Solarstrom auf dem Vormasch – Ausbau der Solarenergie in Deutschland größer als erwartet

Die Solarenergie in Deutschland setzt ihr Wachstum weiter fort. Nach Einschätzung von Experten aus der Branche wird das Wachstum die vom Umweltministerium formulierten Erwartungen weit übertreffen.

Das Ministerium unter Leitung von Sigmar Gabriel (SPD) schätzt in ihrer „Leitstudie 2007 – Ausbaustrategien Erneuerbare Energien“ eine erhöhte Kapazität des Solarstroms auf jährlich 560 bis 660 Megawatt pro Jahr in den Jahren 2007 bis 2010 (zum Vergleich: Die Leistung des geplanten hochmodernen Atomreaktors nähe Flamanville in Frankreich wird auf 1,6 Gigawatt geschätzt). Doch führende Analysten für Solaraktien prognostizieren ein deutlich höheres Wachstum jenseits der 1 Gigawatt Marke.

Doch ganz so schläfrig ist man im Umweltministerium auch nicht, denn im „Erfahrungsbericht 2007 zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)“ sind die Zahlen bereits wesentlich höher angesetzt. Für das Jahr 2006 geht man von ca. 950 Megawett an Mehrleistung aus und nichts deutet auf eine Reduktion dieses Wertes hin. Vielleicht will Herr Gabriel und seine Mitarbeiter dies nicht an die große Glocke hängen, da die Förderung der Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien große Mengen an Geld verschlingt und man somit mit weniger Öffentlichkeitsarbeit auch keine Lobbyisten aus seinen Löchern holt.

Einziger Wermutstropfen am Wachstum des Anteils der Solarenergie am Strommarkt ist der höhere Durchschnittspreis des Stroms, denn noch kostet die Produktion von Solarstrom deutlich mehr als z.B. die Gewinnung von Strom durch Atom- oder Kohlekraftwerke. Diese Mehrkosten muss trotz Förderung durch den Staat letzten Endes der Stromverbraucher stemmen.

Frankreich baut neuen Atomreaktor – Atomkraft auch in Deutschland bald wieder in?

Frankreich setzt seit Jahrzehnten auf die Atomkraft als zentrales Element im Energie-Mix des Landes. Derzeit betreibt Frankreich 19 Kernkraftwerke mit insgesamt 58 Atomreaktoren und erzeugt so ca. 80 Prozent der Elektrizität des Landes, was hinter Litauen Platz 2 weltweit bedeutet. Da die Reaktoren langsam in die Jahre kommen, wird an der Modernisierung der „Reaktorflotte“ gearbeitet. Dazu zählt auch das Ersetzen von Reaktoren mit veralteter Technik durch hochmoderne Atomkraftwerke der dritten Generation.

Der staatliche Stromkonzern Électrité de France (EDF) wird ab Ende dieses Jahres nahe dem Ort Flamanville in der Nähe der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague den ersten französischen Atommeiler des Druckwasserreaktor-Typs EPR (European Pressurized Water Reactor) bauen. Die Fertigstellung und Inbetribenahme ist ab 2011 geplant. Die Kosten dieses Projekts werden auf ca. 3 Milliarden Euro veranschlagt.

Ziel von EDF ist es, „die Unabhängigkeit Europas in den nächsten Jahrzehnten zu garantieren“, sagte der EDF-Präsident Pierre Gadonneix. Des weiteren ist der EPR-Prototyp nicht nur der erste unter vielen neuer französischer Reaktoren, sondern auch technologisches Aushängeschild des Landes, wodurch man sich Exporte dieser Technologie erhofft.

Die Leistung der kompletten Anlage wird auf 1600 Megawatt veranschlagt, was wesentlich höher als bei Atommeilern der früheren Generationen. Auch eine höhere Lebensdauer wird angestrebt: 60 Jahren gegenüber den bisherigen 40 Jahren bei heute üblichen Leichtwasserreaktoren.

Da beim Thema Atomkraft auch immer der Super-GAU von Tschernobyl und somit erhebliche Sicherheitsbedenken hervorgerufen werden, soll der EPR auch neue Maßstäbe in Punkto Sicherheit setzen. Einedoppelte Außenhülle und ein Keramikbecken, das im Notfall eine Kernschmelze im Gehäuse halten soll, soll nach Einschätzung von Experten die Unfallgefahr um das Zehnfache verringern.

Während also in Ländern wie Deutschland verstärkt durch den Ausbau erneuerbarer Energien Zeichen gegen den Klimawandel gesetzt werden, geht Frankreich einen anderen Weg. Solange alles gut geht, spricht auch nichts dagegen. Es wird sich vermutlich spätestens bei der Bundestagswahl 2009 abzeichnen, ob Deutschland ebenso auf den Pfaden Frankreichs wandeln wird oder weiterhin „nur“ auf EEGs setzt.

Investieren in Erneuerbare Energien – Geld verdienen mit dem Klimawandel

Auf dem Nachrichtensender N-TV kommt man derzeit selten durch einen Werbeblock, ohne einen Werbespot von der Bank ABN Amro zu sehen. Angepriesen wird einem dabei die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von Aktien der Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien mit zu verdienen. Anleger sollen also am Wachstumspotenzial von Unternehmen partizipieren. Leistet man damit auch einen Beitrag zum Klimawandel?

Betrachten wir zunächst einmal zwei der verfügbaren Zertifikate:

Im „Solar Energy Open End Zertifikat“ wird beispielsweise das Who is Who der Solarstromanbieter zusammengefasst. Steigt oder sinkt eine Aktie eines der Unternehmen, so bildet das Zertifikat diese Entwicklung gemäß der Gewichtung der jeweiligen Unternehmens ab. Man setzt also darauf, dass es der Branche an sich gut geht und somit die Gesamt-Wertentwicklung positiv verläuft.

Das Risiko des Wertverlustes auf Grund eines Versagens eines einzelnen Unternehmens wird somit weitgehend eliminiert. Geht es einem Unternehmen entgegen dem Branchentrand schlecht (durch Mismanagement, Veruntreuung, etc.), so wird dies durch die anderen Unternehmen aufgefangen. Einen Risikoausgleich für einen generellen Abwärtstrend für die gesamte Branche kann solch ein Zertifikat also nicht leisten. Der Crash vor einigen Jahren auf dem Sektor der Biotech-Branche hat gezeigt, dass dies möglich ist.

Ein anderes Beispiel ist der „ABN AMRO Total Return Climate Change & Environment Index“. Hier sind nicht nur Unternehmen aus einer Branche in einen Topf geworfen. Stattdessen werden solche Unternehmen selektiert, die sich für die Reduktion der CO2-Produktion einsetzen, effiziente Wasser- und Abfallwirtschaft betreiben oder an der Entwicklung von Katalysatoren zur Verminderung von Treibhausgasen arbeiten.

Somit entsteht ein branchenübergreifender Mix aus Unternehmen, wobei auch darauf geachtet wird, dass die Marktkapitalisierung hoch genug ist. Der Index setzt sich aus derzeit 30 Unternehmen aus den Sektoren Abfallwirtschaft, Alternative Treibstoffe, Geothermik, Rohstoffe, Wasser, Solarenergie, Wasserkraft und Windenenergie zusammen. Das Risiko wird also weitaus breiter gestreut als bei einem Branchenindex.

Abschließend kommt man unweigerlich zurück auf die Frage, welchen Beitrag für den Klimaschutz man als Privatanleger damit leistet, eind solche Geldanlage zu kaufen. Tja, eine gute und schwierige Frage, die wohl nur absolute Börsenprofis hinreichend beantworten können. Vielleicht können ja unsere Leser eine gute Anwort geben?

P.s.: Als eine Art Disclaimer, wie man ihn auf zahlreichen Finanzseiten sieht *g*:
Hier wurden keine Empfehlungen für die Geldanlage ausgesprochen! Wer mit dem Gedanken eines Investments spielt, sollte sich weiter genauer infomieren bzw. professionell beraten lassen.

Wieviel kostet der Klimaschutz? – Studie der UNO zum Klimawandel

Das von der deutschen Regierung beschlossene Klimaschutzprogramm wird den Staat Milliarden kosten, weswegen Finanzminister Steinbrück bereits bereits Vorbehalte bzgl. einigen Komponenten des Maßnahmenbündels äußerte (siehe hier). Doch die Kosten in Milliardenhöhe erscheinen im weltweiten Vergleich wie Peanuts.

