Mit Beginn der Urlaubssaison und den anstehenden Osterferien machen sich wieder Millionen Menschen auf mit dem Flugzeug Ihre Traumreise anzutreten. Bisher hat man so allerdings auch zur globalen Erwärmung beigetragen, denn die großen Urlaubsflieger stoßen enorme Mengen an Kohlendioxid (CO₂) aus. Gegen diese Umstände lässt sich nicht viel tun und wer dennoch ein schlechtes Gewissen deswegen hat, der spendet eben an eine Umweltschutzorganisation.
Seit einigen Jahren wandelt sich aber die Einstellung und eine neue Sensibilität für Umwelt und Klima in den Köpfen der Menschen und Medien entwickelt sich. Auch viele von der Industrie gefertigte Produkte setzen bereits auf umweltfreundlichere Verfahren. Klima- und Umweltschutz gehören zu den wichtigsten Themen unserer Zeit
Hat die klimaschädliche Luftfahrtindustrie also eine Zukunft in einer grünen Welt?
Neueste Entwicklungen lassen zumindest hoffen. Die Industrie setzt inzwischen auf Leichtbau und Biosprit und Forscher schlagen neue Flugrouten vor.
Der Luftverkehr nimmt zu
Es befinden sich derzeit weltweit mehr als 25.000 Verkehrsmaschinen im Einsatz und nach Berechnungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) steht in den nächsten Jahrzehnten ein gewaltiger Wachstum an Passagierkilometern bevor. Die einkommensstarke Mittelschicht in Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien gehört zur neuesten Zielgruppe der Luftfahrtindustrie. Da aber etwa 2,5 Prozent der Treibhausgase dem Luftverkehr zu zuschreiben sind, lassen Veränderungen sich nicht mehr aufschieben. Das hat zum Glück auch die Luftfahrtindustrie erkannt. Doch wie schafft man es, das Fliegen umweltfreundlicher zu machen?
Ein Umdenken setzt ein
Die Hersteller der großen Passagiermaschinen befinden sich schon auf dem richtigen Weg. Im Vergleich mit heute verbrauchte ein Linienflugzeug vor rund 40 Jahren noch dreimal so viel Treibstoff. Allein der wirtschaftliche Aspekt veranlasst ein Umdenken. Um den Kostenfaktor beim Treibstoffverbrauch zu senken arbeiten Ingenieure an leichteren und effizienteren Flugzeugen. Durch den Einsatz von leichten Werkstoffen wie Aluminium und Glasfaser anstatt reiner Metallbleche konnte die Luftfahrtindustrie den Verbrauch pro transportiertem Kilogramm Gewicht seit 1990 um durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr reduzieren.
Aber nicht nur das CO₂ sind schädlich für das Klima, ebenso problematisch sind die Stickoxide. Der Wasserdampf, der für die Kondensstreifen am Himmel verantwortlich ist, franst in besonders kalten und feuchten Atmosphärenschichten zu künstlichen Zirruswolken aus. Diese tragen um das zehnfache stärker zu Erwärmung der Atmosphäre bei als frische Kondensstreifen.
Eine weiter Möglichkeit für grüneres Fliegen ist die Planung neuer Routen. Forscher schlagen vor, die Flugrouten der aktuellen Wetterlage anzupassen und den abkühlenden Effekt der Zirruswolken ökologisch zu nutzen. Die Piloten sollen gezielt Luftschichten durchfliegen, in denen die Kondens-Zirruswolken kühlend wirken, während sie vor sehr kalten, feuchten Luftschichten die Flughöhe wechseln, um diese zu umgehen.
Ist Biokraftstoff eine Lösung?
Mit der prognostizierten drastischen Zunahme des Luftverkehrs ist ein schnelles Umdenken gefragt. Eine erfolgreiche Umsetzung des „grünen Fliegens“ ist dennoch nicht vorherzusagen. Zumindest hat die EU hat das Ziel ausgegeben, den CO₂-Ausstoß des Flugverkehrs bis 2020 im Vergleich zu 2005 um zehn Prozent zu senken.
Ein erster Ansatz muss beim Kraftstoff gemacht werden. Da es in der Luftfahrt keine Alternative zum Verbrennungsmotor gibt, muss man dem Beispiel der Autoindustrie folgen und sich mit Biokraftstoff befassen.