Klimawandel in Deutschland – Der Klimawandel bedroht Fischbestände in Nord- und Ostsee

Den Fischen vor Deutschlands Küsten geht die Luft aus. Diese Erkenntnis resultiert aus einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Das Ergebnis zeigt einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen steigender Wassertemperatur und dem Rückgang der Fischbestände.

Die durch den Treibhauseffekt steigende Wassertemperatur beeinträchtigt die Sauerstoffzufuhr der Fische erheblich, besonders in den Sommermonaten gilt das Überleben von vielen Fischarten deshalb als sehr gefährdet. Bereits ab 17 Grad Celsius Wassertemperatur konnte ein verringertes Wachstum und eine erhöhte Sterblichkeit festgestellt werden.

Die Folge ist ein Abwandern der Fischbestände, weg von der Deutschen Küste, hinauf in nördlichere, kältere Gewässer. Beliebte Speisefische wie Hering oder Kabeljau werden somit immer seltener in Deutschen Gewässern anzutreffen sein.

Klimawandel in Kanada – Wenn die Klimaveränderung aus Jägern Sammler macht

Während man in Mitteleuropa noch über die Auswirkungen des Klimawandels auf Flora und Fauna diskutiert, geht das Leben in gewohnten Bahnen weiter. Außer bei der in der Tourismusbranche arbeitenden Bevölkerung sind bei den meisten Menschen die bislang beobachtbaren klimatischen Veränderung zwar spürbar, aber noch nicht so gravierend, dass man in der Lebensqualität gravierende Einschnitte spüren müsste. Anderswo auf der Erde sehen die Dinge zum Teil schon ganz anders aus.

In den Northwest Territories im Norden von Kanada kann die Bevölkerung die Klimaveränderungen am eigenen Leib spüren. Wo früher noch Herden von Karibus (eine Rentierart) direkt vor den Häusern vorbeizogen, müssen die Menschen nun weite Wege in Kauf nehmen, um Tiere zu erlegen. In einer Region, wo die Jagd eine wichtige ökonomische Funktion wahrnimmt, führt dies zu erheblichen Konsequenzen.

Wer Banks Island verlassen will, muss das Flugzeug nehmen. Das war nicht immer so. Noch vor einigen Jahren, sagt Kapulla, sei das Eis dick genug gewesen, um über die Prince of Wales Street wenigstens zur benachbarten Victoria-Insel zu gelangen – auf jenem Weg, den einst die Vorfahren der heutigen Bewohner nahmen, um Banks Island zu besiedeln. Erst 1929 ließen sich die ersten Menschen dauerhaft auf Ikanuuk nieder, wie die Insel in der Sprache der Einheimischen heißt, unter ihnen die Familie von Roger Kapulla. Nicht ohne Wehmut erinnert sich der Jäger an das Nomadenleben. „Noch bis ich ein junger Mann war, wohnten wir auf die traditionelle Eskimo-Art. Im Winter in Iglus, im Sommer in Zelten, die aus Karibuhaut gefertigt wurden. Das war hart, aber wenigstens brauchten wir keine Sozialhilfe.“


Quelle: faz.net

Schöner Artikel, sehr lesenswert. Der Blick über den mitteleuropäischen Tellerrand ist sehr zu empfehlen.

Klimawandel in der Arktis – Anteil an Altem Eis sinkt dramatisch

Das Eis der Arktis schmilzt und schmilzt. Nach der dramatischen Eisschmelze im vergangenen Sommer, bei dem u.a. zum ersten Mal die Nordwestpassage beschiffbar war, hat sich der arktische Eisschild zwar in diesem Winter auf den ersten Blick deutlich erholt. Eine genauere Betrachtung ergibt jedoch, dass es sich hierbei um nicht diesselbe „Qualität“ an Eis handelt.

Zwar ist die Gesamtfläche des Eises in der Arktis etwas größer als letztes Jahr, berichten die Nasa-Forscher. Doch sie maskiert einen dramatischen Wandel: das dicke, mehrjährig bestehende Eis schmilzt und wird durch dünnes Eis ersetzt. Dieses Eis ist dünner und enthält mehr Salz – was es weniger widerstandsfähig gegenüber den sommerlichen Temperaturen macht.


Quelle: spiegel.de

 

Der Anteil des alten Eises an der gesamten Menge an Eis hat sich dabei in den letzten 20 Jahren halbiert. Wiederholen sich die warmen Sommer in den kommenden Jahren, rechnen Klimaforscher bereits im Laufe des nächsten Jahrzehnts mit einer im Sommer quasi eisfreien Arktis. Für Tierarten oberhalb und unterhalb der Meeresoberfläche bedeutet dies gravierende Änderungen der Umweltbedingungen, was zu einem Aussterben vieler Tierarten führen wird.

