Duales System Deutschland und die Verpackungsverordnung: Eine umfassende Übersicht

Die Kreislaufwirtschaft und das Recycling von Verpackungsmaterialien sind zentrale Aspekte im deutschen Umweltschutz. Im Zentrum dieser Bemühungen steht das Duale System Deutschland, das eine wichtige Rolle in der Umsetzung der Verpackungsverordnung spielt. In diesem Blogartikel werden wir die Funktionen und die Entwicklung des Dualen Systems sowie die damit verbundenen rechtlichen Rahmenbedingungen eingehend betrachten.

Was ist das Duale System Deutschland?

Das Duale System Deutschland wurde Anfang der 1990er Jahre als Reaktion auf die Verpackungsverordnung eingeführt. Das Hauptziel dieses Systems ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft durch das Sammeln und Recycling von Verpackungsabfällen. Dieses System ermöglicht es, dass Verpackungsmaterialien getrennt vom restlichen Hausmüll gesammelt, sortiert und dem Recycling zugeführt werden.

Ursprung und Entwicklung

Die Ursprünge des Dualen Systems Deutschland liegen in der Verpackungsverordnung von 1991. Diese Verordnung wurde geschaffen, um die Mengen an Verpackungsabfall zu reduzieren, die Umwelt zu schützen und die Ressourceneffizienz zu verbessern. Sie verpflichtet Hersteller und Vertreiber dazu, Verantwortung für die von ihnen in den Umlauf gebrachten Verpackungen zu übernehmen. Dies führte zur Gründung des „Grünen Punktes“, einem Lizenzzeichen, das auf Verpackungen angebracht wird und signalisiert, dass für die Entsorgung und das Recycling der Verpackung gezahlt wurde.

Ein Duales System Deutschland hat maßgeblich zur Verbesserung der Recyclingquoten und zur Reduzierung von Verpackungsmüll beigetragen.

Funktionsweise des Dualen Systems

Das Duale System funktioniert auf Basis des Lizenzzeichens „Der Grüne Punkt“. Unternehmen, die ihre Produkte in Deutschland vermarkten, zahlen Lizenzgebühren an das Duale System. Diese Gebühren werden verwendet, um die Sammlung, Sortierung und das Recycling der Verpackungen zu finanzieren. Die Bürger sind angehalten, ihre Abfälle entsprechend zu trennen (z.B. Papier, Plastik, Glas), um eine effiziente Wiederverwertung zu ermöglichen.

Änderungen und Herausforderungen

Im Laufe der Jahre wurde die Verpackungsverordnung mehrmals überarbeitet und angepasst, um auf neue Herausforderungen und Marktentwicklungen zu reagieren. Eine der signifikantesten Änderungen war die Einführung des Verpackungsgesetzes im Jahr 2019, das die Verpackungsverordnung ablöste. Das neue Gesetz zielt darauf ab, die Recyclingquoten weiter zu erhöhen, den ökologischen Fußabdruck von Verpackungen zu reduzieren und die Produktverantwortung der Unternehmen zu stärken.

Wirkungen und aktuelle Entwicklungen

Das Duale System hat erheblich dazu beigetragen, die Recyclingraten in Deutschland zu verbessern. Dennoch stehen weiterhin Herausforderungen an, wie die steigende Menge an Verpackungsabfall und die Notwendigkeit, die Recyclingprozesse weiter zu verbessern. Zudem erfordern globale Trends wie die Reduktion von Einwegplastik und die Forderung nach nachhaltigeren Verpackungslösungen kontinuierliche Anpassungen des Systems.

