Das Passivhaus ist eine Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses und benötigt im Vergleich zu Häusern in herkömmlicher Bauweise keine konventionelle Heizung. Der Wärmebedarf der Bewohner wird durch Sonneneinstrahlung und die Abwärme von Personen / Technik gedeckt. Sollte das nicht ausreichen, wird der Restbedarf durch eine sogenannte kontrollierte Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung erzeugt.
Das Besondere am Passivhaus ist das angenehme Raumklima mit einer konstanten Innentemperatur unabhängig von Tageszeit oder Jahreszeit.
Ein Passivhaus verbraucht im Vergleich zum Niedrigenergiehaus 80% weniger Heizenergie. Im Vergleich mit einem konventionellen Gebäude können sogar mehr als 90% an Heizenergie eingespart werden.
Folgende Anforderungen muss ein Passivhaus erfüllen: |
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MaßnahmenErreicht werden diese Werte vor allem durch effektive Wärmedämmung vom Keller bis zum Dach. Zudem müssen die Fenster speziellen Anforderungen gerecht werden: Dreifach-Verglasung und Edelgasfüllung sorgen selbst im Winter für minimalen Wärmeverlust.
Hohe Ansprüche werden auch an die Luftdichtheit gestellt, da durch Undichtheit des Gebäudes sehr viel an Wärme verloren gehen kann. Die Belüftung des Passivhauses wird deshalb mittels einer kontrollierten Wohnraumbelüftung realisiert. Damit ist eine konstant hohe Luftqualität und ein regelmäßiger Luftaustausch garantiert – bei Bedarf kann der Luftstrom auch beheizt werden. Das reguläre Lüften des Wohnraums durch Kippen oder durch Öffnen der Fenster entfällt somit.
Förderung von Passivhäusern
Der Bau eines Passivhauses wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Pro Wohneinheit wird ein Kredit über 50.000 Euro vergeben, welcher beispielsweise bei einer Laufzeit von 20 Jahren mit einem effektiven Jahreszins von derzeit 3,76% getilgt wird. Die ersten drei Jahre der Laufzeit sind zudem tilgungsfrei.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage der KfW-Bank.
Unbedingt zu beachten ist, dass mehrere Bundesländer eine zusätzliche Förderung von Passivhäusern anbieten.
Zertifizierung von Passivhäusern
Damit das Passivhaus die Zertifizierung „Qualitätsgeprüftes Passivhaus“ erhält, müssen alle erforderlichen Nachweise beim Passivhaus-Institut Darmstadt eingereicht werden. Auf der Homepage kann man sich das PHPP, das „Passiv Haus Projektierungs Paket“ bestellen, welches alle erforderlichen Formulare und Informationen enthält.
Tag des Passivhauses
Vom 9. bis11. November 2007 findet der sogenannte „Tag des Passivhauses“ statt. An diesen Tagen öffnen Hunderte von Passivhäusern bundesweit ihre Türen für Interessenten.