 

Der Klimawandel kostet Deutschland Milliarden

Der Klimawandel kommt uns teuer. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat am Mittwoch auf dem dritten Extremwetterkongress in Hamburg dazu aktuelle Daten vorgelegt. Nach den Ergebnissen der Studie werden in den nächsten 50 Jahren durch den Klimawandel verursachte Kosten von bis zu 800 Milliarden Euro in Deutschland entstehen.

Besonders hart trifft es die ärmeren und kleineren Bundesländer, so Claudia Kemfert, Energieexpertin des DIW. Im Vergleich zu den wirtschaftsstarken Ländern sind bis zu fünfmal höhere finanzielle Belastungen zu erwarten.

Nach Berechnungen des DIW beschert der Klimawandel Deutschland in den nächsten 50 Jahren volkswirtschaftliche Kosten von bis zu 800 Mrd. Euro. Baden-Württemberg müsste mit rund 129 Mrd. Euro absolut die höchsten Folgekosten tragen, gefolgt von Bayern mit 113 Mrd. Euro und Nordrhein-Westfalen mit 75 Mrd. Euro. Gemessen an der Bruttowertschöpfung stehen an der Spitze der Kostenträger jedoch Sachsen-Anhalt mit einem Anteil der Klimafolgekosten an der Wertschöpfung von 2,7 Prozent, Rheinland-Pfalz mit 2,6 Prozent und Thüringen mit 2,4 Prozent.[…]

In der Europäischen Union diskutieren Politiker derzeit, ob ärmere Regionen künftig für die Reduktion von CO2-Emissionen finanziell unterstützt werden sollen. Wirtschaftsschwache Bundesländer dürften angesichts der Studie künftig darauf dringen, finanziell begünstigt zu werden.

[…]

Kemfert zufolge leiden diese Bundesländer künftig erheblich unter extremen Niederschlägen und Trockenheit. Besonders treffen wird es dabei die Forst- und Landwirtschaft. Sollte es infolge extremer Hitzeperioden und damit verbundener Trockenheit zu Wasserknappheit kommen, würde das jedoch alle Regionen in Mitleidenschaft ziehen. So könnten etwa Kohle- und Atomkraftwerke nicht ausreichend mit Kühlwasser versorgt werden. Stürme, Hagel und Eis könnte zudem der Energieinfrastruktur schaden.


Quelle: ftd.de

 

Hilfreich wäre nur eine verbesserte Vorhersage von Extremwetterverhältnissen, denn noch immer lässt die Entwicklung des Unwetter-Aufsaugers oder der Regenmaschine auf sich warten. In der Zwischenzeit werden wir uns wohl oder übel auf diese immer zahlreicher kommenden Wetterereignisse einstellen müssen.

Auswirkungen Klimawandel – Klimawandel bedroht Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zum 60. Jahrestag vor den hohen Gesundheitsrisiken des Klimawandels gewarnt. Die in den jüngster Zeit vermehrt auftretenden Extremwetterverhältnisse wie Stürme, Hitzewellen und Überschwemmungen bedrohen Menschenleben , vernichten Lebensgrundlagen und begünstigen die Ausbreitung von Krankheitserregern.

Besonders hart trifft es die Entwicklungsländer. Unzureichende medizinische Versorgung begünstigt eine rasche Verbreitung von Infektionskrankheiten in der Bevölkerung, verursacht durch Überschwemmungen und verunreinigtes Trinkwasser.

Laut Angaben der WHO gehen jährlich 150.000 Todesfälle und fünf Millionen Krankheitsfälle weltweit auf das Konto der Erderwärmung.

Doch auch in Europa sind erste Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit eingetreten. Man erinnere sich vor allem an den extrem heißen Sommer 2003, der den Tod von 70.000 Menschen zur Folge hatte. In Zukunft wird sich die Situation noch verschlimmern. Laut Prognosen der WHO wird die Sterblichkeit pro Grad Erwärmung um 1 bis 4 Prozent ansteigen.

Klimawandel und Gesundheit – Tipps vom Umweltbundesamt zum Verhalten bei Hitzewellen

In der ersten Augusthälfte 2003 suchte eine Hitzewelle weite Teile von Westeuropa heim. Die in ihrer Dauer und Intensität ungewöhnliche Hitzeperiode forderte mehr als 40.000 Todesopfer, in Deutschland rund 7.000. Zwar ist aus einem einmaligen Phänomen nicht direkt eine globale Erwärmung abzuleiten. Gesichert gilt allerdings, dass wir uns in Zeiten des Klimawandels zunehmend auf derartige Extremwetterverhältnisse einstellen müssen.

