mit Plakatsprüchen wie etwa „Kohle von Beust“. Die Hamburger Umweltsenatorin Anja Hajduk wird sich nun aber eingestehen müssen, dass sie die Genehmigung des Kohlekraftwerks Moorburg nicht aufhalten konnte.

Es bleibt abzuwarten, wie die Wähler und Bürger in Hamburg auf die nicht gehaltenen Wahlversprechen reagieren werden. Auch die Geduld der Grünen Basis könnte irgendwann erschöpft sein.

1500 Sprühroboter Schiffe sollen Wolken manipulieren & Erderwärmung stoppen

Wenn es nach einem findigen britischen Wissenschaftler gehen soll, dann wird zukünftig eine Flotto von 1500 Sprühroboter-Schiffen die Erderwärmung stoppen. Die dazu notwendige Technik beruht ursprünglich auf der Idee eines deutschen Erfinders und soll kontinuierlich Meerwasser in Form von Tropfen in die Atmosspähre zerstäuben.

Sprühroboter

Die Salzwassertröpfchen die von den unbemannten Roboterschiffen in die Luft abgegeben werden sollen, dienen als Kondensationskeime, die die Wolken über den Ozeanen so hell wie möglich machen sollen. Durch die Aufhellung der Wolken soll sich ihr Reflektionsvermögen für Sonnenstrahlen erhöhen und so signifikant weniger Wärme durch Sonnenstrahlen an die Meeresoberfläche ankommen. Laut dem Forscherteam soll sich die Erde so langsamer aufheizen und der Klimawandel im Idealfall zum Stoppen gebracht. Was in der Theorie sehr vielversprechend klingt, könnte in der Praxis jedoch Probleme aufwerfen.

Die vollkommenden ohne Mannschaft auskommenden Schiffe sollen so in Zukunft abseits der Hauptschifffahrtsrouten zum Einsatz kommen, jedoch nicht nur regional sondernverteilt über die Weltmeere. Die globale Steuerung der Geisterschiffe soll zukünftig ein zentraler Steuercomputer übernehmen.

Bei all den vielsprechenden neuen Ansätzen sollte dennoch nicht vergessen werden, dass sich gewisse Gefahre ergeben könnten. Geo-Engineering – also der gesteuerte Eingriff in das komplexe System Erde – sollte nicht vorgenommen werden, ohne dass man absolut sicher ist es verstanden zu haben. Gerade deshalb müsse man Geo-Engineering ja intensiv erforschen.

Weitreichende Eingriffe ins Klima könnten auch ein gänzlich falsches Signal senden, dass wie eine Aufforderung zu riskantem Verhalten bzgl. des Klimaschutzes wirken könnten. Als Reaktion auf eine CO2-reduzierende Innovation wie sie die Sprühroboter sind, könnten Industrieländer ungeniert noch mehr CO2 in die Atmosphäre abgeben. Im Spiegel Online Interview fürchtet Ken Caldeira von der Carnegie Institution of Washington in Stanford etwa: „Am Ende landen wir bei viel CO2 und viel Geo-Engineering“.

Klimawandel in Europa – Neuer Klimareport der europäischen Umweltagentur

Die europäische Umweltagentur (European Environment Agency, EEA) hat in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsagentur (World Health Organisation, WHO) sowie das Joint Research Centre der EU-Kommission heute einen neuen Klimareport veröffentlicht, der die aktuell beobachtbare und zukünftige Folgen des Klimawandels in Europa beleuchtet. Gemäß dem Report mit dem Titel „Impacts of Europe’s changing climate – 2008 indicator-based assessment“ muss man sich in Europa auf folgende Szenarien durch den Klimawandel einstellen:

  • Steigende Temperaturen
  • Anstieg des Meeresspiegels
  • Regionsabhängige Veränderungen des Niederschlagsaufkommens
  • Häufigere und in der Intensität schwerwiegendere Extremwetterszenarien
  • Abschmelzen von Gletschern und Eiskappen
  • Verlust an Biodiversifizität
  • Verschiebung von Vegetationszonen nach Norden

Dabei ist festzustellen, dass sich die Folgen des Klimawandels je nach Klimazone sehr unterschiedlich präsentieren. Am stärksten betroffen sind Bergregionen, der Mittelmeerraum, arktische Regionen sowie die Küsten. Da der Klimawandel durch ein Entgegensteuern bei der Emission von Treibhausgasen nur noch bedingt zu stoppen ist, werden Anpassungsstrategien vorgeschlagen, um insbesondere die ökonomischen Folgen zu reduzieren. Hierbei ist national motiviertes Denken fehl am Platz, da sich Natur und Klimawandel nicht an Landesgrenzen orientieren.