Da in naher Zukunft die Produktion von Treibhausgasen wie Kohlendioxid zunächst einmal ansteigen wird, werden nach einer UNO-Studie allein im Jahr 2030 geschätzte 200 Milliarden US-Dollar nötig sein, um die Emissionen an Treibhausgasen auf das heutige Niveau zurückzuführen. Dies entspricht etwa 1,7% des gesamten weltweiten Investitionsvolumen. Dies verlautete Yvo de Boer, der Präsident des UNO-Treffens in Wien, das als Vorbereitung für die UNO-Klimakonferenz auf Bali im November dienen soll.

Wer dies für ein Problem der heutigen Industrieländer betrachtet, liege jedoch weit daneben. Die Investitionen für den Klimaschutz seien mitnichten nur in den heutigen Industrieländern zu tätigen. Gemäß dem UNO-Bericht beläuft sich der Anteil der Investitionen in den Entwicklungsländern auf 48%, die Einsparungen bei den Emissionen belaufen sich sogar auf 68%. Man muss hoffen, dass diese Studie ein Zeichen setzen kann, um die Politiker zu bewegen, nachhaltige und global wirkende Maßnahmen für den Klimaschutz zu entwickeln und umzusetzen. Insbesondere müssen national orientierte Interessen endlich eine sekundäre Rolle spielen.

Anthropogener Treibhauseffekt vs. Atmosphärischer Treibhauseffekt – Globale Erwärmung

Der Treibhauseffekt erhielt seinen Namen, als es den Effekt in Gewächshäusern zu beschreiben galt, bei dem dort die Temperaturen durch Sonneneinfall gegenüber der Außentemperatur deutlich ansteigen. Die heutige Definition des Begriffes wird weiter gefasst und spaltet sich in atmosphärischen Treibhauseffekt und anthropogenen Treibhauseffekt.

Wenn Sonnenstrahlen auf die Erde treffen, werden sie entweder absorbiert oder reflektiert. Die zurückreflektierte langwellige Strahlung wird in der Erdatmosphäre überwiegend absorbiert, während kurzwellige Strahlung zum Teil wieder ins Weltall abprallt. Von der Beschaffenheit der Atmosphäre hängt es ab, wie groß der Anteil dieser kurzwelligen entweichenden Strahlen ist. Auf der Venus gibt es beispielsweise eine sehr dichte Atmosphäre, sodass einfallende Sonnenstrahlen fast komplett absorbiert werden und somit sehr hohe Temperaturen herrschen. Man spricht hierbei von einem atmosphärischen Treibhauseffekt, den es auch ohne Einfluss des Menschen auf jedem Planeten mit einer Atmosphäre gibt.

Ist das Verhältnis von eingefangener Sonnenstrahlen-Energie zu dem Energieverlust der Erde (z.B. durch Wärmeabstrahlung) im Gleichgewicht, dann bleibt die globale Temperatur konstant. Durch den Eingriff des Mensch hat sich jedoch die Zusammensetzung der Erdatmosphäre verändert. Der höhere Anteil von Treibhausgasen (z.B. Kohlendioxid, Methan, FCKWs) sorgt dafür, dass mehr Sonnenstrahlen in der Atmosphäre bleiben und sich dadurch das Klima aufheizt. Dies wird als anthropogener (= vom Mensch geschaffener) Treibhauseffekt bezeichnet.

Klimaneutralzahlungen und Klimazertifikate- Geldspenden zur Kompensation von CO2-Emissionen

Der Klimaretter von heute hat es nicht leicht. Enorme Mengen an CO2 werden versucht zu verhindern, doch manchmal sind selbige einfach unvermeidbar. Nicht jeder kann und will beispielsweise auf das Auto oder den jährlichen Urlaub verzichten. Wenn deswegen das schlechte Gewissen allzusehr plagt, kann nun der eigene CO2-Ausstoß mit sogenannten Klimaneutralzahlungen oder Klima-Zertifikaten ausgeglichen werden.

Mehrere Firmen bieten damit die Möglichkeit, gezielt in Klimaschutzprojekte investieren zu können. Als Kunde spendet man einen bestimmten Betrag, berechnet aus dem anfallenden CO2 der geplanten Tätigkeit (z.B. eine Urlaubsreise mit dem Auto oder Flugzeug). So werden selbst verursachte CO2-Emissionen durch eine Klimaneutralzahlung quasi ausgeglichen.