Das Verpackungsgesetz im B2B-Bereich

Das Verpackungsgesetz in Deutschland stellt nicht nur im B2C-Bereich (Business-to-Consumer), sondern auch im B2B-Sektor (Business-to-Business) spezifische Anforderungen. Im B2B-Bereich werden Verpackungen, die nicht an den Endverbraucher gelangen, sondern beispielsweise für den Transport zwischen Unternehmen verwendet werden, gesondert behandelt. Diese so genannten Transportverpackungen sollen dazu beitragen, Waren während des Transports zu schützen und ihre sichere Handhabung zu gewährleisten. Auch wenn diese Verpackungen in der Regel nicht in den Einzelhandel gelangen, fallen sie dennoch unter das Verpackungsgesetz, was bedeutet, dass auch hier eine Rücknahme- und Recyclingspflicht besteht. Unternehmen sind demnach verpflichtet, solche Verpackungen zurückzunehmen und ordnungsgemäß zu entsorgen oder zu recyceln. Dies fördert nicht nur die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien, sondern minimiert auch den Verpackungsabfall in der industriellen Lieferkette. Das Verpackungsgesetz B2B sieht zudem vor, dass Hersteller und Vertreiber von B2B-Verpackungen ihre Recyclingprozesse und -partner sorgfältig auswählen und dokumentieren müssen, um Compliance sicherzustellen und Umweltstandards zu erfüllen. Dieser ganzheitliche Ansatz trägt dazu bei, die Kreislaufwirtschaft auch im industriellen Sektor weiter voranzutreiben.

Fazit

Das Duale System Deutschland und die Verpackungsverordnung bzw. das Verpackungsgesetz sind zentrale Säulen in Deutschlands Umweltpolitik. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass das Land in Sachen Recycling und Abfallmanagement eine Vorreiterrolle einnimmt. Weiterhin sind Innovation und Anpassungsfähigkeit gefordert, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden und die Umweltziele zu erreichen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Systeme wird entscheidend sein, um nachhaltige Lösungen für die Abfallproblematik zu fördern und die Ressourceneffizienz zu steigern.

Durch das Duale System Deutschland wird ein Modell der Verantwortung und Nachhaltigkeit präsentiert, das als Vorbild für ähnliche Initiativen weltweit dienen könnte.

Balkonsolar – lohnt sich das

Solar hat schon jeder einmal gehört. Das ist gut für die Umwelt und spart eine Menge Stromkosten.
Aber was ist Balkonsolar?
Balkonsolar ist das flexibel einsetzbare Gegenstück zu der festen Solaranlage auf dem Dach. Balkonsolar ist günstig und sehr einfach anzuwenden. Es kann die eigenen Stromkosten im Jahr um 50-100 Euro senken. Die ganze Anlage hat sich schon nach ca. 10 Jahren rentiert. Es lohnt sich also wirklich, sich einmal etwas genauer darüber zu informieren.

Zuerst einmal, bevor man sich eine solche Anlage zulegt, sollte man genau im Mietvertrag überprüfen, ob man überhaupt eine solche Anlage installieren darf, in der Regel stellt das aber kein Problem dar, denn eine solche Balkonsolar Anlage ist steckerfertig und wird nicht fest installiert.

Funktion einer Balkonsolar Anlage

Eine solche Anlage besteht aus nur einem Photovoltaik Modul, welches eine Leistung von ca. 200 bis 1000 Watt hat. Diese Modul benötigt auf der Rückseite immer einen Wechselrichter, der den Gleichstrom, den die Anlage erzeugt, in Wechselstrom um, denn alle handelsüblichen Elektro Haushaltsgeräte arbeiten ausschließlich mit Wechselstrom. Auch die Installation ist denkbar einfach, denn es muss lediglich das Kabel vom Wechselrichter mit einem Netzkabel welches einen Stecker hat, verbinden. Dann kann man das Photovoltaik Modul ganz einfach an eine Steckdose in der Wohnung anschließen. Und schon hat man sein Hausnetz mit der Balkonsolaranlage verbunden. Um nun auch wirklich Strom produzieren zu können, benötigt die Anlage nur noch Sonnenlicht. Sobald die Sonnenstralen auf das Modul treffen, wird Strom erzeugt, welches dann direkt ins Hausnetz gespeist wird und alle Geräte versorgen kann.

