Die Nachwehen nach der Klimaschutzkonferenz in Kopenhagen sind nachwievor sehr groß, wenn man sich die aktuelle Nachrichtenlage zum Ausgang des Klimagipfels zu Gemüte zieht. Anlässlich des „Scheiterns“ der Verhandlungen in Kopenhagen hat der Spiegel einen kritischen Artikel zur Vereinbarkeit von Demokratie und dem adäquaten Ergreifen von Klimaschutzmaßnahmen veröffentlicht. Folgende sieben Gründe werden dabei hervorgebracht, die aus Sicht von Klimaforschern und ernannten Experten, Zweifel an der Demokratie als Regierungsform aufbringen sollen:
- Trotz robuster wissenschaftlicher Erkenntnisse schafft es die Politik nicht die Handlungsbedarfe in Maßnahmen umzusetzen
- Keine Regierung sieht aktuell die Minderung des Wohlstandswachstums als Königsweg zur Emissionsbekämpfung
- Das demokratische System zum Ausgleich von Interessen ist ein zu langsames Verfahren zur Durchsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Sachen Klimaschutz
- Gerade Wissenschaftler ohne Reputation auf dem Gebiet der Politik- oder Kulturwissenschaften spekulieren besonders gern über das „Scheitern“ der Demokratie.
- Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften sollen auf ganze Gesellschaften angewendet werden. Vorgeschlagen wird ein Top-down-Ansatz, der die Mitsprache des Einzelnen auf ein Minimum reduzieren sollen.
- Globale Erkenntnisse triumphieren über lokales Handeln.
- Die wachsende Ungeduld prominenter Klimaforscher drückt sich mehr und mehr durch eine unausgesprochene Vereinnahmung populärer, globaler Gesellschaftstheorien aus.
Daraus nun schließen zu wollen, dass nur autoritär geführte Regime adäquate Maßnahmen zur Abmilderung des Klimawandels entscheiden und umsetzen können, halte ich schlichtweg für Unfug. Es muss einen anderen Weg geben, die Massen für die Dringlichkeit des Handlungsbedarfes in Sachen Klimawandel zu sensibilisieren.
Den kompletten Spiegel Artikel „Wenn Forschern die Demokratie lästig wird“ finden Sie hier.