Der Großteil unserers „Blauen Planeten“ ist von Wasser bedeckt und trotzdem machen wir uns zumeist nur Gedanken über das Leben auf der wesentlich kelineren Teil, der von Land bedeckt ist. Im Besonderen gilt dies bei der Erforschung und Diskussion der Folgen des Klimawandels für die Meere unserer Erde: eine jüngst in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlichte Studie zeigt, dass sich Wüsten in Folge der globalen Erwärmung nicht nur an Land ausbreten, sondern sehr wohl auch unter Wasser.
Was zuerst etwas paradox klingen mag, hat einen ganz einfachen Grund: durch den Klimawandel heizen sich auch die Wassermassen der Ozeane auf, wodurch im entsprechend warmen Wasser nicht mehr ausreichend Sauerstoff gebunden werden kann (ein simples physikalisches Gesetz: kaltes Wasser kann mehr Sauerstoff absorbieren als Warmes).
Der Meereswissenschaftler Lothar Stramma aus Kiel konstatiert in seinem Papier, dass die drohende Sauerstoffarmut einen weitreichend Einfluss auf unsere Ökosysteme haben können. eine Vielzahl der im Wasser lebenden Lebewesen brauchen Sauerstoff, der in Zukunft knapper werden könnte. So könnten sich die Lebensräume für bestimmte Tier- und Pflanzenarten drastisch ändern und somit auch die Verfügbarkeit der Nährstoffe ändern, was sich letzendlich auch auf die Fischerei auswirken würde.
Daten aus den vergangenen 50 Jahren sowie aktuelle Erhebungen sind in die Studie des Teams aus den USA und Deutschland eingeflossen. Ein Abgleich mit Modellberechnung ergab eine Übereinstimmung der Ergebnisse. Wie sich die Veränderung des Sauerstoffgehalts in den Weltmeeren ändern wird, kann nach Aussage der Wissenschaftler nicht eindeutig prognostiziert werden.