CO2 Ausstoß nimmt trotz Wirtschaftskrise zu – neue Erkenntnisse des Global Carbon Project

Viele namhafte Forscher waren felsenfest der Meinung, dass mit einem wirtschaftichen Abschwung auch der Klimawandel eine Atempause bekommen würde. Wie nun aber die neuesten Erkenntnisse des Global Carbon Project (GCP) belegen, ist der CO2 Ausstoß auch im Jahr 2008 übermäßig stark gewesen – obwohl die Wirtschaftskrise dazu führte, dass weniger CO2 ausgestoßen wurde. Erklärung für dieses Phänomen könnte nun sein, dass die weltweiten Ozeane nicht mehr ausreichend viel Kohelstoffdioxid binden können.

Der jährliche Anstieg der CO2 Konzentration wird in ppm (parts per million) gemessen. Dieser betrug in den vergangenen Jahren im Mittel 2,0 ppm. In 2008 stieg die Kohlenstoffdioxidkonzentration jedoch um 2,3 auf nunmehr rund 385 ppm an. Eigentlich hätte aber der starke wirtschaftliche Abschwung in 2008 (2007: 3,2% Wachstum; 2008: 2,5% Wachstum) auch dafür sorgen müssen, dass weniger CO2 emitiert wird, da der Energieverbrauch zurück ging.

An eine Verschnaufpause für das weltweite Klima ist also selbst in Zeiten der wirtschaftlichen Abkühlung nicht zu rechnen. Bleibt die Frage, ob der Trend der letzten Jahre überhaupt noch umkehrbar ist.

Rasante Verschlimmerung des Klimawandels: CO2 Ausstoß steigt weiterhin stark an

Um die Zukunft unserer Erde müssen wir uns auch weiterhin Sorgen machen. Der deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber stellt aufgrund seiner neuesten Forschungsarbeiten fest, dass der Klimawandel wesentlich schlimmer ist als vor wenigen Jahren befürchtet: „Viele Worst-Case-Szenarien werden von der Wirklichkeit übertroffen“. So soll der CO2 Ausstoß weltweit wesentlich stärker ansteigen als es in den schlimmsten Prognosen vorhergesagt werden.

Hans Joachim Schellnhuber stützt sich in seiner Funktion als Klimaschutzberater von Angela Merkel auf eine aktuelle Untersuchung über die Versauerung der Ozeane: „Wir haben berechnet, dass sich bei Nichtbegrenzung der Treibhausgasemissionen langfristig in den Meeren große Todeszonen in einer Tiefe zwischen 200 und 800 Meter bilden werden, wo fast kein Sauerstoff mehr vorhanden ist“. Diese Entwicklung habe enorme Auswirkungen auf den weltweiten Fischfang und somit auch für die globale Nahrungsversorgung.

Dabei sprach Schellnhuber einen sehr wichtigen Punkt in der aktuellen Wirtschaftskrise an: „Was für ein unglaublicher Zynismus: Wir nehmen den Erhalt des ungeheuren Wohlstands einer kleinen Wirtschaftselite wichtiger als die Zukunftschancen ganzer Generationen.“

Folgen des Klimawandel im Libanon: Zedern auf roter Liste als stark bedrohte Art

Der Libanon wird nicht umsonst als „Zedernstaat“ bezeichnet, schließlich ist die Zeder das Wappenzeichen des Libanons. Doch die Kiefernart wird nun akut vom Klimawandel und dessen Folgen bedroht. Die Zeder ist inzwischen auf der roten Liste der bedrohten Tiere gelandet. Einige der libanesischen Zedern werden auf ein Alter von über 2000 Jahre geschätzt.

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Schuld daran ist die fast ausgebliebene Regenzeit. Die Trockenheit begünstigte den Befall der Zedern mit Wespen, die bei steigenden Temperaturen besonders aktiv werden. Die Umweltorganisation IndyAct sagt dazu: „Wenn der Schnee in den Bergen wegen des Klimawandels schmilzt, werden die Zedern im Libanon verschwinden. Wir müssen die Auswirkungen des Klimawandels eindämmen, bevor es zu spät ist. Leider unternehmen die arabischen Länder nicht so große Anstrengungen wie der Rest der Welt, um die Klimaherausforderungen zu meistern“.

Im Worst Case Szenario könnte der Klimawandel den Libanon in eine Wüste verwandeln.
Dies belegt auch wieder, dass keine Region dieser Erde von den Folgen der Erderwärmung verschont bleiben wird. Lediglich das Ausmaß variiert unter Umständen sehr stark zwischen den einzelnen Klimazonen.

Carbon Footprint of Spam – Studie zur CO2 Bilanz von Spam Emails

Wer kennt nicht das leidige Problem, dass das Email-Postfach mit Unzahl an Emails gefüllt ist, die mit Hinweisen zu Potenzsteigerungen, wundersamen Diätpillen und Online-Glücksspielen alles bieten, was an die niederen Instinkte des Internet-Users appellieren. Die Rede ist von Spam-Emails, die ebenso unerwünscht wie überflüssig Tag für Tag in milliardenfacher Ausführung rund um den Erdball geschickt werden. Nach Schätzungen sind vier von fünf Emails Spam. Der volkswirtschaftliche Schaden durch verlorene Arbeitszeit, unnötigen Ressourcenverbrauch oder auch Phishing-Attacken ist enorm.

