Offshore Windkraftanlagen in der Nordsee als Energielieferant der Zukunft

Windenergie gilt nicht nur als ausgesprochen umweltschonend, auch arbeiten moderne Windräder mittlerweile sehr rentabel. Windkraftanlagen auf dem Festland sind weit verbreitet, in manchen Gegenden wird der Platz inzwischen knapp. Offshore Windkraftanlagen könnten das Platzproblem lösen und versprechen eine bis zu 40 Prozent höhere Energieausbeute.

Europaweit existieren bereits 25 Offshore Windparks. Auch hierzulande plant man den Einstieg und so sollen in den nächsten 20 Jahren 30 Offshore-Windparks in Deutschland entstehen (wir berichteten).

Nach den Ergebnissen einer kürzlich veröffentlichten Studie von Greenpeace ein durchaus rentables Unterfangen, können so in den nächsten 20 Jahren bis zu 71 Millionen Haushalte mit regenerativer Energie versorgt werden.

Offshore soll im Grundkonzept zu Erneuerbaren Energien eine große Rolle spielen. Auch in Deutschland steht mit dem Windpark Alpha Ventus vor Borkum schon das erste Projekt in den Startlöchern.
Durch die Nutzung der Windenergie in der Nordsee können wir den Bau von etwa 40 Atom- oder Kohlekraftwerken in Europa vermeiden, so Böhling (Energieexperte bei Greenpeace). Auch die EU-Kommission arbeitet derzeit an einem Aktionsplan zur Offshore-Windenergie.Das neue Konzept von Greenpeace sieht ein Verbundnetz von Offshore Parks vor, das sich über die sieben Nordsee-Anrainerstaaten Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Niederlande, Dänemark und Norwegen erstrecken soll.

Das Netz wird in die übrige Stromversorgung integriert. So können windschwächere Perioden durch andere Energiequellen ausgeglichen werden, beispielsweise durch die Wasserkraft in Norwegen.

Insgesamt soll die Netzlänge etwa 6200 Kilometer betragen. Die Kosten werden sich dabei auf 15 bis 20 Milliarden Euro belaufen. Gemessen an der gewonnenen Strommenge ist dies jedoch relativ gering.

Die Anrainerstaaten sind nun zu einer engen Zusammenarbeit aufgerufen. Nur so kann ein ertragfähiges Stromnetz entstehen, das auch einen intensiven Stromhandel innerhalb der Länder ermöglicht.

Quelle: Greenpeace.de

Die Zusammenfassung der Studie „(R)Evolution des Stromnetzes in der Nordsee“ von Greenpeace gibt es hier (PDF).

Klimaschutz in Deutschland – Deutscher Klimaschutzpreis 2008 geht an die Unternehmensgruppe juwi

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat die in Rheinland-Pfalz ansässige juwi-Gruppe mit den Deutschen Klimaschutzpreis 2008 ausgezeichnet. Das Unternehmen aus Wörrstadt ist einer der weltweit führenden Projektentwickler von Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen.

Hauptgrund der Ehrung mit dem Klimaschutzpreis 2008 ist der im Juli 2008 eingeweihte Büroneubau, welcher aktuellste nachhaltige Energiekonzepte effektiv umsetzt.

Das in moderner Holzbauweise errichtete Gebäude dient als Unternehmenszentrale und ist das momentan energieeffizienteste Bürogebäude der Welt. Realisiert wurde der Bau von der GriffnerHaus AG, ein auf energieeffiziente Holzhäuser spezialisiertes Unternehmen aus Österreich.

Im Grußwort von DUH-Geschäftsführer Rainer Baake wird der ganzheitliche Klimaschutzansatz des Unternehmens besonders hervorgehoben. Abgesehen vom Geschäftsfeld unterstreicht ein solcher Bürokomplex die Glaubwürdigkeit eines im regenerativen Energiesektor operierenden Unternehmens noch zusätzlich.

Vermutlich spielen Marketingaspekte bei der Entscheidung für ein solches Bauwerk auch eine Rolle. Die Tatsache der Unplanbarkeit einer derartigen Auszeichnung rückt das ganze aber doch ins rechte Licht.

Wir sagen: Daumen hoch, davon können sich andere Unternehmen eine Scheibe abschneiden.

