Laut aktuellen Berechnungen von Uno-Klimaexperten wird der Meeresspiegel in den nächsten 90 Jahren um bis zu 60 Zentimeter ansteigen. Grund ist das Abschmelzen der Eismassen in den Polarregionen verursacht durch den Klimawandel.
Diese besorgniserregende Situation lässt vor allem die kleinen Inselstaaten aufhorchen. Nachdem mehrere Inselstaaten bereits vergangenes Jahr die mangelnde Einsatzbereitschaft der Weltgemeinschaft im Kampf gegen den Klimawandel kritisierten (wir berichteten), geht die Angelegenheit in die nächste Runde. Der frisch gewählte Präsident des Inselstaates der Malediven hat sich zu Plänen zur Umsiedlung der gesamten Nation geäußert.
Die Inseln der Malediven erheben sich an den höchsten Stellen nur wenige Meter aus dem Meer. Selbst ein geringer Anstieg des Meeresspiegels hätte so fatale Folgen.
Machtlos gegenüber der globalen Klimaproblematik wurde ein erster Notfallplan bekannt: Dem Malidivischen Präsidenten Mohammed Nasheed zufolge sollen in kommenden Jahren Anteile der Einnahmen aus dem Tourismus zum Erwerb einer Ersatzheimat angespart werden.
Die Destination des Exodus steht noch nicht fest. Dabei wird es sicherlich kein leichtes Unterfangen, 385 000 Einwohner in einem fremden Land unterzubringen. Ganz zu schweigen von den wirtschaftlichen Konsequenzen – der Großteil der Landesbevölkerung lebt von Tourismus und Fischfang.