Angesichts der globalen Hungerkrise fragt man sich, welchen Anteil der Anbau von Energiepflanzen an den weltweit steigenden Lebensmittelpreisen hat. Nach Angaben der Weltbank haben sich Nahrungsmittel in den letzten drei Jahren um etwa 83 Prozent verteuert. Davon sind je nach Land 30 bis 70 Prozent der Biospritproduktion zuzurechnen. Da Mais, Weizen und Soja immer häufiger im Tank landen, entstehen so weitreichende Nahrungsmittelengpässe.
In Deutschland werden Agroenergiepflanzen bereits auf rund 17 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen angebaut. In den USA ist sogar ein Drittel der Anbauflächen für die Produktion von Agrotreibstoff reserviert. Auch in Ländern wie Brasilien und Argentinien wird Soja und Zuckerrohr für die Weiterverarbeitung zu Biosprit gepflanzt.Um die Anbauflächen zu vergrößern, wird dort immer mehr Urwald gerodet. Dadurch wirkt sich die Produktion von Agrosprit in doppelter Weise negativ auf die globale Nahrungsmittelsituation aus. Zum einen gelangen weniger Nahrungsmittel auf den Markt. Zum anderen wird durch Abholzung und Brandrodung des Urwaldes der Klimawandel vorangetrieben. Die durch den Klimawandel verschärften Dürreperioden und Überschwemmungen wirken sich wiederum schlecht auf die Ernten aus.
Quelle: Greenpeace.de
EInige EU-Regierungen äußerten bereits erste Bedenken bei der Entscheidung, an Biospritbeimischungen festzuhalten. Neben der schlechten Energiebilanz ist die Nahrungsmittelkrise ein weiterer Grund, von dieser kurzsichtigen Klimaschutzmaßnahme abzulassen. Vielmehr sollten alternative Antriebskonzepte gefördert werden. Doch bis dahin ist wohl noch ein weiter Weg.