Wortbruch: Grüne verlieren an Glaubwürdigkeit wegen Kohlekraftwerk in Hamburg Moorburg

Dieser Tage wird der Fall des geplanten Kohlekraftwerks in Hamburg Moorburg in vielen Medien thematisiert. Es steht fast fest, dass das neue Kohlekraftwerk trotz massiver Proteste und Widerstände dennoch gebaut wird. Während die CDU damit relativ wenig Probleme haben wird, bedeutet der Bau für die regierenden Gründen jedoch, dass sie potenziell an Glaubwürdigkeit verlieren könnten. Die Wähler könnten dies als Wortbruch interpretieren.

Dabei haben die Grünen an dieser Misere selber Schuld. Während ihres Wahlkampfes gingen sie relativ aggressiv vor und kämpften mit Plakatsprüchen wie etwa „Kohle von Beust“. Die Hamburger Umweltsenatorin Anja Hajduk wird sich nun aber eingestehen müssen, dass sie die Genehmigung des Kohlekraftwerks Moorburg nicht aufhalten konnte.

Es bleibt abzuwarten, wie die Wähler und Bürger in Hamburg auf die nicht gehaltenen Wahlversprechen reagieren werden. Auch die Geduld der Grünen Basis könnte irgendwann erschöpft sein.

1500 Sprühroboter Schiffe sollen Wolken manipulieren & Erderwärmung stoppen

Wenn es nach einem findigen britischen Wissenschaftler gehen soll, dann wird zukünftig eine Flotto von 1500 Sprühroboter-Schiffen die Erderwärmung stoppen. Die dazu notwendige Technik beruht ursprünglich auf der Idee eines deutschen Erfinders und soll kontinuierlich Meerwasser in Form von Tropfen in die Atmosspähre zerstäuben.

Sprühroboter

Die Salzwassertröpfchen die von den unbemannten Roboterschiffen in die Luft abgegeben werden sollen, dienen als Kondensationskeime, die die Wolken über den Ozeanen so hell wie möglich machen sollen. Durch die Aufhellung der Wolken soll sich ihr Reflektionsvermögen für Sonnenstrahlen erhöhen und so signifikant weniger Wärme durch Sonnenstrahlen an die Meeresoberfläche ankommen. Laut dem Forscherteam soll sich die Erde so langsamer aufheizen und der Klimawandel im Idealfall zum Stoppen gebracht. Was in der Theorie sehr vielversprechend klingt, könnte in der Praxis jedoch Probleme aufwerfen.

Die vollkommenden ohne Mannschaft auskommenden Schiffe sollen so in Zukunft abseits der Hauptschifffahrtsrouten zum Einsatz kommen, jedoch nicht nur regional sondernverteilt über die Weltmeere. Die globale Steuerung der Geisterschiffe soll zukünftig ein zentraler Steuercomputer übernehmen.

Bei all den vielsprechenden neuen Ansätzen sollte dennoch nicht vergessen werden, dass sich gewisse Gefahre ergeben könnten. Geo-Engineering – also der gesteuerte Eingriff in das komplexe System Erde – sollte nicht vorgenommen werden, ohne dass man absolut sicher ist es verstanden zu haben. Gerade deshalb müsse man Geo-Engineering ja intensiv erforschen.

Weitreichende Eingriffe ins Klima könnten auch ein gänzlich falsches Signal senden, dass wie eine Aufforderung zu riskantem Verhalten bzgl. des Klimaschutzes wirken könnten. Als Reaktion auf eine CO2-reduzierende Innovation wie sie die Sprühroboter sind, könnten Industrieländer ungeniert noch mehr CO2 in die Atmosphäre abgeben. Im Spiegel Online Interview fürchtet Ken Caldeira von der Carnegie Institution of Washington in Stanford etwa: „Am Ende landen wir bei viel CO2 und viel Geo-Engineering“.

Clean Energy 2030 – Google’s 4,4 Billionen Dollar Plan für eine Energiewende in den USA

Es war einmal vor ziemlich genau 10 Jahren, als eine kleines, unbekanntes Unternehmen namens Google das Licht der Welt erblickte. Am Anfang stand die Vision, eine Suchmaschine zu entwickeln, die besser war als alles bisher dagewesene. Heute hat Google einen Marktanteil von über 90%, baut den Einflussbereich von Tag zu Tag immer weiter aus und wird mancherorts als Datenkrake beschimpft. Dennoch bleiben trotz der Größe des Unternehmens die Visionen nicht auf der Strecke.

Google CEO Eric E. Schmidt stellte am Mittwoch in San Francisco den „Clean Energy 2030“ Plan mit einem Investitionsvolumen von 4,4 Billionen Dollar vor, welcher nichts geringeres als eine weitestgehende Umstellung der US-Energieversorgung auf erneuerbare Energieträger beinhaltet. Bis zum Jahr 2030 soll die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern auf ein Minimum reduziert werden, während die Nutzung der in manchen Gebieten Nordamerikas im Überfluss vorhandenen Energien von Wind, Sonne und Geothermie massiv ausgebaut werden soll.

