Richtig rund ging es in den letzten Momenten der großen UN-Klimaschutzkonferenz auf Bali. Wie im besten Schmierentheater kam es zum Eklat: Wutausbrüche und Drohungen prägten die letzte Sitzung. Schliesslich erlitt der Leiter des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, sogar einen kleinen Nervenzusammenbruch und musste kurz durchschnaufen.
Der Grund für das Gefetze war die Uneinigkeit über den Nachfolger des Kyoto-Protokolls. Das in der Nacht zum Samstag ausgehandelte Kompromisspapier wurde seitens China und Indien im letzten Moment doch noch abgelehnt, das Scheitern der Verhandlungen war zum Greifen nah.
Am Samstagmorgen, 20 Stunden nach dem geplanten Ende der Konferenz hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in einer Rede nochmals auf die dringende Notwendigkeit hingewiesen, einen gemeinsamen Kompromiss zu finden.
Die Inder forderten eine kleine aber wesentliche Änderung im Kompromisspapier, um die Industrienationen zu „messbaren, meldepflichtigen und überprüfbaren“ Technologie- und Finanzhilfen für Entwicklungsländer zu verpflichten. Im Zuge dessen sollten diese drei Begriffe an der ursprünglichen Stelle des Dokuments entfernt werden, wo von Treibhausgas-Reduktionszielen für Entwicklungsländer die Rede war.
Nach etwas dramatischer und nervenaufreibender Zankerei (siehe oben) wurde dieser Vorschlag von den Abgeordneten (inkl. der Amerikaner) akzeptiert und das abgeänderte Mandat verabschiedet.
Bis 2009 sollen auf Basis des Kompromisses der Nachfolger des Kyoto-Protokolls ausgehandelt werden. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, sieht die Sache optimistisch: „Dies ist der Anfang, nicht das Ende.“
Erfolgreicher war die Konferenz für die Unterzeichner-Staaten des Kyoto-Protokolls, so wurden für die kommenden Jahre durchaus herausfordernde Ziele gesteckt.
Wunderbare Sache, manch einer hat nicht mehr mit einem doch positiven Ausgang gerechnet. Obwohl keine Optimallösung erreicht wurde, sind wir immerhin weiter als vorher, und selbst ein kleiner Fortschritt ist ja immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.