Es kann bei gutem Wetter und viel Sonnenschein auch schon einmal vorkommen, dass die Anlage mehr Strom produziert, als gerade benötigt wird. Dann fließt dieser Strom in das öffentliche Stromnetz ab und geht einfach verloren. Um das zu verhindern, kann man einen kleinen Batteriespeicher installieren, das Ganze wird von einigen Herstellern auch als Komplettpaket angeboten.

Der Vorteil eines solchen Balkonsolar ist, dass man es an verschiedenen Orten flexibel aufstellen kann, wie zum Beispiel auf dem Balkon, am Geländer, aber auch an der Fassade, auf der Terrasse und vielen weiteren Orten, der Phantasie ist dabei keine Grenzen gesetzt, da dieses Balkonsolar absolut variabel einsetzbar ist.
Um die Anlage stabil befestigen zu können, gibt es die passenden Halterungen oder Ständer. Die Montage an der Fassade oder auf dem Balkon benötigt man keinen Handwerker, das ist mit einem maximalen Arbeitsaufwand von einem Loch in die Hauswand zu bohren getan. Nur für die Installation auf einem Flachdach oder einem Schrägdach sollte man eine Handwerksfirma beauftragen, da die Montage doch etwas umfangreicher und gefährlicher ist.

Wenn man mehr Strom benötigt, kann man sogar mehrere von den Photovoltaik Modulen hintereinander schalten, bis zu einer Maximalleistung von 4,6 Kilowatt. Es ist dabei aber zu beachten, dass bei einem Zusammenschluss von mehreren Modulen oder wenn die Leistung eines installierten Moduls mehr als 600 Watt beträgt, muss die Steckdose ganz anderen Anforderungen standhalten.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Leistung eines Balkonsolar relativ klein ist. Das ist auch gewollt, da die Module klein und praktisch sein sollen und die Idee dahinter ist, weniger Strom aus dem Netz beziehen zu müssen, wodurch Stromkosten gespart werden können, nicht, die gesamte Stromversorgung zu übernehmen. Es hängt natürlich immer davon ab, wie hoch der Ertrag des Balkonsolar ist um schnellst möglich die Kosten wieder einzuspielen, wie viel letztendlich die Sonne scheint, ist Glücksache.
Dies sollte im Schnitt in 5-10 Jahren geschehen, ein Balkonsolar hat eine voraussichtliche Lebensdauer von mindestens 20 Jahren.

Es gibt einige Faktoren, die den Ertrag positiv beeinflussen können, das sind zum Beispiel:

  • die Himmelsrichtung, in die das Solarmodul ausgerichtet ist
  • der Neigungswinkel des Solarmoduls
  • die Lage des Balkons am Haus
  • die Sonnenstrahlung

Eine PV Rechner kann helfen um zu berechnen wie viel Energie man ernten kann.

Für die Installation an einer Steckdose ist aus Sicherheitsgründen vorgesehen, dass für alle Module bis 600W nur eine Steckdose, als spezielle Energiesteckvorrichtung, die berührungssicher und verwechslungssicher sein muss.
Zudem sollten gemäß der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) Solarmodule nur an eine einzelne Wandsteckdose angeschlossen werden, nicht an Mehrfachsteckdosen.
Die Steckdose sollte zudem im Anschlusskasten über einen Sicherungsautomaten gesichert sein. Sollte es sich bei Ihrem Sicherungssystem um Schraubsicherungen handeln, dann sollte ein Elektriker kleinere Sicherungen eindrehen.

Die verwendete Solaranlage sollte dem Sicherheitsstandard der DGS entsprechen, damit niemand einen Stromschlag erleidet.

Sollte ein oder mehrere Module eine Leistung von mehr als 600 Watt haben, sollte eine spezielle Steckdose verwendet werden, da sonst keine sichere Anwendung gewährleistet werden kann. Diese Steckdose sollte zu einem einzelnen Stromkreis gehören und ein dreipoliger Wieland-Stecker verwendet werden. Dieser ist in jedem Fall berührungssicher und verwechslungssicher. Im Normalfall wird jedes Balkonsolar zusammen mit einem dreipoligen Wieland-Stecker geliefert, damit es gleich an der speziellen Steckdose installiert werden kann.
Sichere Steckdose und Stecker müssen gemäß Deutscher Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) für bis zu 16 Ampere ausgelegt sein, die Wirkleistung einer solchen Anlage sollte nicht mehr als 3,3 KW betragen.

