Heutzutage ist das Internet aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sogenannte Flatrates haben längst unsere Wohnungen erobert, man ist Online, sobald man den Computer einschaltet. Dank WLAN und UMTS kann mittels Laptops, PDAs oder Handys auch unterwegs gesurft werden, der Trend geht auch hier zur Standleitung.
Das Internet wächst weiter, die zu transferierenden Datenvolumen steigen fast exponential und die komplette Infrastruktur des WorldWideWeb frisst mehr und mehr Strom – richtig viel Strom. Mehrere Artikel in verschiedensten Tageszeitungen und Onlineplattformen haben die letzten Wochen dieses Thema aufgegriffen und das Internet als „Klimakiller“ bezeichnet.
Klima-Wissenschaftler schätzten den CO2-Ausstoß verursacht durch den Energiebedarf des Internets auf vier Millionen Tonnen. Doch moment! In anderen Quellen liest man weit höhere Mengen, wie beispielsweise 520 Millionen Tonnen, ein „wenig“ mehr als in der zuerst beschriebenen These.
Auch weicht die Beschreibung des Stromverbrauchs einer einzigen Google-Suchanfrage ab, so schwankt der Wert zwischen 8 und 11 Watt in diversen Artikeln. Anscheinend besteht noch etwas Nachbesserungsbedarf bei der exakten Berechnung der Werte.
Bei der Süddeutschen Zeitung griff man vor zwei Tagen auch die berühmte Theorie auf, die Webseite Google würde mit schwarzem statt weissem Hintergrund weniger Strom verbrauchen, welche aber bereits seit geraumer Zeit wiederlegt wurde (wir berichteten).
Nichtsdestotrotz ist das Internet mit seinen zahlreichen Datenzentren, den riesigen Serverfarmen und den Hunderten von Millionen von Nutzern einer der größten „Stromverbraucher“ weltweit.
Versuche, den Verbrauch zu reduzieren, sind gerade angelaufen:
Serverfarmen werden mit Strom aus Regenerativen Energiequellen versorgt, energiesparende Bauteile werden in Computer verbaut und nicht vermeidbare CO2-Emissionen werden mittels Klimaneutralzahlungen ausgeglichen.
Momentan sind die Bemühungen eher als Tropfen auf den heißen Stein zu verstehen, da das WorldWideWeb weiterhin rasant wächst. Aber das Bewusstsein für Klimaschutz ist ja noch jung. Hoffen wir, dass sich auf diesem Sektor noch einiges tut.