TV-Tipp: ZDF Abenteuer Wissen spezial: Bienen in Gefahr (07.05.2008)

Am Mittwoch, 07. Mai 2008, strahlt das ZDF eine neue Ausgabe von Abenteuer Wissen aus. Unter dem Titel „Bienen in Gefahr“ führt Karsten Schwanke durch die Sendung, die sich mit dem drohenden massenhaften Sterben von Bienen oder sogar dem Aussterben ganzer Bienenvölker befasst. Das Artensterben zählt mit zu den gravierendsten Folgen des Klimawandels und betrifft auch den Menschen. Auch wenn man nicht sofort daran denkt, aber die Biene ist nach Rind und Schwein das bedeutendste Nutztier für den Menschen.

Gehäufte Todesfälle Dr. Christoph Otten ist einer der Verantwortlichen für das Projekt „Deutsches Bienenmonitoring“. Sein Ziel: Beziffern, wie groß die Gefahr eines Bienensterbens bei uns wirklich ist. Hunderte von Imkern liefern seit Jahren Daten über Zustand und Zahl ihrer Bienenvölker. Diesen Winter waren die Verluste besonders groß, 21 Prozent weniger Kolonien. Im aktuellen Fall haben die gefürchteten Varroa-Milben zugeschlagen, wie in vielen anderen Fällen auch. Christoph Otten sieht Grund zum Handeln. Im Garten des FBI in Mayen macht eine Gruppe rund um Otten gerade ihre ersten Schritte in Richtung eigener Bienenzucht. FBI steht für Fachzentrum Bienenkunde und Imkerei. Anders als z.B. in den USA machen bei uns Hobby-Imker die überwiegende Zahl der Bienenhalter aus. Das Bienensterben ist vor allem auch ein Imkersterben, sprich: ein massives Nachwuchsproblem. Das gehen die Leute vom FBI erfolgreich an.Der Kollaps
Ganze Völker sind verschwunden, und gleich mehrere Millionen davon. Ein Fall für das ARS Maryland, das älteste und größte Landwirtschafts-Forschungszentrum der USA. Die Wissenschaftler hier haben noch nie eine Bienenkrankheit wie „Colony Collapse Disorder“ erlebt, kurz CCD. Dreißig bis vierzig Prozent der US-Bienenvölker verschwanden letztes Frühjahr plötzlich spurlos, ohne erkennbaren Grund. Der amerikanischen Landwirtschaft drohte eine Katastrophe, denn für den intensiven Obst-, Gemüse- und Mandelanbau von Florida bis Kalifornien sind Bienen als Bestäuber unerlässlich. Deshalb verfrachtet David Hackenberg zigtausende Bienenvölker quer durch die USA, um sie pünktlich zurregionalen Obstblüte fliegen zu lassen. Es ist eine Industrie, milliardenschwer und hochtechnisiert – und extrem anfällig, wie sich jetzt zeigt. Nun machen Bienenforscher nicht nur Milben und Viren als Ursache für das Massensterben CCD ausfindig, sondern auch die Imkerei selbst.Superorganismus Bien
Ein seltsames Lebewesen hat sich neben dem Büro von Jürgen Tautz eingenistet: Knapp vier Kilo schwer, seine Körpertemperatur liegt knapp unter der von Tautz und es verlässt selbständig das Haus, um draußen nach Nahrung zu suchen. Und wenn es Sommer wird, wird es einen, vielleicht zwei Nachkommen haben. Bis dahin sitzt es schnurrend in seinem hölzernen Kasten. Es ist ein Bien – sozusagen ein Säugetier mit vielen Körpern. Professor Tautz ist Zoologe. Mit Thermovisionskameras, Mikrochips, Infrarot-Scanner und Genetiklabors will er die Geheimnisse der Bienen lüften. Wie kommunizieren sie miteinander, was hält sie beim Ausschwärmen zusammen, und wie können die Völker so erfolgreich auf Veränderungen der Umwelt und auf Krankheiten reagieren?


Quelle: Abenteuer Wissen Newsletter

 

„Abenteuer Wissen: Bienen in Gefahr“ wird am 07. Mai um 22:15 im ZDF ausgestrahlt. Wer die Sendung um diese Zeit verpasst, hat die Möglichkeit, sich einer der Wiederholungen am Tag darauf anzuschauen:

  • ZDF am 08.05.2008 um 2.15 Uhr
  • ZDF dokukanal am 08.05.2008 um 19.30 Uhr/li>
  • ZDF infokanal vom 08.05. bis 14.05.2008 täglich

Wir wünschen viel Spaß!

Ozeane bald als Unterwasserwüsten? Klimawandel enzieht dem Meer Sauerstoff – sinkender Sauerstoffgehalt durch globale Erwärmung

Der Großteil unserers „Blauen Planeten“ ist von Wasser bedeckt und trotzdem machen wir uns zumeist nur Gedanken über das Leben auf der wesentlich kelineren Teil, der von Land bedeckt ist. Im Besonderen gilt dies bei der Erforschung und Diskussion der Folgen des Klimawandels für die Meere unserer Erde: eine jüngst in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlichte Studie zeigt, dass sich Wüsten in Folge der globalen Erwärmung nicht nur an Land ausbreten, sondern sehr wohl auch unter Wasser.

Was zuerst etwas paradox klingen mag, hat einen ganz einfachen Grund: durch den Klimawandel heizen sich auch die Wassermassen der Ozeane auf, wodurch im entsprechend warmen Wasser nicht mehr ausreichend Sauerstoff gebunden werden kann (ein simples physikalisches Gesetz: kaltes Wasser kann mehr Sauerstoff absorbieren als Warmes).

Der Meereswissenschaftler Lothar Stramma aus Kiel konstatiert in seinem Papier, dass die drohende Sauerstoffarmut einen weitreichend Einfluss auf unsere Ökosysteme haben können. eine Vielzahl der im Wasser lebenden Lebewesen brauchen Sauerstoff, der in Zukunft knapper werden könnte. So könnten sich die Lebensräume für bestimmte Tier- und Pflanzenarten drastisch ändern und somit auch die Verfügbarkeit der Nährstoffe ändern, was sich letzendlich auch auf die Fischerei auswirken würde.

Daten aus den vergangenen 50 Jahren sowie aktuelle Erhebungen sind in die Studie des Teams aus den USA und Deutschland eingeflossen. Ein Abgleich mit Modellberechnung ergab eine Übereinstimmung der Ergebnisse. Wie sich die Veränderung des Sauerstoffgehalts in den Weltmeeren ändern wird, kann nach Aussage der Wissenschaftler nicht eindeutig prognostiziert werden.

Gleichgültigkeit gegenüber Klimawandel – Wirtschaftliche Ausbeutung des Nordpols trotz Gletscherschmelze

Ein groteskes Treiben spielt sich derzeit ab in Ilulissat, der drittgrößten Stadt Grönlands mit knapp 5.000 Einwohnern. Die fünf Nordpol-Anrainerstaaten Dänemark, Norwegen, Russland, Kanada und USA treffen sich zur Nordpolkonferenz und Hauptthema wird die Ausgestaltung der wirtschaftlichen Ausbeutung der Öl- und Gasvorräte der Arktis sein. Zugänglich werden große Teile dieser Ressourcen erst durch das Abschmelzen von Gletschern als Folge des Klimawandels.

Während also in immer schnellerem Tempo Gletschereis abschmilzt und ins Meer treibt, startet das politische Kräftemessen und Tauziehen um die Rechte zur Erschließung von Öl und Gas, das dann in absehbarer Zeit nach der Verbrennung als Treibhausgas die globale Erwärmung weiter vorantreiben wird. Von einem Umdenken in den Industrieländern basierend auf den klar ersichtlichen Folgen des Klimawandels kann also keine Rede sein.

Die Gleichgültigkeit der führenden Köpfe hinsichtlich der ökologischen Folgen durch die Erschließung immer neuer Energiequellen (sei es Ölsand aus Alaska, die Abholzung des Regenwaldes oder eben die Ausbeutung der Arktis) ist absolut schockierend. Es scheint so, als ob man erst den letzten Tropfen Öl auf diesem Planeten verbrauchen muss, damit diese Personen aufschauen und feststellen, dass sie das Klima völlig ruiniert haben.

Peak Oil? Peak Water! – Warum ein Umdenken im Umgang mit Wasser lebenswichtig ist

Noch redet man fast ausschließlich von Peak Oil, von Peak Water dagegen nicht. Doch angesichts dessen, dass im Jahr 2020 jeder dritte Mensch auf der Erde an Wassermangel leiden wird, ist es dringend an der Zeit, auch dieses Thema in den Fokus zu rücken. Öl braucht niemand zum überleben, Trinkwasser dagegen sehr wohl.

Zwar sind 70% der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt, doch entscheidend ist die Qualität und Nutzbarkeit des Wasssers: salzhaltiges oder verschmutztes Wasser ist nur sehr eingeschränkt für den menschlichen Gebrauch geeignet. Der überwiegende Teil des auf der Erde vorhandenen Wasser ist für den Menschen nicht einmal als Brauchwasser nutzbar, schon gar nicht als Trinkwasser.