In einer gestern veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung ICF International, in Auftrag gegeben des Herstellers von Antivirus- und Computersicherheitssoftware McAfee, wurde nun erstmals untersucht, welche Auswirkungen Spam-Emails auf die Umwelt haben.

Im Fokus der Studie stehen mögliche Maßnahmen, wie Unternehmen und Privatanwender sich gegen Email-Spam vorbeugen können, wie sich dadurch Energiekosten senken lassen und somit zu einer Reduktion der Emission von Treibhausgasen beitragen können.

Hier die Zusammenfassung des Reports „Carbon Footprint of Spam“ (deutsch: CO2 Bilanz von Spam-Emails):

E-Mail-Spam ist ein schwerwiegendes Problem für Privatnutzer ebenso wie für Unternehmen. Die finanziellen und – im Fall von Phishing-Betrug – persönlichen Folgen wurden bereits vielfach untersucht, doch die Auswirkungen von Spam auf die Emission von Treibhausgasen wurden weitestgehend ignoriert. Aus diesem Grund hat McAfee das auf Klimawandel spezialisierte Consulting-Unternehmen ICF International und den Spam-Experten Richi Jennings damit beauftragt, die Auswirkungen von Spam auf die Umwelt zu untersuchen.Für diesen Bericht wurde untersucht, wie viel Energie weltweit zum Erstellen, Speichern, Anzeigen und Filtern von Spam aufgewendet wird. ICF berechnete anschließend die Treibhausgas-Emissionen, die bei der Erzeugung der dafür notwendigen Energie entstehen und hauptsächlich auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückzuführen sind.

Auf Grundlage der ICF-Analyse liefert dieses Whitepaper überzeugende Argumente für die Bekämpfung von Spam an seiner Wurzel. Außerdem zeigt es auf, dass eine moderne Spam-Filtertechnologie eine lohnende Investition darstellt, die nicht nur Zeit und Geld spart, sondern auch den CO2-Ausstoß durch Spam- E‑Mails verringert.

Den kompletten Bericht gibt es in mehreren Sprachen hier kostenlos zum Download.

Großer Lichtwecker Test aller Modelle

Heute ein mal etwas anderes Thema, das sich nicht mit dem Klimawandel und dessen Folgen beschäftigt. Das Team von Klimawandel Global tut sich zur herbstlichen Jahreszeit immer sehr schwer um morgens aus den Federn zu kommen. Schuld daran ist das fehlende Tageslicht, was dazu führt, dass zu viel Schlafhormone im Körper ausgeschüttet werden.

Genau dieses Problem adressieren sogenannte Lichtwecker, die nicht wie gewohnt mit einem schrillen Weckton wecken, sondern versuchen einen natürlichen Sonnenaufgang mittels einer integrierten Leuchte zu simmulieren.

Lichtwecker

Unter www.lichtwecker-test.de findet man nun eine sehr übersichtliche Gegenüberstellung aller in Deutschland verfügbaren Lichtwecker. Wer sich für den Kauf eines Lichtweckers informieren will, sollte sich die Seite etwas näher ansehen.

WWF Studie: Klimawandel beschleunigt Korallensterben in Südostasien

Anlässlich der auf Sulawesi (Indonesien) in dieser Woche stattfindenden World Ocean Conference hat der World Wildlife Fund (WWF) eine neue Studie über die Zerstörung von Meeresgebieten veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht dabei das aufgrund seines außergewöhnlichen Artenreichtums bedeutende Korallendreieck in Südostasien, das sich über sechs Länder erstreckt.

Die Studie mit dem Titel „The Coral Triangle and Climate Change“ beleuchtet den Einfluss des Klimawandels auf die bereits heute durch Eingriffe des Menschen (u.a.Verschmutzung, Überfischung und Übersäuerung der Meere) stark gefährdeten Gebiete.

Ein zentrales Ergebnis des Reports prognostiziert das komplette Verschwinden der Korallenriffe bis zum Ende des Jahrhunderts, sollten nicht schnell wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel eingeleitet werden.

Fatale Folgen hätte dies nicht nur für die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für die derzeit rund 100 Millionen Menschen, für die das Korallendreick die Lebensgrundlage bildet.

Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klima beim WWF DeutschlandWenn wir den Klimawandel nicht aufhalten, werden die biologischen Schätze und Küstenabschnitte des Korallendreiecks, aber auch anderer Meeresregionen, durch rasches Ansteigen der Meerestemperatur, des Säuregehalts und des Meeresspiegels zerstört werden. Nahrungsversorgung und Erwerbstätigkeit der Küstenbewohner können dann nicht mehr gewährleistet werden, die Menschen aus den Küstenregionen werden in großer Zahl in urbane Gegenden auswandern. Dutzende Millionen Menschen werden dann zu Klimaflüchtlingen“, so Günther.