Investor wäre dabei allerdings nicht Google, denn diese Summe könnte nicht einmal eines der gemessen am Börsenwert größten Unternehmen der Welt stemmen. Stattdessen wird hier an zukünftige Regierungen appelliert, mit starker Hand die nötigen Schritte einzuleiten, um den Plan in die Tat umzusetzen. Google würde sicherlich mit der Google.org Stiftung am Investitionsprogramm teilhaben, allerdings wohl kaum mehr als ein kleines Rädchen in der Gesamtkonstruktion sein.

Das Geld wäre dabei nicht einmal aus ökonomischer Sicht herausgeschmissen, sondern die Investitionen würden sich nach Rechnung von Google sogar mehr als amortisieren. Durch geringere Kosten etwa für die Beseitigung von Umweltschäden oder verminderte Ausgaben im Gesundheitswesen sei ein Netto-Gewinn von 1 Billion Dollar innerhalb der Investitionszeitraums von 22 Jahren möglich.

Nach der wegweisenden Rede von Al Gore und seiner „We can solve it“ Kampagne im Juli 2008 ist der Vorstoß von Google ein weiterer Plan, um aus den oft als größten Klimasündern gescholtenen Vereinigten Staaten von Amerika ein „grünes“ Land zu machen. Allerdings sind beide Pläne nicht nur höchst ambitioniert, sondern vor allem erstmal kostenintensiv und nur unter extrem günstigen Voraussetzungen gegen sämtliche Lobbyisten durchsetzbar. Ob das Land, das einstmals als „Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten“ galt, zu einem Vorreiter in Sachen Klimaschutz wird, bleibt also fraglich. Dennoch sind derartige Visionen wie von Google oder dem Team von Al Gore ein Hoffnungsschimmer, dass Bewegung in den Kampf gegen den Klimawandel jenseits des großen Teich kommt.

Global Energy Institute Berlin: Private Energie Hochschule Berlin gescheitert

Wenn man einem Bericht auf Spiegel Online Vertrauen schenken darf, steht die private Energie Hochschule Berlin (Global Energy Institute Berlin) vor dem Aus, noch bevor es eigentlich richtig losgehen konnte. Das innovative Projekt hat zum Ziel, Studenten zu Energiegestaltern für Führungspositionen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auszubilden. Das Global Energy Institute Berlin sollte durch den Staat und die Energiewirtschaft finanziert werden. In Planung waren bisher ganze drei Masterstudiengänge für insgesamt 500 Studenten, die von 15 Professoren betreut werden sollten.

In Berlin sollen künftig Energieexperten an einer privaten Universität ausgebildet werden. Global Energy Insitiute soll diese heißen und von einer privaten Stiftung und Sponsoren aus der Automobil- und der Energiebranche finanziert werden. Als Standort ist das Gasometer in Schöneberg im Gespräch.

Nun haben sich die Initiatoren des Vorhabens mit dem Eigentümer des Schöneberger Gasometer über Details des Mietvertrags zerstritten. Erschwerend hinzu kommt, dass die fördernden Gesellschaften (Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaft) nicht die Leitung des Projektes übernehmen wollen.

Sowohl das Außenministerium als auch das Forschungs- und Umweltministerium trieben das Projekt bis dato voran, in der Hoffnung hoch qualifizierte Führungskräfte für den Energiesektor auszubilden.

Wollen wir hoffen, dass sich alle Beteiligte besinnen und es doch noch zu einer Einigung kommt. Ein solches Projekt darf nicht scheitern.

Vereinigung von Photovoltaik und Solarthermie – Hybridkollektoren zur Gewinnung von Wärme und Strom

Die staatliche Förderung von Solaranlagen hat dafür gesorgt, dass sich Hersteller dieser Anlagen seit Jahren über volle Auftragsbücher freuen können und heutzutage unzählige Hausdächer mit ebendiesen Anlagen verziert werden. Das so genannte Marktanreizprogramm der Bundesregierung sorgt zwar mancherorts angesichts der damit verbundenen hohen Kosten für Kopfschmerzen, kann jedoch aus ökologischer Sicht als einer von vielen Schritten hin zu einer Energiewende angesehen werden. In den meisten Fällen verdient man damit nicht gerade einen Schönheitspreis, hat jedoch einen Beitrag zu einem guten Gewissen geleistet.

