Die Gesellschaft für deutsche Sprache gab am heutigen Freitag das Wort des Jahres bekannt: „Klimakatastrophe“. Als Begründung verlautete die GfdS: „Dieser Ausdruck kennzeichnet prägnant die bedrohliche Entwicklung, die der Klimawandel nimmt“. Zu den Kriterien, zum Wort des Jahres gewählt zu werden, zählt eine bedeutende Thematik, die mit dem Wort verknüpft ist und die im Laufe des Jahres in den Fokus der Gesellschaft gerückt ist. „Klimakatastrophe“ tritt somit das Erbe der Vorjahressieger Fanmeile, Bundeskanzlerin und Hartz IV an.
Als Klimakatastrophe werden mögliche Worst-Case-Szenarien als Konsequenz der globalen Erwärmung bezeichnet. Dazu zählen beispielsweise der Anstieg des Meeresspiegels um mehrere Meter, massive Zerstörungen durch Naturkatastrophen oder das Versiegen des Golfstroms. Zwar gelten solche Extremszenarien unter Klima-Experten als eher unwahrscheinlich, jedoch kann wegen der unvollständigen Informationen über die Mechanismen des Weltklimas nur gemutmaßt werden, wie gravierend die Folgen des Klimawandels sein werden.
Insbesondere auf Grund des medienwirksamen Auftretens von Al Gore und seinem Dokumentarfilm „An Inconvenient Truth / Eine unbequeme Wahrheit“ wurde jedoch auch dem Laien aufgezeigt, welche Konsequenzen die globale Erwärmung haben kann. Und darum hat sich „Klimakatastrophe“ zurecht gegenüber anderen Begriffen wie „Herdprämie“ (hab ich noch nie gehört) und „Raucherkneipe“ duchgesetzt.
Skeptiker des Klimawandels können jetzt übrigens die Steine werfen und „Klimakatastrophe“ zum Unwort des Jahres küren. 🙂