In einem neuen Hintergrundpapier stellt nun das Umweltbundesamt Ursachen und Symptome von hitzebedingten Krankheiten dar und welche Gesundheitsrisiken bei Hitzewellen bestehen. Dabei wird auch auf Risikogruppen wie kranke und alte Menschen sowie Kinder eingegangen, deren Körper eine geringere Anpassungsfähigkeit an solche Wetterphänomene besitzen.

Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz gegen Hitzekrankheiten sowie Tipps zum konkreten Handeln im Falle von hitzebedingten Erkrankungen liefern wertvolle Informationen zu Verhaltensmaßnahmen bei der nächsten Hitzewelle. Auch wenn diese nicht 2008 kommt… sie kommt bestimmt.

Das Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes gibt es hier als PDF zum Download.

Klimawandel zum Anfassen – Das Klimahaus Bremerhaven öffnet im März 2009 die Pforten

Was würde man von der Erde sehen, wenn man sich in Bremerhaven befindet und von dort aus einmal entlang des achten östlichen Längengrades (d.h. in Nord-Süd-Richtung) die Erdkugel umrundet? Genau diese Frage wird ab dem 01. März 2009 im derzeit im Bau befindlichen Klimahaus in Bremerhaven beantwortet. Auf dem Hafengelände der Hansestadt soll das Klimahaus zum Highlight der „Havenwelten“ werden.

Das futuristische Gebäude soll ein interaktives Wissenschaftsmuseum werden, das den Besucher auf einer virtuellen Reise um den Globus durch insgesamt neun verschiedene Klimazonen führt. Neben den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in Europa, Afrika oder der Antarktis werden auch die Folgen des Klimawandels beleuchtet, die je nach Klimazone eine andere Qualität für Menschen, Flora und Fauna besitzen.

Auf der Reise werden zahlreiche Experimentierstationen einen Einblick ermöglichen , welche Möglichkeiten existieren, einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Insbesondere soll auf die Möglichkeiten eingegangen werden, den individuellen CO2-Ausstoß im täglichen Leben zu reduzieren.

Einziger Wermutstropfen im Klimahaus Bremerhaven erscheint auf den ersten Blick der hohe Energieverbrauch des hochtechnisierten Gebäudekomplexes. Doch zum einen soll die Hälfte des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden, zum anderen kann das vermittelte Wissen dafür sorgen, dass die Besucher in Zukunft einen klimafreundlicheren und nachhaltigeren Lebensstil einschlagen.

Ob die hoch gesteckten Ambitionen erfüllt werden, zeigt sich dann spätestens im März nächsten Jahres, wenn das Klimahaus Bremerhaven fertiggestellt sein wird.

Klimawandel in Europa – Warme Ozeanströmungen nehmen ab und sorgen für Abkühlung

Die Wintersportler unter uns können es bestätigen: Im Vergleich zum Vorjahr war dieser Winter einigermaßen schneereich. Während 2007 einige Liftbetreiber aufgrund der ausbleibenden Schneefälle und milden Temperaturen noch um ihre Existenz bangen mussten, zogen die Wintersportverbände für dieses Jahr eine positive Bilanz.

Auch der April machte wieder „was er will“ und war regenreich und durchwachsen. 2007 drohte in manchen Regionen wegen der über Wochen ausbleibenden Regenfälle sogar Wasserknappheit.

Man könnte meinen, der Klimawandel hat in unseren Breiten eine kleine Pause eingelegt.

Laut eines australischen Forschers könnte dies für Europa und den Nordatlantik wirklich zuzutreffen. Demnach sollen die warmen Ozeanströmungen (u.a. Golfstrom, Nordatlantischer Strom) Richtung Nordatlantik etwas nachlassen und für Abkühlung auch auf dem Festland sorgen.

„In Kiel wird es im kommenden Jahrzehnt etwas kühler, ist Noel Keenlyside überzeugt. Und nicht nur dort: In ganz Europa, Nordamerika und im Nordatlantik werde der Klimawandel eine Pause einlegen, sagt er.
Dabei gehört der Australier nicht zu jenen Skeptikern, die den Klimawandel bestreiten. Er ist Mitarbeiter von Mojib Latif vom Institut für Meereswissenschaften der Universität Kiel und betont, „dass die natürlichen Veränderungen des Klimas nicht aufhören, weil Menschen die Erde aufheizen“.Seit Jahren bemüht sich der Physiker, den Effekt von Ozeanströmungen zu erfassen und vorherzusagen. Sie sind, speziell in Europa, für das Klima entscheidend. Die Strömung durch den Nordatlantik bringt dem Kontinent große Mengen Wärme.

