2.3.3 Umweltschutz
Für die Nutzung von Windenergie spricht v.a. ihre CO2-Neutralität und Nicht-Erschöpfbarkeit. Windenergie ist gemessen an ihren Alternativen äußerst klimafreundlich. Selbst unter Einbeziehung des CO2-Ausstoßes bei der Produktion der Windkraftanlagen (Lebenszyklusanalyse) stellt sich Windenergie im Vergleich zu fossilen Energieträgern und der Photovoltaik als besonders emissionsarm dar (vgl. hierzu Anhang 4 für einen Überblick der Treibhausgasemissionen nach Energieträgern). Gemessen an den CO2-Vermeidungskosten ist die Windenergie jedoch nicht die günstigste Variante um die klimapolitischen Ziele zu erreichen. Die CO2-Vermeidungskosten von Windenergie liegen mit 60 bis 70 Euro je Tonne CO2 weit besser als die der Photovoltaik, können aber mit den Kosten für die Einsparung durch den Neubau oder der Modernisierung von Kohlekraftwerken nicht mithalten (vgl. hierzu Anhang 5 für einen Überblick der spezifischen CO2-Vermeidungskosten nach Energiequelle). Durch eine Automatisierung der Fertigungstechnik sowie Standardisierung von Windkraftanlagen werden diese Kosten durch Realisierung von Economies of Scales jedoch zukünftig weiter sinken.
2.3.4 Ökonomische Faktoren
„In den letzten 15 Jahren war die Windkraft der dynamischste aller Energieträger überhaupt – sie hat sich weltweit verzehnfacht, in Deutschland seit 1990 sogar verhundertfacht.“ Gleichzeitig haben die erneuerbaren Energien im Allgemeinen und die Windenergie im Speziellen auch 2007 ihre Entwicklung zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Deutschland fortgesetzt. Eine Abschätzung für das BMU zeigt, dass sich der gesamte Umsatz mit erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2007 gegenüber dem Vorjahr um knapp 10 Prozent auf insgesamt 24,6 Mrd. Euro erhöht hat. Noch im Jahr 2000 lag der Gesamtumsatz bei nur lediglich 7 Mrd. Euro. Der weltweite Umsatz der Windindustrie erreichte im Jahr 2006 15,4 Mrd. Euro woran Deutschland allein den größten Anteil mit 5,6 Mrd. Euro innehat. Zählt man zudem die Einnahmen für Installation, Betrieb und Service hinzu, so erwirtschaftete die deutsche Windindustrie einen Umsatz von 7,2 Mrd. Euro. Volkswirtschaftlich gesehen manifestiert sich der Nutzen der Windenergie in der Stärkung ländlicher Gebiete, der Verringerung der Abhängigkeit von Rohstoffimporten und der Vermeidung externer Kosten .
Gesamtwirtschaftlich gesehen ergibt sich durch die rasche Entwicklung des Windenergiesektors in Deutschland und die damit verbundene Ansiedlung von weltweit agierenden Firmen ein positiver Effekt. Dadurch bestimmt die Windenergiebranche an Produktions- und Entwicklungsstandorten durch die Schaffung zukunftsorientierter Arbeitsplätze nachhaltig die Arbeitsmarktstruktur. Derzeit stellt alleine der Bereich der Windenergie über 84.000 Arbeitsplätze die direkt und indirekt geschaffen wurden. Neben der Biomasse (ca. 38 Prozent) trägt die Windenergie mit 24 Prozent der Bruttobeschäftigung den größten Teil der Beschäftigung in der Branche der erneuerbaren Energien bei.
Lesen Sie auch die weiteren Teile der Arbeit „Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Energiesektor“: