Vor einigen Jahren berichtete die Presse zum ersten Mal von Asiatischen Tigermücken in Südeuropa. Mittlerweile hat sich diese Insektenart über die meisten Länder im mediterranen Raum ausgebreitet und auch nördlich der Alpen wurden die ersten Exemplare gesichtet. Zunehmend mildere Winter durch den Klimawandel in Europa ermöglichen das Überleben der Insekten auch in den kälteren Monaten. Die auch in Zeiten von Spritpreisen jenseits von 1,50 Euro / Liter ungebremste Reiselust sowie das stetig steigende Transportaufkommen begünstigen zudem eine schnelle Verbreitung.
Das Problem der Ansiedlung von Insekten wie beispielsweise der Asiatischen Tigermücke in Europa ist, dass damit auch Tropenkrankheiten mit eingeschleppt werden. Krankheiten wie Dengue-Fieber oder Chikungaya-Fieber kennt man hierzulande eigentlich nur von Reisenden, die während ihres Urlaubs durch einen Moskitostich infiziert wurden und die Krankheit dann im Flugzeug mitbrachten. Zu epidemischen Zuständen kam es dabei allerdings nie, da dies durch die fehlende Anwesenheit eines Überträgers der Krankheit unmöglich war.
Siedeln sich jedoch die Überträger von Krankheiten wie die Tigermücke oder auch die Malaria übertragende Anopheles-Mücke in unseren Breitengraden an, ist man auch in Mitteleuropa nicht mehr vor der Ansteckung gefeit. Mückenstiche an lauen Grillabenden am Baggersee oder auf dem Balkon sind dann nicht mehr bloße Lästigkeit, sondern können schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben, da es für die meisten Tropenkrankheiten trotz zum Teil ambitionierter Forschung wie bei der Malaria keinen Impfstoff gibt.
Muss man nun in Deutschland Angst vor einer Epidemie haben? Nein, geben Mediziner Entwarnung: Dank der sehr guten medizinischen Versorgung kann eine Ausbreitung von Dengue oder Malaria so gut wie ausgeschlossen werden. Die Überträger dieser Krankheiten (Tigermücke / Anopheles Mücke) sind schließlich nur Überträger, nicht Erzeuger der Krankheit. Finden die Insekten keine infizierte Person, können sie auch keine Krankheit übertragen.