Das gespendete Geld wird je nach gewähltem Anbieter in unterschiedliche Projekte investiert, wie z.B. die Förderung regenerativer Energien in Entwicklungsländern oder die Aufforstung von gerodetem Waldgebiet.

Manche Firmen kaufen auch Emissionsberechtigungen im Europäischen Emissionrechtehandel auf, um sie dann ungenutzt zu löschen.

Momentan schießen eine Vielzahl von Anbietern aus dem Boden und versuchen sich auf dem Markt zu etablieren, deshalb ist Vorsicht geboten. Viele Firmen wittern das schnelle Geld, deshalb sollte darauf geachtet werden, dass so viel Geld wie möglich für den Klimaschutz verwendet wird. Am besten wendet man sich an Non-Profit-Organisationen, wie z.B. die Stiftung myclimate.

Niedrigenergiehaus Informationen und Anforderungen – Förderung von Häusern mit niedrigem Energiebedarf

Die Anforderungen an ein Niedrigenergiehaus sind in der Energiesparverordnung (EnEV) festgelegt. Kriterien für eine Anerkennung sind der Primärenergiebedarf (für Heizung und Warmwasserbereitung) und der errechnete Wärmeverlust des Gebäudes.

Häuser mit einem jährlichen Energieverbrauch von maximal 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche werden als KfW40-Häuser eingestuft.
Sollte der Primärenergiebedarf bis maximal 60 kWh pro Quadratmeter betragen, muss als zusätzliches Kriterium der Wärmeverlust um mindestens 30% unter dem in der Energiesparverordnung festgelegten Höchstwert liegen. Man spricht in diesem Fall von einem KfW60-Haus.

Für beide Varianten vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau einem Pauschalkredit von 50.000 Euro zu einem Zinssatz von 3,15% (effektiver Jahreszins).

Die Kriterien für ein Niedrigenergiehaus können durch moderne Baumaßnahmen erfüllt werden, dazu zählen beispielsweise hochwertige Warmedämmungen, moderne Heizanlagen, solarthermische Warmwasserbereitung und eine hohe Luftdichtheit des Gebäudes.

Der große Betrug mit der globalen Erwärmung – Der Klimaschwindel Dokumentarfilm

Am 11. Juni 2007 strahlte RTL den britischen Dokumentarfilm „The Great Global Warming Swindle“ in einer überarbeiteten Fassung unter dem deutschen Titel „Der Klimaschwindel“ aus. Kernaussage des Films war es, den Zusammenhang von globaler Erwärmung und den erhöhten Werten an Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphöre zu widerlegen.

Der anthropogene Treibhauseffekt wird außerdem als Produkt von Medien, Politik und Wirtschaft dargestellt, die gleichermaßen ein Interesse daran haben, aus dem Klimawandel mehr zu machen, als eigentlich dran ist.

Überall wo der Film ausgestrahlt, hagelte es im Anschluss heftige Kritik. Schwere Fehler, veraltete Graphiken, fahrlässige oder bewusste Missachtung bzw. Fehlinterpretation von Daten und das Herausstreichen von kritischen Fakten sind die wesentlichen Kritikpunkte. Insbesondere wird einhellig die Hauptaussage des Films als falsch bezeichnet.

So, genug der Vorrede. Wer den Dokumentarfilm damals nicht gesehen, hat, kann es hier nachholen. In voller Länge (75 Minuten) mit deutschen Untertiteln!

Weltweiter Treibhauseffekt – Welche Rolle spielen die CO2-Emissionen des Menschen?

Kohlenstoffdioxid (umgangssprachlich häufiger als Kohlendioxid bezeichnet) ist ein farb- und geruchsloses Gas mit der chemischen Formel CO2. Es ist auf der Erde ein Bestandteil der Luft mit einem Anteil von ca. 0,04%. Es entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Verbindungen wie z.B. Holz, Kohle, Gas oder Benzin. In der Natur wird CO2 durch Pflanzen im Rahmen der Photosynthese wieder abgebaut. Besondere Bedeutung hat Kohlendioxid heutzutage dadurch erlangt, dass es als einer der Verursacher des Treibhauseffekts gilt.

