Christian Stöcker hat auf Spiegel Online einen kritischen Artikel zur Rolle der USA in der weltweiten Anerkennung und Bekämpfung des Klimawandels geschrieben. Dabei geht er richtig zur Sache und unterstellt der Regierung Bush, dass sie seit Jahren systematisch Erkenntnisse über den Klimawandel und seine Folgen verzerrt, verfälscht und verschweigt. Dieser Artikel kommt natürlich passend zur aktuell tagenden Klimaschutzkonferenz in Indonesien.
Unterlegt wird diese These durch einen jüngst erschienenen Kongressbericht der dokumentiert, wie Forscher und Behörden kollektiv unter Druck gesetzt wurden. Eine maßgebliche Rolle in dieser großangelegten Vertuschungsaktion soll der Verhandlungsführer der USA auf Bali haben.
Den kompletten Bericht des „Committee on Oversight and Government Reform“ (COGR) kann man als PDF-Dokument hier downloaden. Darin wird die Rolle des des „Council on Environmental Quality“ (CEQ) des Weißen Hauses genau heraus gearbeitet. U.a. wird dabei ein „verblüffendes Ausmaß an politischer Einflussnahme und bewusster Verzerrung“ festgestellt.
Inwieweit all diese Vorwürfe wirklich gerechtfertigt sind, vermag ich aktuell nicht zu beurteilen. Sicherlich sind die USA die Nummer eins, was Verschwörungstheorien angeht, doch die Einflussnahme der Politik auf die öffentliche Meinungsbildung zum Thema Klimawandel und -schutz erschreckt mich doch sehr. Zum Einen werden aus Berichten allgemein anerkannte, wenn auch kritische Passagen zu den Auswirkungen des Klimawandels gestrichen (z.B. Entwicklung der Luftqualität), zum Anderen müssen dann aber auch propagandistische Passagen auf Drängen der Regierung aufgenommen werden: z.B. dass die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls die USA angeblich fünf Millionen Jobs kosten würde… das Totschlagargument Nummer 1.
Wir bleiben auf jeden Fall an dieser Sache dran und halten euch auf dem Laufenden.