Es kann trotz allem sein, dass die Anlage mehr Strom produziert, als benötigt wird. Was passiert dann? Im Normalfall fließt dann der zuviel produzierte Strom einfach ins Stromnetz ab. Es gibt mittlerweile Stromzähler mit einer Rücklaufsperre, damit sich dieser nicht rückwärts dreht. Für Anlage bis zu 1000 Watt sollte das kostenfrei sein. Grundsätzlich besitzen alle digitalen Stromzähler über eine solche Rücklaufsperre.
Einige Stromversorger verlangen einen Einspeisezähler, auch für kleine Strommengen, damit alles genau dokumentiert werden kann, wieviel Strom eingspeist wurde durch die Solaranlage.

Wenn aber verhindert werden soll, dass ein solcher Zweirichtungszähler installiert wird, sollte von Anfang an ein Modul gewählt werden, welches voraussichtlich so viel Strom erzeugen wird, wie auch verbraucht wird, nicht zu viel.

Die durchschnittliche Grundlast eines Haushalts, das ist der Strombedarf, der immer konstant ist, beträgt etwa 20% des gesamten Stromverbrauchs. Im Durchschnitt beträgt diese zwischen 80 und 120 Watt.
Deshalb sollte diese Grundlast auch nicht so stark von der maximalen Leistung des Balkonsolar Moduls abweichen, damit so gut wie kein Strom ins Netz eingspeist wird. Wie hoch diese maximale Leistung des Solarmoduls, die sogenannte Nennleistung ist, steht auf dem Typenschild auf dem Modul. Diese gibt an, mit welcher Leistung das Modul an einem Sommertag mit direkter Sonneneinstrahlung und idealer Ausrichtung gen Süden und einer Neigung von 35° arbeitet. Sollte die Ausrichtung nicht ideal zur Sonne geschehen, gibt es Einbussen beim Stromertrag.

Wenn eine feste Anlage installiert wird, muss sie ins Merkstammregister eingetragen werden. Wenn die Anlage nicht dauerhaft betrieben werden soll, dann braucht diese Eintragung nicht erfolgen.

Grundsätzlich ist so ein Balkonsolar eine tolle Sache, die auch noch Geld spart.

Atomkraft – Nein Danke? Atomkraft – Ja Bitte? Ausstieg aus dem Atomausstieg in Deutschland

Eines der zentralen Wahlkampfthemen der Partei Bündnis 90/Die Grünen zur Bundestagswahl 1998 war der Ausstieg aus der Atomkraft. Seit der Gründung der Grünen war dieses Thema ein zentrales Element ihres Parteiprogramms. Die rot-grüne Bundesregierung setzte dies im 2000 verabschiedeten Atomgesetz in die Tat um. In der heutigen großen Koalition würde die CDU/CSU am liebsten den Ausstieg aus dem Atomausstieg vollziehen, kann dabei wohl aber kaum auf die Unterstützung der SPD hoffen.

Über den Ausstieg aus dem Atomausstieg gibt es im deutschen Bundestag so viele verschiedene Meinungen wie es Sitze gibt. Klar, denn mit Energiepolitik kann man immer wieder ordentlich öffentliche Stimmungsmache durchziehen und die Argumente Pro und Contra Atomkraft sind sehr vielschichtig. Die Vorschläge bzgl. einer Neubewertung der Atomenergie decken dabei ein äußerst breites Spektrum ab:

  • Sofortige Abschaltung aller nuklearen Reaktoren
  • Festhalten am Atomkonsens, also die Fortführung des Beschlusses aus dem Atomgesetz von 2000
  • Laufzeitverlängerung für bestehende Kernkraftwerke
  • Bau neuer Atomatomkraftwerke und Schließung von Kraftwerken mit hohem CO2-Ausstoß

Unter dem Gesichtspunkt des Klimawandel ist eine kritische Hinterfragung der Beschlüsse von 2000 sicherlich angebracht. Man kann nur hoffen, dass die Politiker eine dem Klimaschutz angemessene Lösung erzielen.