Auf den Dächern wird die Kraft der Sonne zum einen mittels Photovoltaik-Anlagen zur Produktion von Strom verwendet (zum Eigenbedarf oder zur Einspeisung ins Stromnetz), zum anderen wird in Solarthermie-Anlagen Wärme für Warmwasser oder die Heizungsanlage gewonnen. Man könnte nun meinen, dass bei der Nutzung der Sonnenenergie mehr gleich mehr ist. Sprich: je mehr und je intensiver die Sonneneinstrahlung, desto mehr Strom wird auch von den Photovoltaik-Modulen erzeugt. Allerdings stimmt diese Annahme nicht, da ähnlich wie für viele andere Materialen auch für Solarzellen gilt, dass es eine maximale Temperatur gibt, welche beim Überschreiten zu einer Senkung des optimalen Wirkungsgrads führt, d.h. es wird dann weniger Strom produziert.

Naheliegend wäre es also, die beiden Techniken Photovoltaik und Solarthermie zu kombinieren und in eine einzige Anlage zu integrieren. Die „überhitzten“ Solarzellen könnten durch kaltes Wasser abgekühlt werden und somit weiterhin auf bestmöglichem Niveau Energie produzieren. Das Wasser wird dann in erwärmter Form wieder dem häuslichen Kreislauf zugeführt. Was zunächst simpel und plausibel klingt, stellt Ingenieure bei der Enwicklung einer serienreifen Anwendung jahrelang vor große Schwierigkeiten, sodass sich auf vielen Dächern sowohl Photovoltaik- als auch Solarthermie-Einheiten tummeln.

Mittlerweile sind allerdings integrierte Photovoltaik-/Solarthermie-Anlagen technisch möglich und werden sogar bereits in Serie produziert. Ermöglicht wird dies durch einen Kollektor, der Energie aus den verschiedenen Spektren des Sonnenlichts gewinnt: das sichtbare Lichtspektrum für die Photovoltaik sowie das Infrarotspektrum für die Solarthermie. Zusätzlich existiert ein Kühlsystem, dass die Aufheizung der Photovoltaik-Module stoppt.

Durch den Einsatz hybrider Systeme zur Vereinigung von Solarthermie und Photovoltaik werden von den Anbietern signifikante Effizienzsteigerungen bei der Nutzung der Kraft der Sonne versprochen. Von der Platzersparnis auf dem Hausdach mal ganz zu schweigen. 🙂

Deutschland erreicht Klimaschutz-Ziele vorzeitig – Kyoto-Vorgaben für 2012 bereits umgesetzt

Deutschland hat die im Kyoto-Protokoll festgelegten Ziele zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen vorzeitig erfüllt. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge sind die CO2-Emissionen in Deutschland im Jahr 2007 im Vergleich zu 1990 um 22,4 Prozent gesunken. Das Blatt bezieht sich auf Daten aus dem „nationalen Treibhausgasinventar“-Bericht der Regierung.

Der Ausbau von erneuerbaren Energien spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Hauptgründe für diese vermeintlich positive Entwicklung sind vor allem der milde Winter 2006/2007 sowie statistische Effekte.

Demnach hat die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Jahreswechsel 06/07 viele Bundesbürger animiert, Heizöl noch vorher einzukaufen. Da die Berechnung der Emissionen auf der Menge der eingesetzten Brennstoffe basiert, haben sich diese Käufe in der CO2-Bilanz des Jahres 2006 niedergeschlagen. Weitere Einsparungen stammen aus privaten Haushalten, welche durch ein seit Jahren bewussteres Heizverhalten deutlich zur CO2-Reduktion beitragen; ähnliche Entwicklungen sind im Strassenverkehr zu beobachten. Die Ursache hierfür liegt nicht in steigender Energieeffizienz begründet, vielmehr sind steigende Rohstoffpreise für den Rückgang verantwortlich.

Die deutschen Kraftwerke hingegen haben 2007 sogar mehr CO2 emitiert als im Vorjahr. Gestiegene Gaspreise ließen sie vermehrt auf Kohle als Brennstoff ausweichen. Auch wurden zeitweise bis zu fünf Atomkraftwerke vom Netz genommen, der drohende Energieengpass musste dann mit Kohlekraftwerken überbrückt werden.

Für das laufende Jahr rechnen Experten mit einer etwas schlechteren CO2-Bilanz als 2007, doch sollen auch heuer die Kyoto-Vorgaben knapp eingehalten werden.

