Es ist Winter, die Leute sitzen leichtbekleidet im Cafe um die Ecke. Selbstverständlich sitzen sie aber nicht im Cafe sondern davor auf der Straße, es hat schließlich noch angenehme 2 Grad Außentemperatur. Sie werden auch noch auf der Straße sitzen, wenn die Gletscher wegtauen und Holland nur noch in Geschichtsbüchern auftauchen wird. Doch wird es ihnen wahrscheinlich gar nicht auffallen, da sie unter einem der tausenden Heizpilze in Deutschland sitze, die einen Kohlendioxid Ausstoß eines Kleinwagens haben.
Die aktuelle Diskussion zur Schädlichkeit von Heizpilzen (diese Heizstrahler, die bei kühlem bis kaltem Wetter zum Beheizen der Außenbereiche von Kaffees und Bars genutzt werden…) wird von den Gastwirten nicht gerne gesehen. Sie empfinden die kritischen Stimmen als Hysterie und meinen: „Und dann wird plötzlich diese Sau durchs Dorf getrieben“. Über die Sinnhaftigkeit der Beheizung von offenen Außenflächen kann man natürlich vortrefflich streiten… gerade vor dem Hintergrund des bald kommenden Rauchverbots in Gaststätten. So werden sich sicherlich noch mehr Leute vor einer Bar unter einen Heizpilz stellen um ihrer Nikotinsucht nachzukommen.
Wie klimaschädlich ein solcher Heizpilz nun tatsächlich ist, vermag man nur schwer zu schätzen. Einerseits sind da recht reisserische Hochrechnungen von Klimaschützern und andererseits die Lobbyarbeit der Heizpilz Produzenten.
Welche der Zahlen nun auch immer die richtige sein soll, eines steht für mich fest: Heizpilze sind in der heutigen Zeit und vor dem Hintergrund des stattfindenden Klimawandels mindestens genauso obszön wie das Fahren von spritfressenden SUVs aus Amerika. Ob man dagegen nun gesetzlich vorgehen muss oder doch eher an den gesunden Menschenverstand der Konsumenten appelieren soll, wird die Zeit zeigen. Ich persönlich werde versuchen Bars und Restaurants, die solche Heizstrahler im Terassen- und Außenbereich nutzen, in Zukunft zu meiden.