Extreme Dürreperioden und Wasserknappheit machen der Menschheit zu schaffen. Laut einer neuen Studie der Umweltorganisation WWF ist die Situation noch verheerender, als bisher angenommen. Mehr als 2,7 Milliarden Menschen, die entlang von Flüssen leben, haben keinen ausreichend gesicherten Zugang zu sauberen Trinkwasser oder überhaupt Wasser. Diese Menschen leben vor allem in Regionen, die von extremer Trockenheit heimgesucht werden. Und dazu zählt nicht nur Afrika.
Die neue Analyse des WWF zeigt erstmals einen detaillierten Monatsvergleich auf. Die bisherigen Jahresvergleiche konnten nicht ausführlich zeigen, was Monat für Monat in einem Flussbett passiert. Nun wurden Daten von über 400 Flüssen aus den Jahren 1996 bis 2005 analysiert. Und auch der Wasserverbrauch wurde genauer untersucht.
Doch ist der Klimawandel allein für die Wasserknappheit verantwortlich?
In vielen Regionen der Erde wird so viel Wasser für Landwirtschaft und Industrie verbraucht, dass nicht mehr genug nachfließen kann und so eine Wasserverknappung auftritt. Dies kann verheerend für Menschen aber auch für die Natur sein. Längst lassen sich ausgetrocknete Flussbetten auch bei den großen Strömen wie dem Rio Grande in Südamerika oder dem Murray Darling in Australien finden.
Mit der neuen detaillierten Studie, die einen Einblick in die Beziehung zwischen Wassermenge und Wasserverbrauch gibt, wird einmal mehr deutlich, wie aktuell das Thema Wasserknappheit eigentlich ist. In Regionen wo es kein Wasser mehr gibt, ist das Konfliktpotenzial größer und es kommt zu Abwanderungen der Bevölkerung. Dies wiederum schafft neue Probleme an anderen Orten.
Auch die Experten, die am Human Development Report 2011 der Vereinten Nationen mitgewirkt haben, befürchten dass sich die Wasserkrise in den nächsten Jahrzehnten noch verschärfen könnte und kriegerische Auseinandersetzungen drohen.