Wirtschaftlich gesehen ergeben sich durch den Klimawandel aber auch nützliche Seiten. Die Europäer waren für den Suezkanal verantwortlich. Die USA für den Panamakanal. Und nun könnte China neue Seewege schaffen. Mit dem abschmelzen er großen Gletscher und Eisflächen in der Arktis werden neue Seewege für die Schifffahrt frei. Anstatt um Indien und Afrika herum zu fahren, könnten chinesische Frachter in Zukunft direkt auf Kanada und New York zusteuern. Dadurch würden immense Kosten beim Transport eingespart werden.
RUSSLAND
Das ganz große Geld liegt aber im Boden unter dem Meer. Es werden 1/4 der weltweiten Ölreserven werden hier vermutet. Und Russland stellt schon jetzt territoriale Ansprüche. Das Ringen um die beste Ausgangsposition für eine gesicherte Zukunft hat begonnen. Jeder stellt seine Anforderungen in diesen Gebieten. Mit dem abschmelzen der Polarkappen werden entlegene Gebiete plötzlich zugänglich und für die Ölindustrie interessant. Und auch die bisher noch weitläufig umangezapften Ölreserven im Meeresboden versprechen lukrative Geschäfte.
Doch nicht nur Russland hat ein Auge auf die Bodenschätze geworfen. Auch Kanada sieht sich als legitime arktische Großmacht. Immer wieder demonstrieren sie, dass man ihren Anspruch ernst nehmen sollte.
AFRIKA
Ein erstzunehmendes Konfliktthema ist Wassermangel. Sollte die Quelle des Lebens eines Tages versiegen oder der Zugang zu sauberem Trinkwasser unmöglich werden, dann besteht die Gefahr von kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Konfliktherde werden erst im Kleinen zünden und sich dann flächendeckend ausbreiten. Warum sollte es fair sein, dass die einen an Wasser kommen und die anderen nicht? Der Zugang zu Wasser und Nahrung und der globale Frieden hängen unzertrennbar zusammen.
Klimaflüchtlinge gibt es schon jetzt. Eine Massenwanderung in den nächsten Jahrzehnten ist nicht mehr auszuschließen. Die Menschen werden dem Ruf des Wassers folgen. Was wie ausgemachte Fantasien aus dystopischen Erzählungen klingt kann schon bald Realität werden. Die Menschen werden ihr trockenes Land verlassen und sich mit dem wenigen Hab und Gut, dass sie tragen könne auf machen zu neuen Orten. Dort werden sie sich mit dem nötigsten einrichten und auf Regen warten. Alle hoffen sie darauf in fruchtbaren Flussebenen eine Platz zu finden. Doch wie lange kann das gut gehen? Und flussabwärts wächst die Angst bei den Menschen, dass sie nicht mehr genug abbekommen werden. Viele Länder sind abhängig von der blauen Lebensader.
Die Erde – unsere Heimat – ist unter Druck wie noch nie zuvor. Der Klimawandel und seine Folgen stellen eine gewaltige Herausforderung für die kommenden Jahre dar. Und nur gemeinsam können wir dem erfolgreich entgegenwirken.