Obwohl Themen wie Klimawandel und Klimaschutz in den Medien immer wieder angesprochen werden, mangelt es doch an vielen Stellen an der konkreten Umsetzung der Denkansätze in konkretes ökologisches und nachhaltiges Konsumieren. Ein gutes Beispiel aus dem Konsumgüterbereich hierfür liefert das Verhalten beim Möbelkauf.
Darum möchten wir zunächst Sie konkret fragen: Wann haben Sie beim letzten Besuch eines Einrichtungshauses an die ökologische Bilanz der ausgestellten Möbel gedacht? Macht es einen Unterschied, ob ein Möbelstück aus Holz oder Kunststoff ist? Ob die verarbeiteten Werkstoffe aus fossilen Rohstoffen oder aus nachwachsenden Rohstoffen stammen? Ob es aus Deutschland, Europa oder Übersee stammt? Oder ist das wesentliche Merkmal eines Produkts das Preisschild?
Bei aller „Geiz ist geil“ Mentalität sollte beim Möbelkauf auch immer auf die Ökobilanz eines Möbels geachtet werden. Möbel aus Kunststoffen werden in den allermeisten Fällen in energetisch aufwändigen Prozessen erzeugt. Zudem werden bei der Produktion der synthetisch erzeugten Stoffe in der Regel Rohöl / Erdöl verwendet. Spätestens bei der Entsorgung des Möbels am Ende der Lebensdauer auf der Mülldeponie werden bei der Verbrennung Treibhausgase wie CO2 erzeugt.
Eine sinnvolle und ökologisch besser Alternative stellen dagegen Möbel aus nachwachsenden Rohstoffen dar. Die Hauptrolle spielt hierbei ganz klar das Holz. Auch hier entstehen zwar bei der Verbrennung Emissionen, allerdings nur in der Größenordnung, wie die ursprüngliche Pflanze vormals der Luft diese Treibshausgase entzogen hat.
Es ist jedoch bei Holzmöbeln auch darauf zu achten, woher das Holz stammt und auf welchem Weg es in das Möbelhaus gelangt ist. Wenn es sich beispielsweise um ein Tropenholz aus Südamerika oder Asien handelt, für das Regenwald abgebaut wurde, bringt der Verzicht auf synthetisch erzeugte Werkstoffe keinen Vorteil. Dasselbe gilt für jede andere Form von Möbeln, deren Herkunft gegenenfalls weit entfernt von Deutschland ist. Niedrige Produktionskosten in Niedriglohnländern mögen sich in einem niedrigen Preis niederschlagen, ökologisch betrachtet ist dies jedoch verheerend.
Ein Hinterfragen der Ökobilanz eines Möbelstücks ist also angebracht, egal wie sehr einen der Preishammer anlockt. In vielen Fällen wird dies unmöglich sein, insbesondere bei den großen Möbelhaus Ketten wie IKEA, Segmüller, XXXLutz & Co, bei denen der Bezug des Verkaufspersonals zum individuellen Möbelstück sehr gering ist. Für Abhilfe sorgen kann hier der Besuch eines kleineren, mittelständischen Betriebes, welcher die Herkunft des Holzes aus der näheren Umgebung nachweisen kann.
Für den Geldbeutel mag dies anfangs eine größere Belastung sein, dafür erhält man jedoch in den meisten Fällen Qualität made in Germany … vom Anfang bis zum Ende des Wertschöpfungsprozesses. Einen Beitrag gegen den Klimawandel erreicht man durch die Vermeidung unnötiger Treibhausgasemissionen allemal.