Jacqueline McGlade, geschäftsführende Direktorin der EEA:

This report makes strikingly clear that many regions and sectors across Europe are vulnerable to climate change impacts. Implementation of adaptation actions has only just started. We need to intensify such actions and improve information exchange on data, effectiveness and costs

Mehr zum Thema (auf englisch) inklusive den wichtigsten Schlussfolgerungen des Reports: Klimareport der Europäischen Umweltagentur

Clean Energy 2030 – Google’s 4,4 Billionen Dollar Plan für eine Energiewende in den USA

Es war einmal vor ziemlich genau 10 Jahren, als eine kleines, unbekanntes Unternehmen namens Google das Licht der Welt erblickte. Am Anfang stand die Vision, eine Suchmaschine zu entwickeln, die besser war als alles bisher dagewesene. Heute hat Google einen Marktanteil von über 90%, baut den Einflussbereich von Tag zu Tag immer weiter aus und wird mancherorts als Datenkrake beschimpft. Dennoch bleiben trotz der Größe des Unternehmens die Visionen nicht auf der Strecke.

Google CEO Eric E. Schmidt stellte am Mittwoch in San Francisco den „Clean Energy 2030“ Plan mit einem Investitionsvolumen von 4,4 Billionen Dollar vor, welcher nichts geringeres als eine weitestgehende Umstellung der US-Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger beinhaltet. Bis zum Jahr 2030 soll die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern auf ein Minimum reduziert werden, während die Nutzung der in manchen Gebieten Nordamerikas im Überfluss vorhandenen Energien von Wind, Sonne und Geothermie massiv ausgebaut werden soll.

Investor wäre dabei allerdings nicht Google, denn diese Summe könnte nicht einmal eines der gemessen am Börsenwert größten Unternehmen der Welt stemmen. Stattdessen wird hier an zukünftige Regierungen appelliert, mit starker Hand die nötigen Schritte einzuleiten, um den Plan in die Tat umzusetzen. Google würde sicherlich mit der Google.org Stiftung am Investitionsprogramm teilhaben, allerdings wohl kaum mehr als ein kleines Rädchen in der Gesamtkonstruktion sein.

Das Geld wäre dabei nicht einmal aus ökonomischer Sicht herausgeschmissen, sondern die Investitionen würden sich nach Rechnung von Google sogar mehr als amortisieren. Durch geringere Kosten etwa für die Beseitigung von Umweltschäden oder verminderte Ausgaben im Gesundheitswesen sei ein Netto-Gewinn von 1 Billion Dollar innerhalb der Investitionszeitraums von 22 Jahren möglich.

Nach der wegweisenden Rede von Al Gore und seiner „We can solve it“ Kampagne im Juli 2008 ist der Vorstoß von Google ein weiterer Plan, um aus den oft als größten Klimasündern gescholtenen Vereinigten Staaten von Amerika ein „grünes“ Land zu machen. Allerdings sind beide Pläne nicht nur höchst ambitioniert, sondern vor allem erstmal kostenintensiv und nur unter extrem günstigen Voraussetzungen gegen sämtliche Lobbyisten durchsetzbar. Ob das Land, das einstmals als „Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten“ galt, zu einem Vorreiter in Sachen Klimaschutz wird, bleibt also fraglich. Dennoch sind derartige Visionen wie von Google oder dem Team von Al Gore ein Hoffnungsschimmer, dass Bewegung in den Kampf gegen den Klimawandel jenseits des großen Teich kommt.