Wie das wirkt, erfassen Klimamodelle nur ungenügend, weil Details der Meeresströmungen fehlen, zum Beispiel Messungen der Wassertemperaturen aus größerer Tiefe. Das Forscherteam hat nun erprobt, ob Daten von der Oberfläche helfen: Es hat den Wärmegehalt tiefer Schichten einfach anhand gemessener Oberflächentemperaturen geschätzt (Nature, Bd.453, S.84, 2008).

Zunächst standen „Hindcasts“ an, nachträgliche Voraussagen. Der Computer wurde mit Daten der Vergangenheit gefüttert, die Ergebnisse der Simulation mit dem bekannten Verlauf der Klimas verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Prognosen vor allem für Mitteleuropa, Nordamerika und -atlantik besser wurden. Die letzte der Rechnungen ergab dann, dass sich die Strömungen im Rahmen einer natürlichen Variation in der kommenden Dekade abschwächen werden, wodurch auch die Temperaturen in den genannten Regionen leicht sinken.
[…]

Keenlyside möchte nicht missverstanden werden. „Wenn es in den kommenden zehn Jahren nicht wärmer wird, bedeutet das nicht, dass es keine vom Menschen ausgelöste globale Erwärmung gibt“, sagt er. „Der Effekt wird nur durch natürliche Fluktuationen überdeckt.“ Sobald das Pendel zurückschwingt, heißt das, spürt Europa den Klimawandel umso deutlicher.


Quelle: sueddeutsche.de

 

Laut Aussagen von Mojib Latif gegenüber Spiegel Online könnte das Klima in unseren Breiten aufgrund dieser natürlichen Temperaturschwankungen die nächsten 10 bis 15 Jahre in etwa gleich bleiben. Der Bewerbung Münchens für die olympischen Winterspiele 2018 kommt diese Prognose sicher zugute.

Trotz dieser Nachricht darf man allerdings nicht vergessen, dass der Klimawandel in anderen Teilen der Welt keinerlei Pause einlegen wird.

TV-Tipp: ZDF Abenteuer Wissen spezial: Bienen in Gefahr (07.05.2008)

Am Mittwoch, 07. Mai 2008, strahlt das ZDF eine neue Ausgabe von Abenteuer Wissen aus. Unter dem Titel „Bienen in Gefahr“ führt Karsten Schwanke durch die Sendung, die sich mit dem drohenden massenhaften Sterben von Bienen oder sogar dem Aussterben ganzer Bienenvölker befasst. Das Artensterben zählt mit zu den gravierendsten Folgen des Klimawandels und betrifft auch den Menschen. Auch wenn man nicht sofort daran denkt, aber die Biene ist nach Rind und Schwein das bedeutendste Nutztier für den Menschen.