Die CO2 Diät als Klimaschützer? CONTRA CO2 bei Galileo

Bei dem auf ProSieben laufenden „Wissens“-magazin Galileo konnte ich heute einen Teaser zur bahnbrechenden CO2 Diät sehen. Unter anderem sollen dort dann CO2 Rezepte präsentiert werden: Energie sparen und Pfunde purzeln lassen: Galileo präsentiert die Rezepte für einen Tag mit der CO2-Diät.

  • Beerenfrühstück
  • Rohkostplatte
  • Kartoffeln mit Kräutersalat und wachsweichem Ei
  • Wokgemüse mit Hirschfilet

Ob und inwiefern diese Gerichte das Klima schützen soll, vermag ich leider nicht zu sagen… wie so oft handelt es sich bei Galileo um massenkompatible Berichterstattung, die versucht möglichst viel Aufmerksamkeit zu erhaschen.

Das Team von Klimawandel Global empfielt:  Weniger teures Mineralwasser aus Frankreich trinken und dafür die Diät sparen!

Finanzminister Steinbrück bremst das deutsche Klimaschutzprogramm aus – Doch keine 40% CO2-Reduktion?

Da haben sich wohl Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) zu früh gefreut. Wochenlang haben sie hart miteinander verhandelt und sich schließlich zu dem Maßnahmen durchgerungen, die im deutschen Klimaschutzprogramm gebündelt wurden. Doch nun wackelt das Paket, denn Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) stellt einige der wichtigsten punkte des Programms unter Finanzierungsvorbehalt.

Da Klimaschutz zunächst einmal Geld kostet, werdem die Einführung effizienterer und klimafreundlicher Technologien und auch die Steigerung der Energie-Effizienz in kleineren/mittleren Unternehmen vorerst blockiert. Geld für diese Maßnahmen wird es nur geben, wenn bei der Versteigerung von CO2-Rechten im Emissionshandel ab 2013 höhere Steuereinnahmen erzielt werden. Kommt es nicht zu den erhofften Mehreinnahmen, ist das gesteckte Ziel einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 40% nicht mehr zu realisieren.

So traurig es ist, aber man muss wohl akzeptieren, dass auch der Klimaschutz sich der Konsolidierung des Bundeshaushalts beugen muss. Für schwarze Zahlen in der Bilanz Deutschlands werden schwarze Abgaswolken in Kauf genommen.

Klimaneutralzahlungen und Klimazertifikate- Geldspenden zur Kompensation von CO2-Emissionen

Der Klimaretter von heute hat es nicht leicht. Enorme Mengen an CO2 werden versucht zu verhindern, doch manchmal sind selbige einfach unvermeidbar. Nicht jeder kann und will beispielsweise auf das Auto oder den jährlichen Urlaub verzichten. Wenn deswegen das schlechte Gewissen allzusehr plagt, kann nun der eigene CO2-Ausstoß mit sogenannten Klimaneutralzahlungen oder Klima-Zertifikaten ausgeglichen werden.

Mehrere Firmen bieten damit die Möglichkeit, gezielt in Klimaschutzprojekte investieren zu können. Als Kunde spendet man einen bestimmten Betrag, berechnet aus dem anfallenden CO2 der geplanten Tätigkeit (z.B. eine Urlaubsreise mit dem Auto oder Flugzeug). So werden selbst verursachte CO2-Emissionen durch eine Klimaneutralzahlung quasi ausgeglichen.

Das gespendete Geld wird je nach gewähltem Anbieter in unterschiedliche Projekte investiert, wie z.B. die Förderung regenerativer Energien in Entwicklungsländern oder die Aufforstung von gerodetem Waldgebiet.

Manche Firmen kaufen auch Emissionsberechtigungen im Europäischen Emissionrechtehandel auf, um sie dann ungenutzt zu löschen.