Der Klimawandel führt zur Ausdehnung von Trockenzonen, der Wüstenbildung und dem Austrocknen von Flüssen. Immer mehr Menschen insbesondere in den ärmeren Regionen der Erde werden zunehmend existenziell bedroht sein, da ihnen das Wasser zum Überleben bzw. zum Bewirtschaften von Feldern ausgeht. Durch das stetige Wachstum der Erdbevölkerung spitzt sich die Situation des Wassermangels weiter zu.

Die Zeiten, in denen Energie billig sowie Luft und Wasser quasi umsonst waren, sind vorbei. Beim Thema Energie wurde diese Herangehensweise spätestens mit der Ölpreisexplosion ad acta gelegt, beim Thema Luft hat der Sündenbock CO2 das Interesse einer breiten Öffentlichkeit geweckt. Man kann nur hoffen, dass es beim Thema Wasser ebenfalls bald zu einem Umdenken kommt.

Tropenkrankheiten in Europa – Klimawandel begünstigt Ausbreitung von Überträgern

Vor einigen Jahren berichtete die Presse zum ersten Mal von Asiatischen Tigermücken in Südeuropa. Mittlerweile hat sich diese Insektenart über die meisten Länder im mediterranen Raum ausgebreitet und auch nördlich der Alpen wurden die ersten Exemplare gesichtet. Zunehmend mildere Winter durch den Klimawandel in Europa ermöglichen das Überleben der Insekten auch in den kälteren Monaten. Die auch in Zeiten von Spritpreisen jenseits von 1,50 Euro / Liter ungebremste Reiselust sowie das stetig steigende Transportaufkommen begünstigen zudem eine schnelle Verbreitung.

Das Problem der Ansiedlung von Insekten wie beispielsweise der Asiatischen Tigermücke in Europa ist, dass damit auch Tropenkrankheiten mit eingeschleppt werden. Krankheiten wie Dengue-Fieber oder Chikungaya-Fieber kennt man hierzulande eigentlich nur von Reisenden, die während ihres Urlaubs durch einen Moskitostich infiziert wurden und die Krankheit dann im Flugzeug mitbrachten. Zu epidemischen Zuständen kam es dabei allerdings nie, da dies durch die fehlende Anwesenheit eines Überträgers der Krankheit unmöglich war.

Siedeln sich jedoch die Überträger von Krankheiten wie die Tigermücke oder auch die Malaria übertragende Anopheles-Mücke in unseren Breitengraden an, ist man auch in Mitteleuropa nicht mehr vor der Ansteckung gefeit. Mückenstiche an lauen Grillabenden am Baggersee oder auf dem Balkon sind dann nicht mehr bloße Lästigkeit, sondern können schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben, da es für die meisten Tropenkrankheiten trotz zum Teil ambitionierter Forschung wie bei der Malaria keinen Impfstoff gibt.

Muss man nun in Deutschland Angst vor einer Epidemie haben? Nein, geben Mediziner Entwarnung: Dank der sehr guten medizinischen Versorgung kann eine Ausbreitung von Dengue oder Malaria so gut wie ausgeschlossen werden. Die Überträger dieser Krankheiten (Tigermücke / Anopheles Mücke) sind schließlich nur Überträger, nicht Erzeuger der Krankheit. Finden die Insekten keine infizierte Person, können sie auch keine Krankheit übertragen.

Klimawandel in Süddeutschland – KliWa Studie zur Klimaentwicklung

Dem Winter in Süddeutschland geht es durch die fortschreitende Klimaerwärmung an den Kragen. Wärmere Winter mit wenig Schnee und dafür mehr Regen, mehr heiße Tage im Sommer, dazu eine größere Gefahr für Extremwetterereignisse wie Hochwasser oder lang andauernde Trockenperioden. Das sind die Ergebnisse der Studie „Klimawandel in Süddeutschland“, die vom Kooperationsvorhaben KliWa (Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft) durchgeführt wurde.

In der Studie wurden u.a. das Langzeitverhalten von Lufttemperatur, Gebietsniederschlägen, Starkniederschlägen und Hochwasserabflüssen im Raum Süddeutschland untersucht. Zu den wesentlichen Erkenntnissen zählen eine Beschleunigung des Ansteigens der mittleren Jahrestemperatur sowie eine Verschiebung des Aufkommens von Niederschlägen in die Wintermonate.

Den kompletten Bericht gibts hier zum Nachlesen.