Global Energy Institute Berlin: Private Energie Hochschule Berlin gescheitert

Wenn man einem Bericht auf Spiegel Online Vertrauen schenken darf, steht die private Energie Hochschule Berlin (Global Energy Institute Berlin) vor dem Aus, noch bevor es eigentlich richtig losgehen konnte. Das innovative Projekt hat zum Ziel, Studenten zu Energiegestaltern für Führungspositionen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auszubilden. Das Global Energy Institute Berlin sollte durch den Staat und die Energiewirtschaft finanziert werden. In Planung waren bisher ganze drei Masterstudiengänge für insgesamt 500 Studenten, die von 15 Professoren betreut werden sollten.

In Berlin sollen künftig Energieexperten an einer privaten Universität ausgebildet werden. Global Energy Insitiute soll diese heißen und von einer privaten Stiftung und Sponsoren aus der Automobil- und der Energiebranche finanziert werden. Als Standort ist das Gasometer in Schöneberg im Gespräch.

Nun haben sich die Initiatoren des Vorhabens mit dem Eigentümer des Schöneberger Gasometer über Details des Mietvertrags zerstritten. Erschwerend hinzu kommt, dass die fördernden Gesellschaften (Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft) nicht die Leitung des Projektes übernehmen wollen.

Sowohl das Außenministerium als auch das Forschungs- und Umweltministerium trieben das Projekt bis dato voran, in der Hoffnung hoch qualifizierte Führungskräfte für den Energiesektor auszubilden.

Wollen wir hoffen, dass sich alle Beteiligte besinnen und es doch noch zu einer Einigung kommt. Ein solches Projekt darf nicht scheitern.

Finanzkrise vs. Klimakrise – Rettung der Banken ja, Rettung der Erde nein

Die globale Finanzkrise hat es geschafft, nun endlich auch mit voller Wucht in Deutschland anzukommen. Binnen weniger Wochen wurden Rettungspakete für kriselnde Banken und andere Finanzdienstleister geschnürt, deren offene Rechnungen letzten Endes der Steuerzahler zu berappen hat. Prompt wird die große Koalition für ihre Handlungsfähigkeit gelobt und so ganz nebenbei die Unterstützung eines äußerst fragwürdigen Systems von privatisierten Gewinnen und verstaatlichten Verlusten in den Hintergrund geschoben. Jenseits der nationalen Grenzen ähneln sich die Bilder, sodass auch vormals undenkbare global konzertierte Hauruck-Rettungsaktionen ermöglicht wurden.

An anderen weltweiten Krisenherden bleiben solch global orientierte Vorgehensweise vorerst Utopie. Wenngleich die Klimakrise ungleich mehr ökologische wie ökonomische Schäden verursachen wird (bzw. bereits verursachtet) als die aktuelle Finanzkrise, wird weiter direkt in Richtung des Zusammenbruchs der Ökosysteme gelebt.

Einen sehr empfehlenswerten Bericht hierzu liefert Alex Rühle auf den Seiten der Süddeutschen Zeitung: Warum retten wir nicht unsere Erde?

2 Lesermeinungen

Christian meint:

Es wird eben erst dann etwas geschehen, wenn die ersten Auswirkungen auch in Europa und den USA spürbar sind. Dass man jetzt noch viel mehr tun und schlimmeres verhindern könnte, interessiert leider nicht. Auch die gegenwärtige „Subprime“-Krise auf dem Bankenmarkt hätte man schon vor Jahren Stück für Stück auffangen können – aber solange es keine Konsequenzen gab und sich noch gut Geld verdienen ließ, wurde weitergemacht. Ähnlich sieht es auch mit unserem Ökosystem aus – von daher sehe ich zwischen Bankenkrise und Klimakrise eher Parallelen als Unterschiede…

jens meint:

Stimme mit dem o.g. überein.Solange es uns allen noch „gut geht“. Jeder denkt in erster Linie nur an sich und versucht, seinen derzeitigen Lebensstandard zu halten
und zu verteidigen.Diese Einstellung wird uns jedoch allen zum Verhängnis werden(wie die 3 Affen – nichts hören, nichts sehen, nichts sagen). Ich würde gerne etwas in Sachen Tier-und Umweltschutz unternehmen, weiss jedoch nicht an wen oder was ich mich wenden muss(vielleicht auch ein bisschen Bequemlichkeit dabei!). Unser Planet ist so einzigartig und schön und wir treten ihn mit Füssen. Es muss endlich etwas geschehen.
Diejenigen, die an den Schalthebeln der Macht sitzen, und uns ihre Vorstellungen versuchen aufzuzwingen, haben mit Klimaschutz und der Rettung des Ökosystems herzlich wenig am Hut. Sie versuchen vielmehr eine vielleicht sogar gesteuerte Finanzkrise, deren Folge noch gar nicht absehbar sind,zu ihren Vorteilen auszunutzen,
und ihre Macht und Einfluss mehr und mehr auszubauen( „New World Order“).Da diese hochgestellten Persönlichkeiten ja scheinbar
kein Interesse an der Rettung unseres Planeten haben, muss man selbst aktiv werden.
Vielleicht hat jemand eine Idee, inwieweit man sich bei dieser Aufgabe einsetzen bzw. nützlich machen kann.

Vereinigung von Photovoltaik und Solarthermie – Hybridkollektoren zur Gewinnung von Wärme und Strom

Die staatliche Förderung von Solaranlagen hat dafür gesorgt, dass sich Hersteller dieser Anlagen seit Jahren über volle Auftragsbücher freuen können und heutzutage unzählige Hausdächer mit ebendiesen Anlagen verziert werden. Das so genannte Marktanreizprogramm der Bundesregierung sorgt zwar mancherorts angesichts der damit verbundenen hohen Kosten für Kopfschmerzen, kann jedoch aus ökologischer Sicht als einer von vielen Schritten hin zu einer Energiewende angesehen werden. In den meisten Fällen verdient man damit nicht gerade einen Schönheitspreis, hat jedoch einen Beitrag zu einem guten Gewissen geleistet.

Auf den Dächern wird die Kraft der Sonne zum einen mittels Photovoltaik-Anlagen zur Produktion von Strom verwendet (zum Eigenbedarf oder zur Einspeisung ins Stromnetz), zum anderen wird in Solarthermie-Anlagen Wärme für Warmwasser oder die Heizungsanlage gewonnen. Man könnte nun meinen, dass bei der Nutzung der Sonnenenergie mehr gleich mehr ist. Sprich: je mehr und je intensiver die Sonneneinstrahlung, desto mehr Strom wird auch von den Photovoltaik-Modulen erzeugt. Allerdings stimmt diese Annahme nicht, da ähnlich wie für viele andere Materialen auch für Solarzellen gilt, dass es eine maximale Temperatur gibt, welche beim Überschreiten zu einer Senkung des optimalen Wirkungsgrads führt, d.h. es wird dann weniger Strom produziert.

Naheliegend wäre es also, die beiden Techniken Photovoltaik und Solarthermie zu kombinieren und in eine einzige Anlage zu integrieren. Die „überhitzten“ Solarzellen könnten durch kaltes Wasser abgekühlt werden und somit weiterhin auf bestmöglichem Niveau Energie produzieren. Das Wasser wird dann in erwärmter Form wieder dem häuslichen Kreislauf zugeführt. Was zunächst simpel und plausibel klingt, stellt Ingenieure bei der Enwicklung einer serienreifen Anwendung jahrelang vor große Schwierigkeiten, sodass sich auf vielen Dächern sowohl Photovoltaik- als auch Solarthermie-Einheiten tummeln.

Mittlerweile sind allerdings integrierte Photovoltaik-/Solarthermie-Anlagen technisch möglich und werden sogar bereits in Serie produziert. Ermöglicht wird dies durch einen Kollektor, der Energie aus den verschiedenen Spektren des Sonnenlichts gewinnt: das sichtbare Lichtspektrum für die Photovoltaik sowie das Infrarotspektrum für die Solarthermie. Zusätzlich existiert ein Kühlsystem, dass die Aufheizung der Photovoltaik-Module stoppt.

Durch den Einsatz hybrider Systeme zur Vereinigung von Solarthermie und Photovoltaik werden von den Anbietern signifikante Effizienzsteigerungen bei der Nutzung der Kraft der Sonne versprochen. Von der Platzersparnis auf dem Hausdach mal ganz zu schweigen. 🙂