Momentan schießen eine Vielzahl von Anbietern aus dem Boden und versuchen sich auf dem Markt zu etablieren, deshalb ist Vorsicht geboten. Viele Firmen wittern das schnelle Geld, deshalb sollte darauf geachtet werden, dass so viel Geld wie möglich für den Klimaschutz verwendet wird. Am besten wendet man sich an Non-Profit-Organisationen, wie z.B. die Stiftung myclimate.

Klimaschutz: mehr Fahrradfahren, weniger Autofahren – jeder km zählt

Heute morgen stand ich vor der Entscheidung, ob ich mit dem Auto oder dem Fahrrad zur Videothek fahre um meine entliehene DVD zurückzugeben. Die Videothek ist gerade mal 800 Meter entfernt, dennoch hatte ich in Erwägung gezogen den Wagen aus der Garage zu fahren und die eine Minute die Umwelt unnötig zu verschmutzen.

So wie mir geht es wahrscheinlich sehr vielen Menschen. Aus Faulheit wählt man den gemütlichsten Weg um von A nach B zu kommen, mag er auch noch so kurz sein. Dabei rechnet sich eine kurze Strecke auch rein wirtschaftlich nicht. Gerade bei Kurzstrecken und kaltem Motor ist der Verbrauch des Verbrennungsmotors überdurchschnittlich hoch.

 

Deswegen tut euch, eurem Gewissen und eurer Gesundheit etwas Gutes und fahrt mehr mit dem Fahrrad und weniger mit dem Auto. Unsere Umwelt wird es euch danken!

Atomkraftwerke – „Deutschlands ungeliebte Klimaschützer“

So steht es auf „Klimaschuetzer.de“, einer aktuellen Werbekampagne des deutschen Atomforums, einem Zusammenschluss von Förderern der friedlichen Nutzung von Kernenergie. Als „Klimaschützer der Woche“ werden deutsche Atomkraftwerke ins Rampenlicht gerückt, idyllisch fotografiert inmitten saftig grüner Naturlandschaft. Ziel der Kampagne ist, auf die Notwendigkeit von Kernenergie zur Energiegewinnung in Anbetracht des Klimawandels und der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hinzuweisen.

Mit der Kampagne wird unter anderem auf die klimafreundliche Energieproduktion der Atomkraftwerke hingewiesen, fallen ja bei dieser Art der Stromerzeugung keinerlei CO2-Emissionen an.

Die durch das Kyoto-Protokoll festgelegten Ziele, den CO2-Außtoß in Deutschland bis 2012 um 21% zu reduzieren, werden ohne die deutschen Atomkraftwerke nur schwer oder sogar gar nicht einzuhalten sein.

Desweiteren wird auf die Notwendigkeit von Kernenergie für eine größtmögliche Versorgungssicherheit in Deutschland hingewiesen. Für Interessierte besteht die Möglichkeit, sich vor Ort in den Kraftwerken weitere Informationen und Eindrücke zu beschaffen.

Lufthansa führt Klimaticket ein – Das myclimate Klimaschutz-Ticket

Fliegen ist ja bekannterweise der klimatische Supergau. Bei einem einfachen Flug von München nach New York (ca. 6500 km) werden pro Person 0,613 Tonnen CO2 in die Luft geblasen. Als Vergleich dazu: Man könnte für die gleiche Menge an CO2 ein halbes Jahr Auto fahren.
Ab sofort stellt die Lufthansa die Möglichkeit zur Verfügung, bei einem Flug eine freiwillige Spende zum Klimaschutz zu leisten um die CO2-Emissionen der jeweiligen Flugreise zu kompensieren. Der Partner der Lufthansa, über den die Spenden abgewickelt werden, ist die Non-Profit-Stiftung myclimate.