 

HOME Natur Dokumentation: Film von Yann Arthus-Bertrand kostenlos anschauen

Der Naturfotograf Yann Arthus-Bertrand hat einen hervorragenden Film zu den Wundern der Natur und ihrer akuten Bedrohung durch die rücksichtslose Lebensweise des Menschen.

Wir leben in einer alles-entscheidenden Zeit. Wissenschaftler sagen uns, wir hätten nur 10 Jahre um unsere Lebensweise zu ändern, um das Aufzehren von Rohstoffen zu verhindern und um eine katastrophale Entwicklung des Weltklimas zu verhindern.Jeder Einzelne muss an dieser gemeinsamen Anstrengung teilnehmen ; und um so viele Leute wie möglich darauf aufmerksam zu machen, habe ich den Film HOME gedreht.
Damit der Film die größt-mögliche Verbreitung erhält, muss er um sonst sein ; unser Sponsor, die PPR Gruppe hat dies ermöglicht. EuropaCorp, der den Vertrieb sicherstellt, hat sich bereiterklärt, keinen Gewinn aus HOME erwirtschaften zu wollen, weil der Film nicht auf wirtschaftlichen Erfolg angelegt ist.Ich hätte gerne, dass HOME auch Ihr Film wird. Verteilen Sie ihn weiter. Und handeln Sie.
Yann Arthus-Bertrand.

Da der Film schon komplett durch Sponsoren finanziert wurde, kommt er nun nicht nur in die Kinos, sondern kann auch in HD Qualität bei Youtube angesehen werde – kostenlos und in voller Länge: HOME – Film von Yann Arthus-Bertrand kostenlos anschauen

G8 Staaten erreichen Klimaziele nicht: WWF & Allianz Studie G8 Climate Scorecards 2009 zeigt erhebliche Defizite auf

Kaum ein Tag vergeht in dem uns nicht ein Unternehmen der deutschen Industrie eine Ihrer vorgefertigten Greenwashing Kampagnen Pressemitteilungen zusendet, in der es verkündet, wie sehr sich das jeweilige Unternehmen doch in Sachen Umweltschutz engagiert. Ihr würdet euch sehr wundern, welche Unternehmen da dabei sind. Vom Energiekonzern der nachwievor den Bau von Braunkohlekraftwerke verteidigt bis hin zu Ölkonzernen, die unsere Natur weiterhin aus Profitgier ausbeuten.

Umso erstaunter waren wir heute, als wir eine Email von Miki Yokoyama bekamen, die für die Münchner Allianz in der Komunikationsabteilung arbeitet. Sie wies uns freundlicherweise darauf hin, dass der World Wide Fund for Nature (WWF) und die Allianz heute die G8 Climate Scorecards veröffentlicht haben (komplettes PDF steht hier zum Download bereit). Die Scorecards bewerten die G8 Staaten in Bezug auf ihre Klimaschutz-Initiativen, und ob ihre Maßnahmen im Bereich Klima ausreichen (leider sind sie es nicht). Eine wirklich lesenwerte Studie, die die einzelnen Defizite der mächtigen G8 Staaten in Sachen Klimaschutz offenlegen.

Eine Kurzzusammenfassung der knapp 50 Seiten starken Papers wurde auch in Videoform gegossen:

Zusammenfassung der WWF & Allianz Studie G8 Climate Scorecards 2009

  • WWF und Allianz stellen G8 Climate Scorecards 2009 in Berlin vor
  • Klimapolitische Anstrengungen der G8-Staaten bisher nicht ausreichend
  • Deutschland erstmals im Vergleich führend

Deutschland ist im Vergleich mit anderen G8-Staaten knapp vor Großbritannien und Frankreich führend im Klimaschutz. Allerdings hat bisher keines der G8-Länder ausreichende Maßnahmen getroffen, um einen gefährlichen Klimawandel aufzuhalten. Zu dem Ergebnis kommen die G8 Climate Scorecards, eine Studie von Ecofys im Auftrag von WWF und Allianz SE.

 

Prof. Mojib Latif: Stromgewinnung aus Sonnenkraft einziger Ausweg aus Energiekrise

Prof. Mojib Latif, der Klimaforscher am Leibniz- Institut für Meereswissenschaften der Universität Kiel ist, legt nahe aus der Wirtschaftskrise und deren „Bewältigung“ zu lernen um eine tiefgreifende Energiekrise in Zukunft entgehen zu können. Als einzigen Ausweg sieht Latif die Stromgewinnung aus Sonnenkraft.

Die Hoffnung der nachhaltigen Energiegewinnung aus Atomkraft sollten selbst die größten Befürworter inzwischen verloren haben. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig auf Erneuerbare Energien umzuschwenken. Prof. Latif ist dabei sogar so optimistisch, dass er den Energiebedarf der Menschheit bereits Mitte des Jahrhunderts durch erneuerbare Energien gesättigt sieht.

Wollen wir alle hoffen, dass der Experte Recht behalten wird…