Klimawandel machts möglich (?) – Lewis Gordon Pugh will mit dem Kajak zum Nordpol

Lewis Gordon Pugh hat sich als Extremsportler einen Namen gemacht, der immer wieder durch spektakuläre Aktionen für Aufsehen sorgt. Besondere Aufmerksamkeit erlangte er im vergangenen Jahr, als er fast 20 Minuten über eine Distanz von einem Kilometer zum Nordpol schwamm. Mit dieser Aktion wollte Pugh das öffentliche Interesse auf den Klimawandel lenken. Erst die globale Erwärmung und somit das Abschmelzen des Eisschildes im Nordpolarmeer ermöglichten diese Aktion.

Nun setzt Lewis Gordon Pugh zum nächsten PR-trächtigen Event an: mit einem Kajak möchte er Ende August von Spitzbergen (Norwegen) aus aufbrechen und die Fahrt von ca. 1.200 Kilometern in diesem Vehikel absolvieren. Er „hofft“ dabei allerdings auf sein eigenes Scheitern im Laufe der mindestens zwei Wochen dauernden Unternehmung, denn dies wäre ökologisch betrachtet ein gutes Zeichen.

Das als „Polar Defense Project“ bezeichnete Vorhaben soll den Menschen aufzeigen, welche Folgen die globale Erwärmung auf die Natur hat. Ein Befahren des Nordpolarmeeres bis zum Nordpol mit einem Kajak sollte eigentlich ganzjährig unmöglich sein.

Mehr zum Thema Eisschmelze im Nordpolarmeer:

 

Klimawandel & Ernährung: Schlechte Klimabilanz von Fleisch

Überzeugte Carnivoren werden es sicherlich nicht gerne hören, aber ein hoher Fleischkonsum verschlechtert die persönliche Klimabilanz. Das Arbeitspapier „Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln“ des Instituts für angewandte Ökologie in Freiburg deckt nämlich auf, wieviel Treibhausgas Emissionen die Produktion ausgewählter Lebensmittel verursacht. Dabei wurde auch quantiative Unterschiede bei den Emissionen zwischen konventionellen und ökologischen Anbaumethoden bzw. Haltungsmethoden identifizert und aufgezeigt.

Abstract des Arbeitspapiers:

Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln Die gesamte Breite der Ernährungsdiskussion zu reflektieren – vom Lebens- und Futtermittelanbau mit seinen Umwelt- und Sozialfolgen über die Ernährungsgewohnheiten bis hin zu Fragen der Logistik und der Nahrungsmittelzubereitung – würde den Umfang dieses Arbeitspapiers sprengen.Der Schwerpunkt liegt daher auf der quantitativen Analyse der Treibhausgasemissionen ausgewählter Lebensmittel und dem Vergleich der Bereitstellung dieser Produkte aus konventionellem und ökologischem Anbau. Zudem werden Fragen der Bedeutung des Gütertransports von Lebensmitteln behandelt.

Quelle: Öko-Institut e.V. (PDF)

Sehr interessant ist die Gegenüberstellung der CO2-Äquivalente von verschiedenen Nahrungsmitteln auf Seite 5. Während Schweinefleisch und Geflügel mit rund 3,5 Kilo CO2 / Kilo Fleisch noch vergleichsweise moderat wegkommt, ist die Klimabilanz von Rindfleisch mit 13,3 Kilo CO2 / Kilo Fleisch geradezu verheerend. Eine ökologische Anbauweise verringert zwar diese Werte, kann jedoch die große Lücke nicht schließen.

Wie kommt es zu dieser großen Differenz zwischen Rindfleisch und Schweinefleisch? Die Antwort liegt unter anderem in den großen Mengen an Methan und Lachgas, die von Rindern produziert werden. Diese Gase weisen ein Vielfaches der Wirkung von CO2 auf den Treibhauseffekt von CO2 auf.

Wesentlich besser schneidet dagegen frisches Gemüse aus ökologischem Anbau ab, dessen Klimabilanz gerade einmal ein Hundertstel an CO2-Äquivalenten gegenüber Rindfleisch aufweist.

Für den klimabewussten Verbraucher kann die Devise also nur lauten, den Konsum von Fleisch auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren. Wer einen vollständigen Verzicht auf Fleisch aus rein klimatechnischen Gründen in Betracht zieht, sollte die Ökobilanz alternativer Lebensmittel im Auge behalten. Zudem sollte darauf geachtet werden, Lebensmittel aus ökologischem Anbau zu verzehren und auf Tiefkühlkost zu verzichten, da dies ein positiven Effekt auf die persönliche Klimabilanz hat.

