Überzeugte Carnivoren werden es sicherlich nicht gerne hören, aber ein hoher Fleischkonsum verschlechtert die persönliche Klimabilanz. Das Arbeitspapier „Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln“ des Instituts für angewandte Ökologie in Freiburg deckt nämlich auf, wieviel Treibhausgas Emissionen die Produktion ausgewählter Lebensmittel verursacht. Dabei wurde auch quantiative Unterschiede bei den Emissionen zwischen konventionellen und ökologischen Anbaumethoden bzw. Haltungsmethoden identifizert und aufgezeigt.
Abstract des Arbeitspapiers:
Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln Die gesamte Breite der Ernährungsdiskussion zu reflektieren – vom Lebens- und Futtermittelanbau mit seinen Umwelt- und Sozialfolgen über die Ernährungsgewohnheiten bis hin zu Fragen der Logistik und der Nahrungsmittelzubereitung – würde den Umfang dieses Arbeitspapiers sprengen.Der Schwerpunkt liegt daher auf der quantitativen Analyse der Treibhausgasemissionen ausgewählter Lebensmittel und dem Vergleich der Bereitstellung dieser Produkte aus konventionellem und ökologischem Anbau. Zudem werden Fragen der Bedeutung des Gütertransports von Lebensmitteln behandelt.
Quelle: Öko-Institut e.V. (PDF)
Sehr interessant ist die Gegenüberstellung der CO2-Äquivalente von verschiedenen Nahrungsmitteln auf Seite 5. Während Schweinefleisch und Geflügel mit rund 3,5 Kilo CO2 / Kilo Fleisch noch vergleichsweise moderat wegkommt, ist die Klimabilanz von Rindfleisch mit 13,3 Kilo CO2 / Kilo Fleisch geradezu verheerend. Eine ökologische Anbauweise verringert zwar diese Werte, kann jedoch die große Lücke nicht schließen.
Wie kommt es zu dieser großen Differenz zwischen Rindfleisch und Schweinefleisch? Die Antwort liegt unter anderem in den großen Mengen an Methan und Lachgas, die von Rindern produziert werden. Diese Gase weisen ein Vielfaches der Wirkung von CO2 auf den Treibhauseffekt von CO2 auf.
Wesentlich besser schneidet dagegen frisches Gemüse aus ökologischem Anbau ab, dessen Klimabilanz gerade einmal ein Hundertstel an CO2-Äquivalenten gegenüber Rindfleisch aufweist.
Für den klimabewussten Verbraucher kann die Devise also nur lauten, den Konsum von Fleisch auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren. Wer einen vollständigen Verzicht auf Fleisch aus rein klimatechnischen Gründen in Betracht zieht, sollte die Ökobilanz alternativer Lebensmittel im Auge behalten. Zudem sollte darauf geachtet werden, Lebensmittel aus ökologischem Anbau zu verzehren und auf Tiefkühlkost zu verzichten, da dies ein positiven Effekt auf die persönliche Klimabilanz hat.
Auf blinden Aktionismus solle darüber hinaus verzichtet werden: Wer mit dem Auto quer durch die Stadt oder über das Land fährt, nur um im Bio-Laden oder auf dem Wochenmarkt Öko-Lebensmittel zu erwerben, erreicht nur das Gegenteil.