Eine deutlich größere Hürde wird das Ziel der Bundesregierung, eine Reduktion des CO2-Ausstoß um 40 Prozent bis 2020 zu verwirklichen. Der Schlüssel zum Erfolg dazu liegt vermutlich fernab jeglicher statistischen Effekte.

Erneuerbare Energie im Fokus – Erdwärme aus der Tiefe

Neben Wind- und Sonnenenergie zählt Erdwärme zu den bundesweit beliebtesten erneuerbaren Energiequellen. Wärend die Nutzung von oberflächennaher Geothermie boomt – im Jahr 2007 wurden allein in Deutschland etwa 23.000 Wärmepumpen verkauft – steckt die energetische Verwendung von heißen Wasser tief aus dem Erdinneren noch in den Kinderschuhen.

In vielen Gegenden in Deutschland warten gigantische Vorkommen an Thermalwassers auf das Anzapfen. Strenggenommen sind diese Vorräte an Heißwasser begrenzt, doch rechnen Experten mit dem Versiegen dieser Quellen erst in rund 100.000 Jahren. Um an das heiße Nass zu kommen, muss hierzulande mehrere Kilometer tief gebohrt werden.

Momentan existieren deutschlandweit rund 30 große Geothermieanlagen, vier davon mit angeschlossenem Stromgenerator. Eines dieser Kombikraftwerke steht in Unterhaching bei München und wird mittels Erdwärme aus den tiefsten Geothermie-Bohrungen Deutschlands betrieben. Das Thermalwasser sprudelt dort aus 3.400 Meter Tiefe. Bis zu 30.000 Tonnen CO2 werden durch diese Anlage jedes Jahr eingespart.

Für die Nutzung von tiefer Geothermie bedarf es zweier Bohrungen, einer Förderbohrung und einer Reinjektionsbohrung. Über die Reinjektionsbohrung wurd das verbrauchte, abgekühlte Wasser zur Quelle zurückgeführt, um eine Absenkung des Grundwasservorrats zu vermeiden. Damit es zu keiner Abkühlung der Quelle durch Beimischung des rückgeführten Wassers kommt, muss ein Mindestabstand zwischen beiden Bohrungen von zwei Kilometer eingehalten werden.

Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Das aus Bohrloch A sprudelnde Thermalwasser gibt seine Wärmeenergie mittels Wärmetauscher an das Fernwärmenetz ab und fliesst über Bohrloch B zurück in das Erdinnere. Über das Fernwärmenetz wird die Wärmeenergie an angeschlossene Haushalte verteilt – eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen.

Die Nutzung von Tiefengeothermie ist hocheffizient und schont das Klima. Laut aktuellen Angaben des Bundesverbands Geothermie sind momentan etwa 150 Geothermieprojekte bundesweit in Planung. Für private Nutzer eine interessante Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen, unter der Vorraussetzung, dass eine entsprechende Anlage in Reichweite steht.

Als interessante Alternative steht die oberflächennahe Geothermie fast allen Haus- und Grundbesitzern problemlos zur Verfügung.

Staatliche Unterstützung für Entwicklung von CO2 Abtrennung & CO2 Speicherung

Schon seit geraumer Zeit wird an Möglichkeiten der CO2 Abtrennung und CO2 Speicherung geforscht, um die Stromerzeugung aus Kohle und Erdöl klimafreundlicher zu machen. Leider sind diese Forschungsvorhaben und die Entwicklung der dazugehörigen Technolgie sehr kompliziert und teuer. Aus diesem Grund fordern nun Energiekonzerne wie RWE staatliche Unterstützung.

Ein führender RWE Manager forderte nun vom Bund, er solle sich mit 6,5 Mrd. EUR am Aufbau einer Infrastruktur zur CO2 Abtrennung und CO2 Speicherung beteiligen. Schließlich wäre es nicht fair, wenn nur Infrastrukturprojekte wie der Aufbau eines DSL-Netzes durch das Konjunkturpaket gefördert werden würden.

Die Energiekonzerne versuchen inzwischen mit Greenwashing Aktionen das Problem der Stromherstellung aus Kohle in besserem Licht dastehen zu lassen. Durch die sogenannte CCS Technologie zur Abtrennung und unterirdischen Speicherung von CO2 wird versucht Kohlendioxid sicher im Boden einzuschließen, um die forschreitende Klimaerwärmung abzubremsen.

Die Wissenschaft sieht in der CCS Technologie durchaus eine Chance, die Klimaerwärmung zu verlangsamen, eine gewissen Portion Skepsis bleibt jedoch bzgl. der Greenwashing Bemühungen der Energiekonzerne vorhanden.