Auf blinden Aktionismus solle darüber hinaus verzichtet werden: Wer mit dem Auto quer durch die Stadt oder über das Land fährt, nur um im Bio-Laden oder auf dem Wochenmarkt Öko-Lebensmittel zu erwerben, erreicht nur das Gegenteil.

Weltwasserwoche – Wasserknappheit als globales Problem, virtuelles Wasser

In Stockholm findet momentan die Weltwasserwoche statt und verfolgt das Ziel, den nachhaltigen Umgang mit dieser wertvollen Ressource in die Köpfe der Menschheit einzubrennen. Ein schwieriges Unterfangen, bleiben Industrienationen, mal abgesehen von gelegentlicher Trockenheit, von merkbarer Wasserknappheit weitgehend verschont. Zumindest so weit, um weiterhin mit dem kostbaren Nass bedenkenlos um sich zu spritzen.

Momentan gibt es in Deutschland auch keinerlei Grund zur Sorge. Die Wasservorräte sind mehr als ausreichend, nur der im Ländervergleich relativ hohe Preis für Wasser sorgt für einen bewussteren Umgang (wir berichteten).

Dramatischer sieht es hingegen in den Schwellenländern aus. Über eine Milliarde Menschen fehlt der Zugang zu ausreichend Wasser, Tendenz stark steigend.

Hauptgrund ist die Erderwärmung, ausgelöst durch den Klimawandel. Regenfälle bleiben aus, Wichtige Brunnen versiegen, Hitzewellen werden länger und häufiger. Erste Wasserengpässe sind sogar bereits in den südlichen Ländern Europas aufgetreten.

An die 2500 Experten aus 140 Ländern diskutieren deshalb derzeit in Schweden Lösungsmöglichkeiten zur Sicherstellung einer ausreichenden Wasserversorgung weltweit.

Heute wird im Laufe des Tages ein Brite für ein Konzept ausgezeichnet, welches den bei der Herstellung angefallenen Wasserverbrauch von Verbrauchsgütern errechnet. Man spricht in diesem Zusammenhang von virtuellem Wasser. Eine dazu veröffentlichte Tabelle zeigt beispielsweise auf, dass zum Genuss einer Tasse Kaffee, 140 Liter Wasser für die Herstellung verbraucht wurden. Diese Menge beinhaltet sowohl das für die Aufzucht der Kaffeepflanze notwendige Wasser, als auch den Wasserverbrauch bei Herstellung und Transport.

Nachfolgend auszugsweise weitere Verbrauchswerte für virtuelles Wasser:

  • 1 Scheibe Brot: 40 Liter
  • 1 Ei: 135 Liter
  • 1 Flasche Bier: 150 Liter
  • 1 Hamburger: 2400 Liter
  • 1 kg Reis: 3000 Liter
  • 1 T-Shirt: 4100 Liter
  • 1 kg Rindfleisch: 15500 Liter

Ziel dieses Konzepts ist es, Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, Waren bewusster zu wählen, um Wasserressourcen in den Herstellungsländern langfristig zu schonen.

Dennoch sind diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen. In Ländern mit ausreichend Regenfällen beispielsweise fällt der Wasserverbrauch zur Aufzucht von Nutzpflanzen kaum ins Gewicht.

UN-Klimaverhandlungen in Accra (Ghana) – Pazifikforum schlägt Alarm

204 Nationen und damit so viele wie noch nie kämpfen noch einige Tage in Peking um olympische Medaillen. Weitere Rekorde bei der Zahl der teilnehmenden Nationen werden bei einem Fortschreiten des Klimawandels in absehbarer Zeit unmöglich sein, da zahlreiche Staaten in ihrer Existenz bedroht sind. Während in den Industrieländern die Folgen des Klimawandels vergleichsweise marginal sind, sieht die Realität für zahlreiche Kleinststaaten im Pazifik ganz anders aus.

Der steigende Meeresspiegel zwingt immer mehr Bewohner dazu, ihre Inseln zu verlassen. Manche Insel ist bereits vollständig vom Wasser verschluckt worden, auf vielen weiteren Inseln ziehen die Menschen landeinwärts. Auf diese Fakten möchte das 16 Staaten umfassende Pazifikforum anlässlich der UN-Klimaverhandlungen in der ghanaischen Hauptstadt Accra eindringlich hinweisen.

Die internationale Konferenz in Accra stellt einen weiteren Schritt in Richtung der nächsten großen UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 dar, auf der ein Nachfolger des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden soll. Hauptthema in Accra ist die Einbindung von Schwellen- und Entwicklungsländern in die globalen Vereinbarungen zur Reduktion von Treibhausgasen.