Die Krux an der Sache ist, dass ohne Kohlendioxid das Leben, so wie wir es heutzutage auf der Erde kennen, überhaupt nicht existieren würde. Sämtliche Treibhausgase (neben Kohlendioxid auch z.B. Methan oder Ozon) sorgen für eine Erwärmung der Erdoberfläche um ca. 30°C, wodurch man von einem natürlichen Treibhauseffekt spricht. Der Anteil von CO2 an diesem Phänomen beträgt nach Schätzungen zwischen 10 un 25 Prozent. Man kann sich leicht vorstellen, dass es bei einer durchschnittlichen Temperatur von -15°C auf der Erde keinen Siegeszug des Menschen an die Spitze der Evolution gegeben hätte.

Doch beginnend mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann der Mensch, fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle zunehmend zu verheizen und somit immer mehr Treibhausgase (insbesondere CO2) zu produzieren. Pflanzen können die enormen Mengen an CO2 nicht abbauen und so verbleibt ein Großteil der vom Menschen produzierten Kohlendioxid-Mengen in der Atmosphäre. Damit erhöht sich auch der Treibhauseffekt.

Es gibt immer noch einige Vertreter der Klimaschwindel-Theorie, die vehement abstreiten, dass die erhöhten CO2-Werte in der Erdatmosphäre einen Einfluss auf das globale Klima haben. Doch die Mehrheit der Wissenschaftler ist davon überzeugt, dass der Mensch durch den Ausstoß der Treibhausgase einen großen Anteil an einenm un-natürlichen Treibhauseffekt hat, dem sogenannten anthropogenen Treibhauseffekt.

Wie man den in Gang gesetzten Klimawandel aufhalten oder zumindest mildern kann, darüber wird heftig debattiert. Sicher ist, dass zahlreiche Maßnahmen im Rahmen des Klimaschutz nötig sind, um dem von Menschenhand erzeugten Treibhauseffekt entgegenzusteuern.

Klimaveränderung in der Arktis – Klimaerwärmung bedroht grönländischen Eisschild

Die Arktis erstreckt sich rund um den geographischen Nordpol und umfasst Teile von Alaska, Grönland, Kanada, Lappland, Russland und Spitzbergen sowie das Nordpolarmeer. Bemessungsgrundlage ist dabei nicht ein spezifischer nördlicher Breitengrad. Stattedessen wird auf klimatische und vegetationgsgeographische Faktoren (z.B. die Baumgrenze) zurückgegriffen. Im Gegensatz zur Antarktis gibt es in der Arktis keinen eigenständigen Kontinent, sondern „nur“ eine ganze Menge Eis.

In den vergangen 50 Jahren ist die Eisfläche der Arktis messbar geschrumpft und dieser Trend führt sich durch die globale Erwärmung weiter fort. In aktuellen Modellen wird davon ausgegangen, dass sich die mittlere jährliche Ausdehnung der Meereseisfläche bis zum Jahr 2100 um bis zu 50% reduzieren könnte. Durch die geringere Fläche kommt es zu einer geringeren Abstrahlung der Sonnenstrahlen. Somit bleibt mehr Wärmeenergie in der Erdatmosphäre und die Klimaerwärmung wird zusätzlich unterstützt.

Steigt die Erdtemperatur weiter an und schmilzt genügend Eis ab, verliert der grönländische Eisschild einen wichtigen selbsterhaltenen Mechanismus (sogenannte Albedo-Rückkopplung). Ist dieser Punkt überschritten, ist das Abschmelzen des Eises nicht mehr aufzuhalten und das gesamte Eis würde wegschmelzen.

Dadurch entsteht ein globales Problem, da durch die enorme Masse des Eises der Meeresspiegel um mehrere Meter ansteigen würde. Küstenregionen und sogar ganze Inseln würden im Laufe des 21. Jahrhunderts vom Erdboden verschwinden. Da gerade an den Küsten überproportional viele Menschen leben, müssten Hunderte Millionen von Menschen umsiedeln. Doch damit nicht genug. Experten befürchten extreme Klimaveränderungen, wovon auch höher liegende Regionen betroffen wären. Sollte es zu einem Versiegen des Golfstroms kommen, ist davon ganz Europa betroffen und nicht nur Länder wie die Niederlande.

Wer also glaubt, die Klimaveränderung in der Arktis wäre ein lokales Phänomen, der täuscht sich gewaltig. Insbesondere wäre es ein Fehler, das Problem auszusitzen. Die Fehler von heute könnten sich möglicherweise in Zukunft nicht mehr ausbügeln lassen.