In einen Formular auf der Homepage kann man Start- und Zielpunkt der Flugreise festlegen, daraus wird dann der CO2-Verbrauch berechnet.
Die jeweilige CO2-Menge ist ein Durchschnittswert, ermittelt aus der Auswertung von über 58.000 Flügen der Lufthansa. Einbezogen in die Berechnungen wurden von verschiedenen Flugzeugtypen bis hin zu verschiedensten Wetterbedingungen alle Aspekte, um die CO2-Emissionen möglichst genau bestimmen zu können.
Zu erwähnen ist auch, das die Lufthansa im Vergleich zu anderen Klimaneutral-Institutionen einen Unterschied zwischen First, Business und Economy Class macht. Flüge erster Klasse verbrauchen demnach mehr CO2.
Der anfangs erwähnte Flug „München-New York“ in der Holzklasse würde laut Berechnung 12 Euro zur CO2-Kompensation kosten.
Diese Klimaschutz-Spende fließt dann direkt in ausgesuchte zertifizierte Klimaschutzprojekte zur Gewinnung von Elektrizität aus Biomasse in Indien.

Link zur Lufthansa – myclimate Homepage

Das Ganze ist sicherlich eine gute Sache, dennoch gibt es erste kritische Stimmen von der Umweltschutzorganisation WWF:

Der WWF bemängelt den Klimaaufschlag der Lufthansa als zu niedrig. „Emissionen in großen Höhen heizen den Treibhauseffekt weitaus stärker an als der Kohlendioxidausstoß am Boden“, erläutert Juliette de Grandpré. Ein realistischer Klimaobolus müsste deshalb etwa drei Mal so hoch ausfallen.
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Quelle:WWF Homepage

Nach Informationen des Weltklimarats (IPCC) ist der entstehende Schaden durch den Luftverkehr sogar bis zu fünf mal höher als in Bodennähe.

Auch wenn die Spende zu niedrig sein sollte, ist es immerhin eine Möglichkeit, aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen. Neben der Lufthansa bietet ab sofort auch Swiss International Airlines das myclimate Klimaticket an.

Wer mehr spenden möchte, kann den geplanten Flug auch über die Non-Profit-Organisation atmosfair.com abrechnen lassen. Selbiger Flug von MUC nach JFK  kostet dort 44 Euro.

Erste Klimaschutzprojekte auf dem Oktoberfest in München

Diesen Samstag startet endlich das berühmteste Volksfest der Welt, das Oktoberfest in München.
Nun haben erstmals ein paar Klimaschutzprojekte den Weg auf die Theresienwiese gefunden. So kann man dieses Jahr zum ersten Mal den sogenannten Solar-Skooter fahren, einen Autoskooter der mittels einer auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage einen Teil der zum Betrieb benötigten Energie selbst erzeugt. Der Solar-Skooter der Schaustellerfamilie Distel ist in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur Avantgarde und der ProSieben-Klimaschutzkampagne ‚CO2NTRA – Mit Galileo das Klima schützen‘ entstanden.

Umgefähr 10 Prozent der vom Fahrgeschäft benötigten Strommenge wird durch Solarstrom gewonnen, ausreichend für den Betrieb von 3 Autos. Aus diesem Grund haben diese drei Autos einen symbolischen weissen Anstrich. Erhellt wird der Skooter durch sparsame LED Lichter der Firma Osram, die langfristig für bis zu 90 Prozent Energieeinsparung sorgen werden.
Neben dem Solarskooter haben weitere 11 Geschäfte auf dem Volksfest Solarzellen zur Verringerung des Stromverbrauchs auf den Dächern. Mittlerweile werden mehr als 70 Prozent der Zelte, Stände und Karusells mit umweltfreundlichem Ökostrom betrieben. Als erstes Festzelt in der Geschichte des Oktoberfests wird das Hacker-Festzelt erstmals von 4.500 Energiesparlampen von Osram beleuchtet. Somit sollen 9 Tonnen CO2 eingespart werden.

Es tut sich was, auf der Theresienwiese, wenn auch größtenteils Marketing-technisch. Aber bei einem gigantischen Volksfest, bei dem allein schon Millionen von Lichtern unnötigerweise vor sich hin blinken, sollte man nicht zu viel erwarten. Ein Zeichen setzen kann man allemal.