Gehäufte Todesfälle Dr. Christoph Otten ist einer der Verantwortlichen für das Projekt „Deutsches Bienenmonitoring“. Sein Ziel: Beziffern, wie groß die Gefahr eines Bienensterbens bei uns wirklich ist. Hunderte von Imkern liefern seit Jahren Daten über Zustand und Zahl ihrer Bienenvölker. Diesen Winter waren die Verluste besonders groß, 21 Prozent weniger Kolonien. Im aktuellen Fall haben die gefürchteten Varroa-Milben zugeschlagen, wie in vielen anderen Fällen auch. Christoph Otten sieht Grund zum Handeln. Im Garten des FBI in Mayen macht eine Gruppe rund um Otten gerade ihre ersten Schritte in Richtung eigener Bienenzucht. FBI steht für Fachzentrum Bienenkunde und Imkerei. Anders als z.B. in den USA machen bei uns Hobby-Imker die überwiegende Zahl der Bienenhalter aus. Das Bienensterben ist vor allem auch ein Imkersterben, sprich: ein massives Nachwuchsproblem. Das gehen die Leute vom FBI erfolgreich an.Der Kollaps
Ganze Völker sind verschwunden, und gleich mehrere Millionen davon. Ein Fall für das ARS Maryland, das älteste und größte Landwirtschafts-Forschungszentrum der USA. Die Wissenschaftler hier haben noch nie eine Bienenkrankheit wie „Colony Collapse Disorder“ erlebt, kurz CCD. Dreißig bis vierzig Prozent der US-Bienenvölker verschwanden letztes Frühjahr plötzlich spurlos, ohne erkennbaren Grund. Der amerikanischen Landwirtschaft drohte eine Katastrophe, denn für den intensiven Obst-, Gemüse- und Mandelanbau von Florida bis Kalifornien sind Bienen als Bestäuber unerlässlich. Deshalb verfrachtet David Hackenberg zigtausende Bienenvölker quer durch die USA, um sie pünktlich zurregionalen Obstblüte fliegen zu lassen. Es ist eine Industrie, milliardenschwer und hochtechnisiert – und extrem anfällig, wie sich jetzt zeigt. Nun machen Bienenforscher nicht nur Milben und Viren als Ursache für das Massensterben CCD ausfindig, sondern auch die Imkerei selbst.Superorganismus Bien
Ein seltsames Lebewesen hat sich neben dem Büro von Jürgen Tautz eingenistet: Knapp vier Kilo schwer, seine Körpertemperatur liegt knapp unter der von Tautz und es verlässt selbständig das Haus, um draußen nach Nahrung zu suchen. Und wenn es Sommer wird, wird es einen, vielleicht zwei Nachkommen haben. Bis dahin sitzt es schnurrend in seinem hölzernen Kasten. Es ist ein Bien – sozusagen ein Säugetier mit vielen Körpern. Professor Tautz ist Zoologe. Mit Thermovisionskameras, Mikrochips, Infrarot-Scanner und Genetiklabors will er die Geheimnisse der Bienen lüften. Wie kommunizieren sie miteinander, was hält sie beim Ausschwärmen zusammen, und wie können die Völker so erfolgreich auf Veränderungen der Umwelt und auf Krankheiten reagieren?


Quelle: Abenteuer Wissen Newsletter

 

„Abenteuer Wissen: Bienen in Gefahr“ wird am 07. Mai um 22:15 im ZDF ausgestrahlt. Wer die Sendung um diese Zeit verpasst, hat die Möglichkeit, sich einer der Wiederholungen am Tag darauf anzuschauen:

  • ZDF am 08.05.2008 um 2.15 Uhr
  • ZDF dokukanal am 08.05.2008 um 19.30 Uhr/li>
  • ZDF infokanal vom 08.05. bis 14.05.2008 täglich

Wir wünschen viel Spaß!

Ozeane bald als Unterwasserwüsten? Klimawandel enzieht dem Meer Sauerstoff – sinkender Sauerstoffgehalt durch globale Erwärmung

Der Großteil unserers „Blauen Planeten“ ist von Wasser bedeckt und trotzdem machen wir uns zumeist nur Gedanken über das Leben auf der wesentlich kelineren Teil, der von Land bedeckt ist. Im Besonderen gilt dies bei der Erforschung und Diskussion der Folgen des Klimawandels für die Meere unserer Erde: eine jüngst in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlichte Studie zeigt, dass sich Wüsten in Folge der globalen Erwärmung nicht nur an Land ausbreten, sondern sehr wohl auch unter Wasser.

Was zuerst etwas paradox klingen mag, hat einen ganz einfachen Grund: durch den Klimawandel heizen sich auch die Wassermassen der Ozeane auf, wodurch im entsprechend warmen Wasser nicht mehr ausreichend Sauerstoff gebunden werden kann (ein simples physikalisches Gesetz: kaltes Wasser kann mehr Sauerstoff absorbieren als Warmes).

Der Meereswissenschaftler Lothar Stramma aus Kiel konstatiert in seinem Papier, dass die drohende Sauerstoffarmut einen weitreichend Einfluss auf unsere Ökosysteme haben können. eine Vielzahl der im Wasser lebenden Lebewesen brauchen Sauerstoff, der in Zukunft knapper werden könnte. So könnten sich die Lebensräume für bestimmte Tier- und Pflanzenarten drastisch ändern und somit auch die Verfügbarkeit der Nährstoffe ändern, was sich letzendlich auch auf die Fischerei auswirken würde.

Daten aus den vergangenen 50 Jahren sowie aktuelle Erhebungen sind in die Studie des Teams aus den USA und Deutschland eingeflossen. Ein Abgleich mit Modellberechnung ergab eine Übereinstimmung der Ergebnisse. Wie sich die Veränderung des Sauerstoffgehalts in den Weltmeeren ändern wird, kann nach Aussage der Wissenschaftler nicht eindeutig prognostiziert werden.